70. Herzog Wilhelm von Bayern an Doctor Leonhard Eck: benachrichtigt ihn bezüglich einiger vorbereitender Schritte zur Gewinnung der böhm. Krone für Bayern.
dd. München 23. Sept. 1520. Original im k. geh. Staatsarchiv in München, 50/3 fol. 9.
Von Gottes Gnaden Wilhelm Herzog in Obern und Medern Bairn etc.
Unsern Gruss zuvor. Hochgelehrter lieber getreuer! Wir haben dein Schreiben uns izt gethan seins Inhalts vernommen, und deiner Bericht gnedigs, auch dass unser freundlicher lieber Bruder Herzog Ludwigen etc. Wilhelmen Herrn zu Schwihau auch den Nicodemen von Glatau dermassen abgefertigt, freundlichs, auch unsers Schreiben an Brzetislawen Herrn von Schwihau guts Gefallen empfangen. Wollen uns auch versehen, gedachter unser freundlicher lieber Bruder und du werden die Handlung hinfuran wie bishere zum getreuesten verrichten. Wie wir gleicherweise auch thun wollen.
Wir haben auch dem Ebmer laut deiner Kopei bei eigen Poten schreiben lassen; was uns von dem oder andern Orten hierin wieder zukumbt, solle unserm Brüdern und dir unverhalten beleiben.
Item, mit dem Tichtl haben wir in eigner Person gehandelt, der sich auf Morgen Montag allhie erheben und gen Straubing reiten wirdet, auch sich gegen uns ganz untertheniglichen erzeigt und angeboten hat, wie wir dann derhalben mit eigner Hand unserm Brüdern Herzog Ludwigen zuschreiben und du verneinen wirdest. Wollten wir dir gnediger Meinung, den Tichtl weiter abzufertigen, nicht verhalten.
Die Post zu Freisingen haben wir laut deins Anzeigens legen und verordnen lassen.
Datum München Sontags den XXIII Septembris anno etc. XXVIto.
W. Herzog in Bairn etc. p. m. |
Dem hochgelehrten unserm Rate und lieben getreuen, Doctor Leonharden von Eck zu Ranndeck.
Zu eigen Händen. |