dd. München 26. Sept. 1526. Kopie im k. geh. Staatsarchiv in München, 50/3 fol. 19.

Wilhelm und Ludwig Gebrüder, Pfalnzgrafen etc.

(Siehe das Schreiben der beiden Herzoge von Bayern an die Stände Böhmens vom 2. Okt. 1526 bis zu den Worten gegen das Ende hin: "Dardurch ir von allen Stenden desselben mit genedigem und geneigtem Willen scheinperlich spuren und gewar werden sollet." Bis daher sind beide Schreiben gleichlautend. Dann folgt:)

Wellen uns auch von Stund an mit euch vergleichen, was dem Kunigreich zu Nutz und Gutem kumen, auch zu Aufnehmung und Reichtung desselben erspriesslich sein mag und des Kunigreichs Schulden an uns nehmen und bezahlen. Ob auch dem Kunigreich einicherlei Gerechtigkeit angehört oder ander Beschwerden vorhanden warn, mit euch von Stund an Weg suchen, wie die zum besten abgewendt, die Gerechtigkeit erlangt und alle Ding in gut Wesen gepracht werden möcht, darzu wir dann mit unsern gesipten Frunden und Buntsverwandten auch mit unserm erblichen Fürstenthumb und Landen, alles unsers Vermögens verhelfen und gnediglich mit darstrecken wellen. Haben auch darauf unsern geheimen Rate und lieben getreuen Hannsen Weissenfelder mit diesem Briefe in Eil zu euch abgefertigt und ime volligen Gewalt geben, mit euch auf sollich unser Begern und Erpieten bis auf Zukunft unser treffenlichen Räte, die wir hinnach schicken wellen, zu handlen, auch soviel von Nöten sein will, und den Verzug bis auf unser Räte Zukunft nit erleiden möcht, zu beschliessen. Ist darauf abermals unser Begern und Bitt, ir wellet euch hierinnen so gutwillig und dermassen beweisen, als wir uns des sunderlich zu euch getrösten. Das wellen wir gegen euch samentlich und sunderlich in allem Guten nimmer vergessen.

Datum München den XXVI Tag des Monats Septembris anno etc. XXVI.