dd. München 11. Nach. 1526. Original im k. geh. Staatsarchiv in München, 50/3 fol. 38.

Von Gottes Genaden Wilhelm und Ludwig Gebrüder, Pfalnzgrafen bei Rheine, Herzogen in Obern und Niedern Bairn etc.

Unsern gonstlichen Gruss zuvor, wolgebornen, edlen, festen, fursichtigen, ehrsamen, weisen, besonder lieben. Auf unsers vor zu euch geschickten geheimen Raths, Hansen Weissenfelders eilende Abfertigung und das Schreiben, so wir ihme an euch zu uberantwurten befolhen, haben wir den edlen unsern Reihen und lieben getreuen, Johannsen Herrn zum Tegenberg, Erbhofmeistern, Sigmunden von Schwartzenstein zu Engelburg, unserm Vizthumb in Niedern Balern etc. und Ludwigen von Pientzenau zu Wildenholtzen, unserm Hofmarschalk, vollkommen Befelh geben, mit sambt vorgedachten Weissenfelder auf unser vor an auch besehenen bettlich Gesinnen und Erbieten ferrer mit euch zu handlen und so viel die Notturft erfordern wurde, zu beschliessen, wie ir von inen vernehmen werdet.

Ist darauf unser gar genedig Begern, ir wellet ihne in aller Handlung gleich als ob wir selbs gegenwurtig wären, Gelauben geben und euch uns zu gutem und annemigen Gefallen dermassen darin halten und beweisen, wie uns des sonderlich bei euch getrösten. Das wollen wir umb euch wie wir sollen, genediglich beschulden und in allem gutem nimmer vergessen.

Datum München Pfinztags nach Dionisy anno XXVl^to.

(An die in Prag versammelten Stände von Böhmen.)