99. Die Herzöge Wilhelm und Ludwig von Bayern an Weissenfelder (in Prag): versprechen Schutz für die höhmischen Stände der bayrischen Partei, wenn sie wegen ihrer Parteinahme für die bayrischen Fürsten hei der höhmischen Königswahl verfolgt werden sollten.
Oktober 1526. Konzept im k. geh. Staatsarchiv in München, 50/3 fol. 48.
Wilhelm und Ludwig.
Lieber getreuer! Wir haben aus deinen jüngsten zweien Schreiben, der Datum nechstverschinen Pfinztags und Freitags weiset, unter anderm verstanden, wie uns etliche Herrn schreiben und umb Hilf, so inen was widerwertigs zustünde, ersuchen und unser Antwort vernehmen wollten. Nun hast du gut Wissen, dass wir hievor dergleichen Schreiben etlichen Herrn zugeschickt und sind des Gemüts noch, wo diejenigen von Herrn, dem gemeinen Adel und Stätten, so unser Partei sein, in einich Wege deshalben betrübt, beschedigt oder angetast werden wollten, dass wir dieselben mit Hilf nit verlassen, sonder zu inen alles unser Vermugen setzen wollen, auch von Stund an uns in Rüstung schicken, ob sich dergleichen zutragen wurde, dass wir bereit und solchen Widerstand und Hilf destfurderlicher thain möchten. Das sollest und magst du allen den jenen, bei denen wir uns guts versehen, mit Glauben anzeigen. Wollen wir uns zu dir verlassen.
Datum.
(An Weyssenfelder.)
(Fast mit denselben Worten ist auch ein Schreiben der beiden Herzöge an böhmische Ständemitglieder der bayrischen Partei concipirt.)