144. Der bayrische Kanzler Eck an den französischen Botschafter (Grangis) in Chur: über die Erwählung des Erzherzogs Ferdinand zum König von Böhmen und Ungarn.

NB. Gedruckt in den "Quellen zur bayrischen und deutschen Geschichte", B. IV., S. 11.

Dem Franzosen.

Ich hab euer Schreiben und neu Zeitung meinen gnedigen Herrn angezeigt, welche darab sonder Freud empfangen haben, vermeinen auch, dass solches zu vielerlei Sachen und guten ehrlichen Frieden dienstlich sein möchte, mit sonderm Bitt, ir wellet Ihre f. G. jederzeit Gelegenheit des wellischen Kriegs berichten, dann solchs in viel Wege gut sein möchte.

Für neu Zeitung dieser Land weiss ich euch sonders nit anzuzeigen, dann dass der Erzherzog Ferdinand zu Konig zu Beheim erwählt, aber gleichwol nicht gekrönt ist; wirdet ihme auch über seinen Willen aufgezogen und als ich acht, wirdet viel an dem welschen Krieg, wohin sich der Sieg lenden wirdet, liegen; und wiewol er auch durch etlich wenig Personen, so nach der Schlacht zu Ungern zu ihme geflohen sein, auch zu Konig zu Ungern erwählt, so ist doch wenig Hoffnung, dass er etwas daran erlangen werde, dann da ist kein Geld und keins aufzubringen und meins Achtens bedarf man nit sorgen, dass den Landsknechten in Italia von teutschen Landen Geld zukommen werde. Wollte ich Euer Herligkeit auf ihr Schreiben nit verhalten.

Anmerkung. Eigenhändiges Concept des Kanzlers Eck dem Herzoge Wilhelm von Bayern unterm 22. Jan. 1527 vorgelegt.




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