48. Kaiser Karl V. mahnt die Statthalter, Regenten und Räthe auf dem Prager Schlosse, dass sie ihrem Könige wider den Kurfürsten Johann Friedrich beistehen möchten.
dd. GUNTZENHAUSEN, 22. Martii 1547. - Aus den "Akten aller Handlungen".
Karl der Fünft von Gotts Genaden romischer Kaiser, zu allen Zeiten Merer des Reichs etc. Wolgebornen, edlen, ersamen, gelerten, besondere lieben. Wir geben euch gnediglich zu erkennen: Nachdem unser und des heiligen Reichs erklerter Achter Johanns Friedrich, der sich nennet Herzogen zu Sachsen, auf den fluchtigen Abzug, so er sampt andern der Schmalkaldisch Conspiration verwanten Ständen und Anhengern bei Giengn vor uns genomben, sich wiederumb in Döringen und dannen in Meissen begeben und nit allein dem hochgebornen Mauritzen, Herzogen zu Sachsen, des heiligen römischen Reichs Erzmarschalk, unserm lieben Oheim und Churfürsten, die Land und Leut, so sein Lieb zu wirklicher Vollziehung unserer kaiserlichen Achterklerung aus bemelts Achters Gewalt erobert, sonder auch die Flecken, Güter und Landschaft, so der durchleuchtig unser freuntlicher lieber Bruder, der römisch, zu Hungern und Beheim etc Kunig als von Seiner Lieb und derselben Kunigreich Beheimb herrürende Lehen bülich und von Rechtswegen eingezogen, wiederumb angefallen und beschedigt, darzu auch Ihr Lieb und derselben Cron Behem zugehörige Lande angegriffen und sonderlich im Marggraftumb Nieder-Lausitz etliche Slösser und Herrschaften eingenomen, und dann wir uns jetzo zu Abtreibung seines bisher also geübten Gewalts auch unserm freuntlichen lieben Bruder, dem römischen Kunig und unserm lieben Oheim Herzog Mauritzen zu bruderlicher, freuntlicher, gnediger und stattlicher Hilf in eigner kaiserlichen Person sampt unserm ansehenlichen Kriegsvolk erhebt und albereit im Zug sein, nit allein beden Ihren Liebden und derselben Kunigreich und Landen zu demjenigen, so der Echter wie gemelt einzunemben sich understanden, wiederumb brüderlichen und gnediglichen zu verhelfen, auch sie vor weiteren Beschwerung und Beschedigung zu verhüten, sonder noch darzu genannten Achter enstlich heimbzusuchen, uns seiner langwierigen, vielfeltigen begangnen friedbruchigen Thaten und uns bewiesner beharrlichen Ungehorsame und Rebellion halb vermittelt göttlicher Gnaden und Hilf seinem Vordienen nach zu strafen und zu demütigen: so ersuchen wir euch demnach gnediglich begerend, dass ihr in Abwesen wolgedachten unsers freundlichen lieben Bruders eures Kunigs und Herrn die Verordnung und Fur-sehung thuet, dass unverzugenlich an Enden und Orten, da wir sampt unserm Kriegsvolk zu Ross und Fuss die Cron Behaim etwas beruern oder nahent daran ziehen werden, notturftige Prophant bestellt und zugefürt und sonst in ander Weg unserm durchziehenden Kriegsvolk aller guter Willen und die dienstliche Furderung erzeigt und bewiesen werde, dass ihr euch auch daneben des Achters feintlich Vorhaben und die Bedraungen, daran er sich vernemben lässt, nichts anfechten noch erschrecken lasset, sonder euch an unserm freuntlichen lieben Bruder als euerm Kunig und Herrn sampt euern Freunden und Mitverwanten getreulich haltet, und wie die getreuen Diener und Underthanen Seiner Lieb gehorsambist folget, inmassen Seiner Lieb und auch unser gnedigs Vertrauen zu euch steet. So sein wir jetzo in vollem Werk und persondlich am Zuzug Sein Lieb, desgleichen unsern lieben Oheim Herzog Moritzen sampt beder Ihrer Liebden Kunigreich, Landen, Leuten Underthanen vor bemelts Achters Übermut, Bedraung und Gewalt wol zu sichern, zu schützen und zu handthaben, und sie und euch mit Hilf des Allmechtigen in einen langwierigen bestendigen Fried, Ruhe, Sicherheit und alle Wolfart setzen zu helfen. Wie wir dann je allwegen nichts änderst gesucht, noch begert haben und unser genedig und väterlich Gemüt allzeit dahin gestanden ist, dass wir allenthalben und an allen Orten Fried und Sicherheit pflanzen und erhalten möchten und wir uns derhalben zu euch gnediglich und genzlich versehen, ihr werdet euch angezeigten unsern gnedigen Begehrn gemess gehorsamblich erzeigen und halten und solich unser kaiserlich Vorhaben und gnedigs 166 Sjezd stavovský položený na 17 březen 1547. Die Beschlüsse der stand. Zusammenkunft am 17. März 1547Begeren andern der Cron Behem Ständen und Städten euern Freunden und Mitverwanten forderlich anzeigen und bei ihnen fordern, damit von ihnen dergleichen auch beschehn und in solichem an euch nicht erwinden lassen. Das wellen wir gegen euch mit allen Gnaden erkennen und bedenken. Datum Güntzenhausen 22. Martii anno 1547.