89. Instruction für die vom Prager Landtag an König Ferdinand I. abgeschickten Gesandten.

Ohne Datum. (Jedenfalls ist diese Instruction nach dem 18. April 1547, an welchem Tage der Landtag zusammentrat, verfasst worden). - Aus den "Akten aller Handlungen" etc.

Instruction an den allerdurchleuchtigisten grossmechtigisten Fürsten und Herrn Herrn Ferdinanden, Römischen, Hungerischen und Behaimischen etc. Kunig etc. auf die Personen, so von allen dreyen Stenden der Cron Behaim zu hochgedachter kün. Mt. unserm gnedigisten Herrn abgefertigt, nemblich die wolgebornen Herren, Herrn Wilfen eitern von Kraig auf Neuen Bistritz, obristen Purggrafen zu Prag, Wiktorinen Køinetzky von Ronau auf Dietenitz, den edlen gestrengen Ritter Georgen von Gerstorf auf Choltitz, des Kunigreichs Behaim Unterchamerer, den ernvesten Hinko Krabitzer von der Weitmul und die erbern Sixten von Otterstorff, der Alten Stat Prag Canzler und Magistrum Wenzenslaum Medek von den Pragern und an Stat anderer Stete.

Erstlich sollet Ir der kün. Mt. Etc. unserm gnedigisten Herrn unsere in alweg getreue aufrechte, willige und beraite Dienst von uns Stenden der Cron Behaim anzaigen, daneben Irer kön. Mt. in unserem Namen von dem almechtigen Got langwirigen Gesund, glückliche und fridliche ob uns und der Christenhait Regierung als unserm gnedigisten Herrn wünschen und beyliegenden Credenzbrief überantworten und nach Uberlesung desselben, wie hernachfolgt vermelden.

Als Ir kün. Mt. diese verschine Tag den erwirdigen Herrn Jan Bischof zu Olmütz und die wolgebornen Herrn Wenzel von Ludanitz auf Chropyò, Haubtman in Merhern, Wilhelm den eitern von Kunstat auf Neuheusel, Georgen Žabka von Limberk auf Kaunitz, hochgedachter kön. Mt. Rath und Vicecanzler des Königreichs Behaim und die edlen gestrengen Ritter Pøemko Prusynowsky von Witzkau, Unterkamerer in Merhern und Wenzel Tetaur von Tetau, obristen Landschreiber gedachts Marggratthumbs Merhern, mit ainer Instruction zu uns Stenden der Cron Behaim auf das Prager Schlos aus Ursach in der Instruction vermeld abgefertigt, inmassen soliche Artikel durch Irer kön. Mt. Gesandten furbracht und ferrers in sich halten.

Und furnemblich als Ir kön. Mt. unser gnedigister Herr sich entschuldigen und die Ursachen furwenden thun, warumben Ir kön. Mt. auf Begern der Stende in aigner Person zu dem gemainen Landtag auf das Prager Schloss nit ankumben mugen mit genug ausfurlichen Worten anzaigen thun; darauf wellet Ir kön. Mt. dieses zu Antwort geben, das wir Ir kön. Mt. als unsern gnedigisten Herrn mit groser Begier auf solichen gemainen Landtag gesehen hetten, dieweil aber soliche und dergleichen Ursachen und Irrungen furgefallen, haben wir Irer kön. Mt. mit derselben Instruction in dise Cron und auf das Prager Schlos abgefertigte Gesandten in allen von inen furgebrachten Artikeln ordentlich angehört und nach genügsamer Verhör und samentlicher Erwegnuss gemelten Irer kön. Mt. Gesandten unsere Antwurten darauf gegeben des Versehens, sie die Gesandten werden Irer kön. Mt. soliche unsere Antwurten nit verhalten.

Und nachdem Ir kön. Mt. ob der freundlichen Vergleichung, so verschiner Zeit zwischen den Stenden aufgericht (die Ir kön. Mt. die neue Pundnuss nennen) Beschwer tragen und sich darob entsetzen, als solte al da den alten Landtagen und gebreuchlichen Handlungen zu Nachthail was neus furgenomen sein worden, darauf wellet der kün. Mt. von unsert wegen genugsamlich und aussfurlich berichten, und Irer Mt. die Ursachen erzelen, welicher massen in der Cron Behaim numals von etlich vil Jaøen her zwischen den Stenden und Inwonern diser Cron unter vilerlay und mancherlai Ursachen und Beschwerungen (die den Leuten zugestanden) Unfrid, Unlieb und Unainigkeit entstanden, also das die Stende und andere Inwoner der Cron, als sie unter ainander in solichem Zwispalt gestanden, von wegen der Unlieb und solicher ihrer Zertrennung mit nichte mit und unter einander grundtlich und statthaft handien, noch sich mit einander freundlich und eintrechtiglich vergleichen haben mugen oder können, auf das das Recht und die ordentlichen Gericht iren Furgang haben und das Volk zu iren Gerechtigkaiten one manicherlay Verhindernussen und sondere Funde und Liste kumen hetten mugen.

Indeme aber ist aus Verhenknuss des Almechtigen uber die Landtafel und der Leut habende Gerechtigkeit ein Fai kumben, weliche durch Feursnot verdorben, dabey dann auch die alten der Stende der Cron Behaim Pundnussen, mit dnene sie sambentlich von wegen Erhaltung und Beschutzung des Rechts einander zugethan gewesen, verlustig worden; als aber dieselben nach Aufrichtung der Landtafel von denjenigen so solicher trefflichen des Königreichs Behaim Noturften halben Fleiss und Sorgfeltigkait zu haben gepurt, nit widerumb verneuert, noch vermug gutes und ordentliches Gebrauchs in die Landtafel eingeleibt worden, haben die Stende, wiewol sie das einander nit schuldig gewesen (wann jemanden ainicherlay Verkurtzung unter dem Schein der Ordnung und Recht zugestanden) gleich als durch die Finger zugesehen und demselben billich noch statlich, dieweil sie selbst unter einander zwispaltig gewesen, kamen Widerstand thun mugen noch dürfen. Als erst dise Zeit sein durch Eingebung (wie gewisslich zu glauben) des Almechtigen frumbe getreue Leut aus allen dreyen Stenden, so der kön. Mt. des Königreichs Behaim und des gemainen Nutz rechte wäre Liebhaber, nachdem sie ob iren Vaterland, weliches numals dermassen verfurt und gezwungen, ein Mitleiden getragen, auch in Be-farung, damit durch soliche der Inwoner der Croni Behaim Zwispalt nit etwas enstunde, das erstlich der kön. Mt. zu Laid und volgends uns allen zu j merklichem und unüberwindlichen Schaden geraichen und gedeien möchte, gen Prag in grosser Anzal zusamben kumben und sich solicher der Cron Behaim Beschwerungen halben unterredt, auch zu Gemüt und Gedechtnuss die alten der Stende Verschreibungen und Pundnussen gefurt, und sich darauf ainhelliglich verglichen und verainigt, dieselben widerumb zu verneuern und damit soliches dester kreftiger und mit mererm und grössern, auch bestendigern Grund zugethan zugeen und gehandelt werden möcht, dasselb alles mit iren Insiglen bekreftigt, doch in solicher freuntlichen Vergleichung und Verschreibung austrucklich und klerlich ausgenomen, nemblich was die kön. Mt. unsere gnedigisten Herrn betrifft, was und zu wen Ir Mt. Gerechtigkeit haben, das sie sich im demselben allem gegen Irer kön. Mt., als ob Got wil, die getreuen Unterthanen, on arniche Irer kön. Mt. und derselben Hocheit Verletzung getreulich, unterthenig und aufrichtig in allen geburlichen Pflichten verhalten sollen und wellen etc. Wie dann wir alle drey Stende, als wir aus denselben Verschreibungen und anderm, so uns von inen fur-bracht, folgends auch aus aintrechtiger unserer mit inen gehabten Handlung, sovil verstanden, das nichts Neus furgenomen, noch ichtes wider die kön. Mt. oder yemand andern frumben, gehandelt und betracht wirdet, allain das die Freihaiten der Cron Behaim, der gemain Nutz und Recht und Ordnung dardurch beschützt, auf das die Gericht und der Leut Gerechtigkaiten iren Furgang haben, und die Leut durch manicherlay List und Erfindungen umb ire Hab und Guter nit kumben möchten, zu solicher irer Vergleichung und freundlichen Verainigung getreten und dasselb mit unsern Insiglen bestettigt. Derwegen sollet ir an die kön. Mt. in Unterthenigkeit begeren, das Ir kön. Mt. kain Beschwer darob tragen wolten, dann es hat sich alda nichts Neus und so zuvor nit gewesen, zugetragen, sonder was vor Verprenung der Landtafel gewesen (in-massen auch andere der Leut habende Freyheiten) zu Verneuerung kumben.

Sovil aber das Kriegsvolk, weliches ins Feld abgefertigt, belangt, wellet disen Bericht darinnen der kön. Mt. thun, das unsere Forfaren ye und alwegen disen löblichen Prauch gehalten, als oft sie, das sich ein frembde Nation zu den Grenitzen und der Cron Behaim nahnet, erhört und in Erfarung kumben, das sie nie versaumbt noch unterlassen, die Sach nach Abfertigung ires Kriegsvolks in das Feld zeitlichen zu versorgen, auf das solichem frembdem Volk (wo sie änderst ainicherlay unversehene Einfal in dise Cron thun und den Inwonern Schaden zufügen wolten) zeitliche Verhinderung besehenen und die Confinien der Cron beschützt und verwart werden mochten.

Demnach als die Stende der Cron Behaim gehört und in Erfarung kumen, das sich nit allain von ainer Seiten zu den Grenitzen der Cron, Kriegsvolk von frembder Nation nahnìt, sonder auch hin und her, da und dort, Einfal zu thun Vorhabens weren, haben sie zimliche geringe Anzal Volks zu Verhütung, solicher unversehner Einfal und den armen Leuten zugefugter Schaden in das Feld abgefertigt und dieweil es sich zum oftern zutregt, das sich ain Anzal soliches Kriegsvolks, on Wissen und Willen irer Vorgeer und Obrigkait, vom Hauffen abstraiffen, und den Leuten Schaden zufügen, haben wir uns desselben und dergleichen Zufallen auch besorgt und darumben das Kriegsvolk im Feld unterhalten.

Welet derhalben die kön. Mt. von unsertwegen in Demut bitten, Ir kön. Mt. geruhen hierinnen gegen uns kain ungnedigen Willen zu tragen, das wir das Kriegsvolk so lang und bis sich der frembden Nation Heer von den Grenitzen diser Cron und uns weitert, allain zu Beschützung und Beschirmung der Cron Behaim auch unser aller Inwoner und der Freyheiten diser Cron unterhalten müssen und das Ir kön. Mt. uns soliches auch zu kainem Argen zumessen wolten, dann wir mit solicher klaiuer Anzal unsers Kriegsvolks weder der kays. und Irer kön. Mt. noch yemanden andern frumen Schaden zuzufügen vermainen, haben auch soliches nie gedacht, und noch nit gedenken, inmassen dann zuvor derhalben Irer kön. Mt. ein Schreiben und genügsamer Bericht besehenen und das wir alda nichts Neues und so zuvor nicht gewesen, furgenomen, dieweil unsere Vorfahren vil ein grössere und stathaftigere Anzal Kriegsvolks, als wir in solichen auch wenigem Falen ins Feld alwegen abgefertigt etc.

Do aber yemands, wer der sei, der kön. Mt., unserm gnedigisten Herrn ainicherlai andere Bericht ausserhalb dises unsers wahrhaftigen Schreibens und Anzaigens unserthalben zu geben und zu thun untersteen wolt, wellet Ir kön. Mt. bitten, denselben kain Stat noch Glauben zu geben.

Als auch ferrer der kön. Mt. Gesandten, in derselben Instruction an uns Stende der Crop gelangen lassen, was das verpotne Piergelt und die Granitz-Zöll betreffend etc. Wellet darauf die kön. Mt. von unsertwegen in Unterthenigkait bitten, das Ir Mt. hierinnen zu uns Stenden kain Ungnad tragen wolten, dieweil aus entlichen und billichen Ursachen diser gemain Landtag auf ein andere doch nit lange Zeit, das ist auf Freitag nach ascensionis domini in Kraft dises Landtags verschoben, das wir auch dise zwen Artikel auf dieselb Zeit verlegt, der Zuversicht, hochbedachte kön. Mt. werden demselben Landtag persondlich besuchen, weliches wir dann höchlich begern, auch Ir kön. Mt., das er Ir Mt. thun wellen, in Demut bitten, damit der und anderer Artikel halben gutliche Unterredung und Handlung geschehen, auch das jenige, was zu Gutem und Frumben der kön. Mt. und diser Cron geraichte, beschlossen werden möchte.

Nachdem auch in Beschluss und bey Volendung der Werbung durch gemelte Gesandten der kön. Mt. Schreiben von wegen von hinnen gen Insprukg Fertigung der Erzherzogin etc. öffentlich verlesen worden, darinnen Ir kön. Mt. Ursachen, warumben gemelte Erzherzogin von dem Prager Sloss gen Insprukg zu andern kuniglichen Kindern geschickt sollen werden, angezaigt, darauf wellet Ir kün. Mt. dises zu Antwurt geben, das soliches in Irer kün. Mt. Willen gestelt wirdet.

Folgends wellet auch von uns allen dreyen Stenden, die kün. Mt. als unsern gnedigisten Herren bitten, so viel alle Personen aus den Inwonern des Puntzler Kreis und andere so von wegen des beschehenen Zugs gen Caden verschiner Zeit verstrickt worden und noch bishero darinnen haften, auch auf heut derhalben in Beschwer steen, betreffen, das Ir kun. Mt. alsbald und on Verzug, dem obristen Herrn Landhofmaister der Cron Behaim schriftlichen auferlegen wolten, das dieselben Personen alle aus dem Puntzler Crais, auch andere aus allen Stenden und Inwonern der Cron Behaim, aus solichen und dergleichen Verhaftungen und anderen Beschwerungen ledig gezelt werden, und dieweil sie nit wenig Guter in der Cron haben und gnugsam seshaft auch Inwoner der Cron sein, frey und ledig sein möchten und unter solichen Ursachen der Bestrickung ferrei Beschwer nit tragen dürfen.

Und wan ir alle diese Artikl der kön. Mt. von unserntwegen furhalten werdet, so solt ir von Stund an Ir kön. Mt. von uns allen in Underthenigkait bitten, das Ir kön. Mt. gnedigist und mit einem Mitleiden als ein christlicher König und Herr anzusehen geruchte, mit was grosser Begier und Naigung der blutgierig und durstig Feind der ganzen Christenheit der Türk bei Tag und Nacht betracht, damit er den christlichen Glauben ausrotten und vertilgen, auch die Christenhait ime in ewige Dienstperkait bringen kunt und möcht, welichen seinen plutgirigen Willen und Mainung er je lenger je mer mit der Tat beweist und erzaigt, das christlich Plut tyrannisch und unbarmherziglich ausgeust, das Volk erharmblich hinweg fürt und ime Slösser Stet und Flecken underthenig macht. Inmassen er dan abermals jetzt in der Cron Hungern vier Slösser mit Gewalt erobert und in Crain dem armen betrübtem Volk treffliche Beschwer und Schaden mit Feur und in ander Weg zugefugt und hat sich also dermassen zu den Granitzen des Erzherzogsthumbs Osterreich auch Marggrafthumbs Merhern gemacht und sein Fuss gesetzt, das wir uns alle besorgen müssen, er werde uns abermals diese Summerszeit haimbsuchen und uns (des der Almechtig verhüten welle) verderben und vertilgen wellen. Welichem erschreklichen Tyran, durch diese im heiligen Reich zwischen der kays. Mt. und dem Churfürsten zu Sachsen entstandene Embörung und erwachsenen Krieg das Herz gesterkt wirdet, also das er, nachdem er vermerkt, das die christlichen Obrikaiten under einander in so trefflichen Zerspaltungen und Kriegsrüstungen steen und sich selbst und ander Verderben durch soliche ime gegebne Ursachen, welicher er auch je und alweg begierig gewesen, und noch desto leichter und statlicher auch geweitiger auf die Christenhait, der kön. Mt. Land und Leut, auch das heilig Reich greifen und dasselb alles (wo ime darinnen nit zeitlicher Widerstand beschicht) erobern und überziehen wirdet mügen.

Dann weliche Sach möchte ime nutzlicher und furtreglicher sein und daran ime auch mer gelegen ist, als wan die christlichen Obrikaiten sich selbst under einander verderben und ire Macht gegen und wider sich zu grossen Laid der ganzen Christenhait und zu Verklainung des Namens des lebendigen Gotts und aber dem Erbfeind dem Türken zu merklichem Froloken, Freid und Trost, auch zu Sterkung seines bösen wider die Christenhait fürgenumenen Muts und Willens, so er je lenger je mer übet, anwenden. Was für ein Nutz mag und kan auch dem heiligen Reich und der ganzen Christenhait daraus erfolgen, wan das christlich Plut durch soliche Kriegshandlung ausgössen, Land und Leut verderbt, verhert und geblündert werden? Aus solichen Ursachen und zwischen den Öbrikaiten und der Christenhait entstandenen Widerwillen und Unainikaiten halben, wird die ganz Macht und Gewalt des heiligen Reichs geschwecht, und zu unüberwindlichen Verderben gefürt, wie dan die heiligen Schriften derhalben Zeugnus geben: Quod omne regnum in se divisum desolabitur et domus supra domùm cadet etc. Dieweil wir dan von der röm. kays. Mt. bald von Anfang Irer kays. Mt. ob dem heiligen Reich Regierung je und albegen den löblichen und einem christlichen Herrn wol geburenden Rum und Geruch gehört und bisher noch hören, das Ir kays. Mt. je und albegen ain genedigister, barmherziger und zu aller Zeit auch nach Überwindung derselben Feind senftmütiger Kayser gewesen und allen denen, so jeder Zeit was ungeburlichs wider Ir kays. Mt. auch zum oftern mal zu Verklainung Irer Mt. Hocheyt fürgenomen, ain sonderliche Barmherzikait und Gnad erzaigt und sich in solichem Irer kays. Mt. Zorn gemildert: derhalben aus disen und andern vil Ursachen wellet ofternente kön. Mt. als unsern genedigisten Hern mit dem höchsten, so es immer gesein kan von unserntwegen in Unterthenigkait bitten, Ir kön. Mt. geruhen aus angeborner königlichen herzlichen Erbarmung ob Vergiessung des christlichen Pluts ain gnedigist Mitleiden zu haben und als ain christlicher König und Herr bey der kays. Mt. mit der That, alles Fleis, auch durch Furbit und sonst verholfen zu sein und zu verfügen, auf das Ir kays. Mt. alles das, was Ir Mt. für Beschwer wider und gegen dem Churfürsten zu Sachsen und andern christlichen Fürsten haben, ee dann es zu einichem christlichen Plutvergiessen kumbt, gnedigist faren lassen und inen soliches als ein Herr und ganzer Christenhait gerechter und gnediger Monarcha, verzeyhen und nachgeben wolten, dardurch die ganz Macht und Gewalt des christlichen Volks, so yetziger Zeit in dem heiligen Reich versandet und zu Verderb der ganzen Christenhait ins Feld abgefertigt, auf den Tyran und Erbfeind der Christenhait den Türken gewendt und zu Aus-reutung desselben gebraucht werde, auf das die ganze Christenhait in guter Rue und Ainigkeit steen und wir Stende der Cron Behaim bei unsern Freyhaiten, auch in gutem Frid und Sicherhait erhalten und bleiben möchten. Darinnen wir dann, ob Got wil, in alweg alles das, so der kön. Mt., unserm gnedigisten Herren erlich, nutzlich und gut als die getreuen und aufrechten unsers Herrn Unterthanen, auch der Freyhaiten diser Cron, unser aller und darzu gehörigen Lande betrachten wellen und wo der almechtig Got verleihen wirdet, welich.es wir dann der kön. Mt. treulichen vergönnen, auch Got darumen bitten, das solich christlich Blutvergiessen durch Irer kön. Mt. Anhaltung und Mittel zwischen der kays. Mt. und dem Churfürsten abgestelt, so werden Ir kön. Mt. ain ewig Lob von der ganzen Christenhait, auch von uns als iren getreuen Unterthanen Danksagung erlangen. So wellen wir auch uns als nach unserm höchsten Vermugen neben der kays. und kön. Mt. und dem ganzen heyligen Reich, auch andern christlichen Potentaten, wider den Erbfeind den Türken helfen, und alles das jenige, was treuen Underthanen wol ansteet, thun und volbringen. Und das wir soliches bayden Iren Mt. aus treuem Herzen wünschen, auch Got teglich darumben bitten, wollet Irer kün. Mt. soliches anzuzaigen nit unterlassen und auf alles von Irer kün. Mt. gnedigliche und furdersame Antwurt begern. Und als dise Instruction nun an die kön. Mt. allerding gestelt gewesen, mit dero Personen in derselben vermeldt, zu der kön. Mt. abgefertigt haben sollen werden ist, in demselben der wolgeborn Herr Zbinko Berka von der Daub auf Strakonitz, obrister Maister des Priorats in Behaim von Irer kön. Mt. mit einem Credenzbrief ankumben, und uns den glücklichen Sig der kays. und kün. Mt. wider den Feind, auch darneben die Lieb und Naigung, so die kays. und kün. Mt. zu uns und der Cron Behaim tragen, nach längs angezaigt, weliche Victori wir Stende Iren bayden Mt., nachdem dieselb on sonderlich Plutvergiessen ergangen, vergönnen und thun uns auf Irer kays. Mt. zuvor auch yetzt gethane Zusag genzlichen, verlassen, des Willens, dieweil wir aus dem Anzaigen, so uns furgehalten worden, vernomen, das sich Irer kays. und kün. Mt. auch anderer Fürsten Kriegsvolk, desgleichen so unter dem Regiment des Thumbshiern gewesen und in die Cron Behaim Einfall gethan nunmehr von den Grenzen der Krön Behaim gewendt, das wir (wie ir dann Irer kün. Mt. anzaigen solt) die Profant und Victualia, so zuvor von wegen des Volks, das wir in das Feld abgefertigt, auch aus andern zuvorgemelten Ursachen gespert gewesen, nach Versehung des Lands in disen teueren Zeiten passieren lassen, auch unser | Volk widerumb anhaimbs erfordern wellen, der genzlichen Zuversicht und Vertrauens zu der kün. Mt., Ir Mt. werden vermug derselben Schreiben und durch Irer Mt. zu uns mit einer Instruction abgefertigten Gesandten Zusagen, gnediglich darob sein und ferfugen, damit von Irer Mt. Kriegsvolk kain unversehener Einfal oder sonst in ander Weg diser Cron und derselben Inwoner ainicher Schaden zugefugt werde, dieweil wir das Volk aus dem Feld abfordern und die Profant aus dem Land in Betrachtung, das wir uns auf kün. Mt. gnedigiste Zusag verlassen, passieren wellen lassen. Wellet auch daneben Ir kün. Mt. von unserntwegen bitten, inmassen da in unser Instruction ausfürlichen vermeldt, das Ir kays. Mt. sambt Irer kün. Mt., unserm gnedigisten Herrn, und dem heiligen Reich, auch andern Potentaten und christlichen Obrikaiten mit derselben Anzahl Kriegsvolk in Hungern wider den Türken als Erbfeind der Christenhait zu ziehen geruchten, dieweil gewisser Bericht kumbt, wie stark und gewaltig der Türk auf die Christenhait yetziger Zeit sich wenden thut, so wellen wir neben und mit der kays. und kün. Mt., auch dem heiligen Reich und andern christlichen Potentaten und Obrigkaiten wider gedachten Türken gern Hilf thun und laisten, und dasjenige, was erlichen, frumben wol anstet, nach unserm Vermugen helfen volziehen, damit vor solichem Tyrannen und Feind die ganze Christenhait in gutem Frid erhalten werden möcht, und wellet also gleichsfals in deme von Irer Mt. gnedigiste und forderliche Antwurt begern und darumben anhalten.




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