VI. Pokoření a potrestání stavův českých za jich odpor proti Ferdinandu I.

(Od 1 června do 20 srpna 1547).

Po nálezu soudním museli Pražané, města královská a někteří ze stavů jako odsouzení statky své králi postoupiti v dědictví nebo manství. O takovém pokutování měst a stavův podali již zprávy vedle výpisů z desk zemských p. K. Tieftrunk ve svém díle "Odpor stavův českých proti Ferdinandovi I. 1547" a Dr. Rezek v "Památkách archeologických". Za tou příčinou neotiskujeme podobné listiny z desk zemských, uveřejňujeme však neznámé seznamy o konfiskací statků z archivu Vídeňského. Z některých obžalob a rozsudků soudních podáváme jen důležitější místa, na kolik jich pro světlé poznání zapotřebí.

101. König Ferdinand ersucht den Kurfürsten Joachim von Brandenburg die versprochene Kriegshilfe in Bereitschaft zu setzen, damit sie nöthigenfalls sogleich nach Böhmen aufbrechen könnte.

PIRNA, 1. Juni 1547. Konc. Arch. des k. k. Minist, d. Inneren in Wien. Böhmen IV. M. 3.

Ferdinand etc. Dein Lieb tregt sonder Zweifel in frischer Gedechtnus, welchermassen wir jungstlich mit deiner Lieb personlich geredt und sie gutlich und freundtlich angesucht, wo sich begebe, dass wir in unser Cron Behem mit einem Ernst ein Gehorsam machen müssten und neben unsern Kriegsvolk ainer Hilf bedürftig sein wurden, dass sich dein Lieb als dan mit ihrem Zuzug willfarig erzeigen und halten wollte, und dass sich darauf dein Lieb sollichs mit drey hundert guten gerüsten Pferden zuthuen gegen uns ganz freundlich und gutwillig erboten. Nun wellen wir deiner Lieb gnediger und freundlicher Meinung nit pergen, dass wir die Sachen der Pundtnus halben, so von etlichen in unser Cron Beheim gemacht worden, noch nit dermassen gestalt finden, dass wir mochten sicher sein, dass dieselb also für sich selbs ersitzen und erleschen werde, sonder stehet daruf, dass die unvermeidliche Notdurfft schierist erforderen möchte gegen etliche ein Gegenhandlung zu gebrauchen, sie dardurch zu schuldiger gebürenden Gehorsam zebrengen, welche wir doch aus den Ursachen, so dein Lieb bei ihr selbs erwegen kann, vil lieber Sachen vermiden bleiben. Dieweil aber solche Gegenhandlung, wo die beschehen sollt, mit einem Gewalt furgenomen werden müsst und derhalben uns deiner Lieb Hilf neben unsern Kriegsvolk gewisslich vonnöten, so gesinnen wir an dein Lieb mit gnedigen und freundtlichem Fleiss begerend, dein Lieb welle sich mit der bewilligten Hilf zu wenigistem drey hundert guten gerüsten Pferden zustund an gefast und bereit machen; also dass dieselb, wann wir deiner Lieb widerumb schreiben, gewisslich in Bereitschaft seie und ohne allen lengern Verzug anziechen möge, auch also bald anzieche, in Betrachtung, dass die Hilf (wo die je not sein wurd) in kurzer Zeit und unverzogenlich gelaist werden müsste, so wellen wir nicht destoweniger soviel immer muglich verhüten, dass dein Lieb in keinen vergebenlichen Unkosten kumb, sonder derselben aufs höchst verschonen. Wir wellen auch die Sachen dahin richten und dermassen fürderen, dass wir solcher deiner Lieb Hilf nit lange Zeit bedürfen sollen und uns daneben bei andern unsern Freunden und Verwandten auch so statlich umb Hilf bewerben, dass unsersVer-hoffens unser furgenomene Handlung vermittelst gottlicher Gnaden desto ee zu wirklicher guter Verrichtung gebracht solle werden. Derwegen so welle dein Lieb, unserm gnedigen und freundlichen Vertrauen und ihrem gethanen gutwilligen Erbieten nach mit angeregter Zubereitung und Richtigmachung ihrer Hilf kein Zeit verfeiren, sonder darin mit Verordnung und Musterung derselben alle mugliche Furderung gebrauchen. So sein wir dagegen auch urbitig, wo dein Lieb ein Not anstiesse, zu derselben ungespart unsers Vermugens ganz gnädiglich und freundlich zusetzen und sie keines Wegs zu verlassen; dess mag sich dein Lieb zu uns genzlich versechen und getrösten.

Datum Pirna den ersten Juny anno etc. 47.




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