196. Bericht des Lorenz Schwalmer, Hauptmannschaftsvenvalter zu Petschau an den Erzherzog Ferdinand von Kaspar Pflug seiner Schwester, der Gemahlin des Johann Vitzthum, geschenkte Haus in Schlackenwald, und über den Zustand, die Verwaltung und, das Einkommen der Herrschaft Petschau.

ddl. PETSCHAU, -25. Mai 1548. - Original des böhm. Statthalterei-Archivs. K 1/128-136.

Durchleuchtigister Hochgeporner Fürst und Herr, Euer Fürstlichen Durchleucht sein mein ganz underthenig und beflissen Dienst ider Zeit mit Fleiss zuvor. Genedigister Fürst, E. F. D. Schreiben sambt der eingeschlossenen Suplication Herrn Hannsen Vitzthum belangend habe ich empfangen und vorlesen und wille E. F. D. in aler Underthenigkeit was das Haus zu Schlackenwald belangend nit pergen, dass Herr Caspar Pflug vor seinem Wegreiten seiner Schwester der Frauen Vitzthumin das Haus geschenkt und gegeben, auch ihr darüber Sigel und Berief geben und aufgericht, ader der Rom. Kunig E. Mt. meines alergenedigisten Herrn etc. vorordenter Herren Commissarien haben gedachter Vitzthumin solch Haus sambt dem Hausrath, als Zinngefess und anders, so alles inventiert und beschrieben, nit folgen welen lassen, mit Anzeigung, dass man des freien Haus bei der Perkstadt der Rom. Königl. Mt. und derselben Räthen zu gut nit enperen mögen und ist der Wirt Peter Maier, so die Herren Commissarien hineingesetzt, noch im Haus, wie dann den Herrn von Hassenstain und Herrn Cristofen von Gendorf wol wissentlich.

Zum andern ist mir wol wissentlich, dass Herr Caspar Pflug dem Vitzthum zwei Malz und vier Fuder Korn geschenkt, solch Malz und Koni er Vitzthum bei dem Burgermeister zu Schenfeld eingeschütt, so haben nur die Cammer-Raethe zu Prach Bereich gethan, soliche Malz und Korn nach Petschau zu füren, und habe das ein Malz schon verprauen lassen, so ader E. F. D. ihr der Vitzthumin was aus Genaden schenken und geben wollen, das wille E. F. D. ich zumb underthenigisten heimgestellt haben.

Euer Fürstlich Durchleucht befehlen und legen mir auch auf, aller Einkummen und Gefallen dieser Zeit meiner Amptsverwaltung einen ordentlichen Bericht zu thun. Die weillen die Einkumen von den Zinnperkwerk Schlackenwalde und Schenfelt hiher nimmer gereicht werden, sonder zu Schlackenwaldt in Zehentambt beleiben, habe ich von den andern kleinen Einkumen als Erbund Wiesen-Zins, Schafferei, Mulen und Breuhaus bisher die Hauswirtschaft erhalten, und die alten hiu-dersteligeu pflugischen Schulden, welche mir in der ersten Einnemung der Herrschaft durch die vorordente Herren Commissarien zu entrichten auferlegt, bezahlen müssen und noch zum Theil bezalen mug, und nach dem alles Vieh von dem Maierhof, und aller Hausrath im Schloss und andern Wirtschaften zu dieser Herrschaft gehörig durch die Frauen Pflugin abweglich getriben und alles ausgeraumbt worden, dass schier nicht ein Nagel in einer Wand und ein Schloss an den Thuren hüben, habe ich widerumben bis in achtzehen Stück Vieh auf dem Maierhof, auch andere unentperliche Nottorft und Bausrath ins Schloss auch bis in 200 Strich Habern auf die Zwittergeschir und 100 Strich Gersten zum preuen und nach dem itze in Fruling Hey abgangen, habe ich zu Erhaltung der Schafferei auch umb 50 fl. Hey kaufen müssen, dass ich also alles eingenumen und empfangen Geld auf die Hauswirtschaft und zu Bezalung der Schulden wie vorbemelt, gewendt hab, wie soliges alles Länder und Guterbericht aus meinen Einkemen Ausgaben nnd ordentlichen Registern, damit ich mich alle Tag gefasst mach und der Herren Commissarien Ankunft erwarten will, genummen mag werden, dass jetze dieser Zeit an parem Geld in meiner Ambtsverwaltung kein Vorrat vorhanden, alein bis in 500 fl. Pier und andere zum Theil Ungewisse Schulden under den armen Leuten hin und wieder, auch unge-ferlich für 150 fl. gepreut Pier und bis in die 150 Strich Korn, solichs hab ich Euer Fürstl. Durchl..aus derselben Bereich zu einem Bericht und undertheniglich anzuzeigen nicht underlassen wellen, wo aber Euer F. D. nach hieruher aller meiner Raitung Einnam und Ausgab ein Abschrift haben wollen, wille ich dieselbe E. F. D. auf förderlichst zuzuschicken nicht saumig, sunder underthenigist erputtig sein, und wille Euer F. D. mich in aller Underthenikeit befolen haben.

Datum Betschau den 25. Tag Mai anno in 48.

E. F. D. underthenigister Diener

Lorentz Schwalmer.





Přihlásit/registrovat se do ISP