62. Král Maximilián Ferdinandovi I. o přípravách k české korunovací; o sporu mezi španělským a francouzským vyslancem v příčině přednosti při slavnosti korunovační.

V LINCI. 1562, 20. srpna. Orig. v archivu česk. místodržitelství. K. 1/5.

... Von Euer Röm. Kais. Mt. hab ich jezt wiederumb drei Schreiben vom vierzehenden, funfzehenden und sechzehenden diess laufenden Monats Augusti alles betreffend mein und meines freundlichen lieben Vettern, Schwager und Brueders des Herzogen von Baiern vorsteende Reis und Einritt geen Prag gehorsamblich empfangen. Und souiel das erste anlangt, hab ich gleichwol daraus vernommen, wasmassen es von Straubing aus fast in allen Stetten und Flecken, welche sein Lieb Herzog Albrecht, durch die Cron Behaim auf den Täber ziehen, der Sterbleuf halben unsicher sein solle. Dieweil ich aber Eur Kais. Mt. vorgestern bei der Post, was mir von den wolgebornen meinem lieben getreuen Wilhalmen Herrn von Rosenberg derselben Strassen halben für Bericht zuekommen, gehorsamblich ubersendt, so werden Eur Kais. Mt., dass solche Unsicherheit allein zu Sträkonicz (dasselbig Leger aber wol zu umbziehen sein solle) befunden haben. Und nachdem ich dann solches seiner Lieb alsbald bei einem Currier zuegeschrieben, so acht ich diesmals fur das negst, seiner Lieb Antwort zuerwarten, welcher sich dann sein Lieb (weil Eur Kais. Mt. deroselbst genedigist auch geschrieben) desto bass zuentschliessen wirdet wissen.

Betreffend die Strittigkeit zwischen der spanischen und französischen Potschaften von wegen des Vorgangs da erindere ich mich wol, was Eur Kais. Mt, hieuor zu Vergleichung und Hinlegung der Sachen zwischen ihnen für statliche Handlung gepflogen; und dieweil dann dasselbig alles bei ihnen beeden nicht verfenglich sein wöllen, sonder sie auf ihrem Fürsatz bisher verharret, so stelle ich in Zweifel, ob einiche ferrere neue Underhandlung stattfinden werde, und wär derwegen der Meinung, auch mein gehorsam Guetachten, Eur Kais. Mt, hetten die Sach bei angeregten beiden Potschaften dahin gerichtet, damit ihren keiner (zu Verhuetung verdriesslichen Haderns und Gezenks) weder zu meinem Einritt noch Crönung ocer derselben offnen Solenniteten kommen wären.

Was dann das letzte Eur Mt. Schreiben vom sechzehenden ditz belangt, da lass ich mir desselben ganzen Inhalt und under andern auch, dass der Landshaubtmann in Merhern (im Fall der Bischof von Preslaw der behemischen Sprach nicht so wol kündig wär) die Danksagung gegen den Stenden der Cron Behem thuen und dann dass ich und mein Gemahel vor der Kirchen absteen, allda die Clerisei in ihrem habitu solenni aufwarten und volgends hinein geen, die gewönliche Benediction empfahen und das Te Deum laudamus anhören sollen, gehorsamblich wolgefallen, solle auch also an meinen Theil daran nichts erwinden.

Allein dass Eur Kais. Mt. genedigist vermeinen, die Hungern aus erzelten Ursachen nicht in Dörfern, sonder auf den Wischehrad zu losiern, da kann ich gleichwol solche Eur Kais. Mt. habende Bedenken nit vernichten; ich will aber Eur Kais. Mt. in Gehorsam nit pergen, dass sie mich anfenglich darfur gebeten, dass ich sie von wegen besorgender Feursnoth (nachdem sie allen ihren Schmuck und Gezierde mitbringen) nicht in Stetten, sonder etwo in Dörfern, allda sie die Weite und das Veld zum Leger haben möchten, underbringen und losieren lassen wollte. Darzue, da sie gleich daselbst im Wischehrad underbracht wurden, so liegt derselbig Ort doch dermassen, dass gemeinglich die allergeringist und leichtsinnigist Purss und Gesindl daselbst umb gelosiert und underbracht werden wirdet. Sollte sich dann etwo der wenigist Unwillen oder Gezenk under ihnen erheben (wie es dann nicht wol on sein wird mügen) so wär nichte gewissers, als dass es vollends zu einem schedlichen und vielleicht bluetigen Rumor gereichen wurde; zu dem, dass sie auch von dannen einen ferren Weg geen Hof zum teglichen Dienst haben muessen, dass ich also genedigister Kaiser nochmaln gehorsamblich bitt, Eur Kais. Mt. die wollte sie etwo vor das Prager Schloss hinaus, als gegen dem Thiergarten underbringen lassen. Der Fuetterung, Profandt und anders halben, so man vermeint sie etwo auf der Strassen ihres Gefallens aufhalten möchten, da wirdet wol Weg gefunden, solches alles bei ihnen zu fürkommen und einzustellen. Doch zu Eur Kais. Mt. genedigistem Gefallen gesezt.




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