74. Zpráva o vjezdu krále Maximiliána s rodinou, vévody a vévodkyně bavorské, ku slavnosti korunovační do Prahy, o proposicí, kterou král sněmu předložiti chce a o přípravách ke korunovací.

V PRAZE. 1562, 10. září. Opis souč. v říšském archivu Mnichovském. Böhmen X. f. 253.

Verschines Sontags den 6. ditz ist die Kunigl. W. sambt der Königin und den beiden kleinen Erzherzogen auch den Prinzessinen zwo Meiln von hinnen über Nacht gelegen.

Als nun beide Ihre Kunigl. Würden des folgenden vorgesterigen Montags den 7. ditz auf ein halbe Meil aus dem Nachtläger verrückt, seien Herzog Albrecht von Bayrn sambt der Herzogin, seiner F. G. Gmahl, Ihrer Kunigl. W. Schwester zusammengestossen uud gar freundlich einander gegruesst und empfangen, folgends mit einander fortgezogen.

Bald seind alle Behemischen und Schlesingischen geistlich und weltlichen Fürsten, Grafen, Herren und Ritterschaft mit einer unsäglichen Manig Volks erschienen und nit allein an Pferden und Rüstung zum statlichisten herausgestrichen und geputzt, sonder auch von Gold- und Silbergeschmeid, sonderlich einer unzäligen Viele grosser guldin Kettin und in prachtlicher zierlicher kostlichen Kleidung dermassen geschmückt gewest, dass dergleichen hievor nicht viel gesehen worden.

Also ist der Kunigl. W. Hofgesind sonderlich die hungerischen Herren mit ihren 400 Hussaren nit weniger kostlich gerüst gewest, aber mit der grössten und zierlichisten Kostlicheit haben die Hungern die andern all übertroffen, dann sie durchaus über die massen prachtlich und lustig mit kostlichen Pferden, Kleidungen und Geschmücken von Gold, Edelgstein und Silber erschienen, dergleichen zuvor nit bald in einer solchen Manig bei einander an Personen und Pferden gesehen worden, also dass auch ermelte Hungern das meist Aufsehen von jedermeniglichem gehabt.

Solicher Einzug hat von der Stadtporten an bis man allentlichen aufs Schloss kommen, drithalb ganzer Stunde gewehrt, also dass es schon zimlich Finster gewest, als der König, die Königin, Bayrn und andere Fürsten und grösste Herren aufm Schloss im Vorhof abgstanden, sich in die Kirchen verfuegt und gehört das Te Deum Laudamus singen.

Den folgenden Mittag haben die Kunigl. W. ambt deren Gemahel und ihren Töchtern den Prinzessinen, auch Bayrn und Seiner F. G. Gmahel sambt Erzherzog Carln das Morgenmal geessen. Erzherzog Ferdinand aber hat den zweien jungen Erzherzogen, der Künigl. W. Söhnen, ein besonder Pangett ghalten.

Gesterigs Vormittags hat die Kais. Mt. den Ständen dieser Cron Behaim die Proposition in beheimischer Sprach thuen lassen nachfolgends sumarischen Inhalts:

Nemlich es wüsten Ihr Kais. Mt., dass sie auch sterben müessten und aber Ihr Mt, nichts mehrers wünschten, dann dass derselben Künigreich und treuen Land und Leut in guetem Fried, Rue und Einigkeit erhalten wurden, wie dann S. Mt. sich bisher beflissen, sie also vor Zwitracht und Schaden soviel möglich zueretten; und aber dieses Kunigreich Behaim im Gebrauch, dass allwegen der älter Sohn des regierenden Herren nach ihme König sein sollt, wie sie sich dann zu erinnern wissen, dass sie S. Mt. ältisten Sohn Maximilianum im 49. Jahr im Landtag zu eim König angenommen hetten, so were derwegen Ihr Mt. bedacht, zu Verhuetung erwachsenden Uneinigkeit, so etwan zwischen S. Mt. Sünen entsteen möcht, auch zu mehrer Pflanzung Fried und Einigkeit gedachten König Maximilianum jetzo sambt derselben geliebsten Gemahel zu eim behmischen Königen und Königin krönen zu lassen.

Derwegen sollten sie sich zum fürderlichisten eines gelegnen Tags entschliessen, da, solch. Werk möchte vollbracht werden.

Und nachdem die, so officia zue solcher Crönung hetten, umb die Preminentz und Vorgaug etwas streiten möchten, welches aber Lengerung und Aufzug geberen wurde, so wär also Ihrer Mt. ernster Bevelch, dass sie sich in dem alles unnotwendigen Disputirens enthalten und aus einem jeden Stand ein Person erwählerr wollten, die bei der Crönung diente, auch die Sach also fürdern, damit man, dieweil die Infection sich etwas einreissen wollt, bald Manig des Volks halb von einander kommen möchte.

Uber das wüssten sie auch, dass allemal einem neu gekrönten König und Königin ein gemeine Hilf bewilligt wurde, derselben sollten sie sich auch ihrem besten Vermögen nach entschliessen.

Was nun hierin sich ferrer zutragen wird, gibt die Zeit.

Sonst rüst man sich fast zue den Gestächen und Turnieren, so erst nach vollbrachtem Actu der Crönung folgen werden.

Es ist sonst nicht zuerschreiben, was nur für Kostlicheit allhie ist under jedermenniglich und sonderlich den Frauenzimmern, da sich dann die Beheim und Schlesingern gar prachtlich sehen lassen, under den Landfrauen alles auf markisch und meichsnisch.

Und muess alles was kostlich ist herfür, dass etwa in viel Jahren nit an Tag kommen.

Man vermeint der Pferde im Efnzug seien in allem nit viel weniger als 10.000 gewesst.

Es ist auch grosse unsägliche Theure allhie.




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