Beschreibung Kunigl. Würde Maximilian und dero Gemahels Crönung zu behemischem Kunig und Kunigin zu Prag furgangen Ao. 62.

Im k. Reichsarchiv zu München: Böhmen X; fol. 230.

Erstlichen seind den 20. Tag Septembris umb 6 Uhr, umb welche Zeit man ungeuer die Fruemess zu halten pflegt, die Herrn Landofficier, Stende, Fürsten und ansehenlichiste erforderte Herrn zu der Kunigl. W. in ihren Palast zusammen kommen Ihr Kunigl. W. in die Kirchen zu beleiten:

Mittlerveil ist die Kais. Mt. in ihrem Pontifical und kaiserlichen Cron auf dem Haubt mit vorziehenden vier Ernholden auch vorgetragnem Scepter und Reichsapfel, letztlich auch des plossen Schwerts durch des Reichsmarschalc$en den von Papnhaim, auch mit Beleitung der Reichsfürsten als Herzog Albrechten in Bayern und beeder Erzherzogen Ferdinanden und Carlen, auch andern mer Fürsten, Herrn und Räthen in die Kirchen auf offner Strassen hineingangen zu dem Gestuel, das vornen beim Hochaltar dem Chor nach an der linken Seiten herab geet und alles mit gulden Stücken behengt, in ein roten samaten Sessel, so in dem Gestuel geornt gewest, niedergesessen, alda den ganzen regium actum und Hochambt aus geblieben.

In diesem Gestüel wol herab nach Ihr Mt. seind gesessen der von Bayrn und beede Erzherzogen, gegenüber aber schlesingische auch ander Fürsten und allerlei der ansehlichisten Herrn das Gestuel eingenommen, vor welchem heraussen zum Altar hin dem Erzbischof von Prag sein Sitz gericht gewest, umb dene die andern Infulati und Geistlicheit gestanden, alle gegen des Kaisers Gestuel uber, dabei auch ein Tisch, darauf die Opfer wie volgt gelegt waren.

Die Kunigin, Herzogin von Bayrn, beede Princessinen, auch Prinzen und alles Frauenzimmer vom Hofgesind und Landleuten sind auf Ihr Mt. Parkirchen gestanden, under derselben auch hin und wieder in der Kirchen seind sechs Pinen und etwas mer empor oder höher dann der Chor aufgemacht gewest, darauf auch allerlei Herrn und Zuseher, furnemblich aber die edlen Knaben auf einer sondern Pin gestanden.

Bald nach des Kaisers Eingang sein in einer Procession mit prennenden Lichtern auf Stangen und vorgetragnem Creuz aus der Sacristei herfur gangen die Priesterschaft, Bröbst, Äbbt und beede Bischof, als Olmüz und Presla; zwischen ihnen der gedacht Erzbischof, und also alle furuber bei dem Chor, darin Ihr Mt. gesessen, hinab zu St. Wenzel Capeln gezogen, die Reliquias und Heilthumb herfurzutragen, auch den Kunig zu holen und vorzugeen.

Dieser Zeit auch, als nemblich zwischen sechs und sieben Uhrn, sein Ihr Kunigl. W. sambt obangeregten furnembsten Herrn Landofficiern in die Kirchen kommen und dieselb bis zu St. Wenzels Capel beleit, allda allein Ihr kunigl. W. und die furnembsten Landofficier hineingangen, daselbs Ihr Kunigl. W. mit geburlicher Ceremoni ihren kuniglichen Habit angenommen, welchen der obrist Landoammrer derselben angelegt: die andern Kleider hat Ihr Kunigl. W. obrister Cammrer heimb geordnet. Allda dann die Herrn Laudofficier jede ihrem Ambt nach die regia insignia zu der Crönung gehörig genummen und herfur getragen. denen erstlich vier Herrn vorgangen, deren die ersten zwen jeder ein Laiblein Prots in der Grosse oder Präten nit wol uberspannt mögen werden, eines verguldt, das ander versilbert, die andern zwen jeder ein hilzen Fasslein mit Reiffen, ongever bei anderhalb Spann lang mit weissem Wein eingefüllt, ebenmessig eins ubersilbert, das ander verguldt, vor ilmen in beiden Henden getragen. Welche Stuck ins Opfer zu bringen gehört haben.

Auf dies hat einer den kuniglichen Ring getragen, nacher auch den Scepter, den Apfel und Cron, jedes Stuck drei Personen, deren der Principalen in der Mitten gangen. Hieneben ist auch zu wissen, dass alle solche regalia insignia die vom Herrnstand getragen, allein der Scepter der Ritterschaft zugelassen worden, das Schwert, so St. Wenzels gewest, hat der behemisch Marschalch allein dem Kunig in einer rotsamaten Scheid gleich vorgetragen. Doch diesen Stenden und weltlichen Personen die Geistlichen von St. Wenzels Capeln an bis zum Choraltar gestracks vorgangen, Ihr Kunigl. W. aber seind die vorgemelten zwen Bischof, so zuvor den Erzbischof gefürt, zu jeder Seiten einer; sie zu beleiten, georndt, damaln Ihr Kunigl. W. auch in ihrem Pontifical mit blossem Haubt gangen.

Daselbst vor Ausgang des Kunigs aus St. Wenzels - Capel hat der Erzbischof über Ihr Kunigl. W. ein kurz Oration gesprochen, also anfahend: Omnipotens sempiterne Deus, qui famulum tuum Maximilianum regni fastigio dignatus es sublimare. Därnach gienge man gleich wider fort dem Chor zue, und der Erzbischof zu den Prelaten, der Geistlichen Procession zubeschliessen.

Alsbald nun die vorgeenden Priester und Prelaten den Chor antroffen, fingen die Cantores aüf der Parkirchen das erstmal und diese Respons an zu singen: Ecce mitto angelum meum, qui praecedat.

Desgleichn alsbald die küniglich Cron von den weltlichen getragen den Chor erreicht, ist von Trumetern aufgeblasen, auch die Hörtruml geschlagen worden, also dass die ganz Kirchen gar triumphantlich erschallen.

Als man nun mit allem zum Altar kummen und die Reliquien zuvor auf denselben ordenlich gesetzt worden, hat ein jeder was er von regalia oder coronationis insignia getragen, dem Priester. daselbst gereicht, der es weiter auf den Altar daselbst geantwurt, aber die Brot und Fesslen auf den Tisch, neben dem Altar zuegericht gewest gesetzt worden.

Gleich als der Kunig gegem Altar gangen, hat der Erzbischof sich gegen ihme vom Altar gewendt und angefangen ein Collectam zu lesen, allda die zwen Bischof niederknient gebeten, ihne den Kunig von der Mutter der Kirchen wegen zu crönen, welche aber alsbald; ob er darzue wirdig, und umb anders mer vom Erzbischof gefragt und also von inen affirmirt worden.

Bald darauf Ihr Kunigl. W. und jederman nieder kniet, darzue dann Ihr Kunigl. W. ein Penklein etwas nieder sambt darvor gehebtem Pult oder Aufleinpenklein mit gulden Stuck bedeekt und daranf gelegten Kissen zuegericht gewest.

Auf solches die Cantores die Letaniam angefangen, die dann der Kunig durchaus knient blieben. Gleichwol ist auch berüerte Letania der Zeit halb etwas erkürzt worden.

Wie man nun in der Letanei dahin kommen: ut obsequium servitutis nostrae tibi rationabile facias, te rogamus domine ac. hat der Chor etwas still gehalten, bis der Erzbischof als Consecrator die Kunigl. W. mit schönen Verslen benediciert und glückliche Regierung preciert dreimal: Darauf der Chor all mal geantwort: Te rogamus domine, und nach solchem erst die ganz Letaniam fort beschlossen.

Als man nun damaln vom Knien aufgestanden, ist die Kunigl. W. von obbemelten zweien Bischofen zu ihrem rechten Sitz mitten im Chor gefürt worden under einem gulden Himmel, welcher one Stangen mit Seidenschnieren empor aufgespannt gewesen, allda Ihr Kunigl. W. nieder gesessen. Solcher Sitz ist ungever gewest wie ein lange Pank, hinden mit eim Glender oder Anlane, darvor auch gewest ein Pultbank und Schämele, darauf zu beten, gleicher Leng, alles mit gulden Stuck uberdeckt.

Neben Ihr Kunigl. W. seind die Bischof zu beder Seits mit aufgesetzten Infeln und vorgetragnen Bischofsstäben gestanden, haben auch auf der rechten Hand die furnembsten Herrn Landofficier, als Marschalch, Camerer, Landrichter und ander, so principaliter das Schwert, Cron, Apfei und anders getragen, zunegst an Ihr Kunigl. W. Seiten stets auf den Dienst gewart. Dazumal hat man das Hochambt de Sta. Trinitate angefangen und das solenniter mit herrlichen Ceremonien, als der Kais. Mt. Music und Orgl, gehalten, allda Ihr Kunigl. W. unz nach der Epistl im Sitz blieben.

Als nun die Capel und Orgel still worden, brachten die zwene beisteende Bischof den Kunig zum Altar, allda der Erzbischof uber den knienden Kunig zwo Orationes zimblicher Leng gesprochen aus dem Pontifical, und beede Bischof auch ein Oration. Nach diesem nahm der Erzbischof aus eim Kelch von der Olung mit seim rechten Daumen und salbet den Kunig an dem gerechten Arm bis zum Elbogen in Form des heiligen Creuz einwerts, zu diesem aber warde das Wamas, Hemet und andere Cleidung zuvor bereit, dass solches allein mit eim Schnierlen aufgethan möcht werden, welches Auflesen dann durch den obristen Landcamerer, deme auch der Hofcamerer der Herr von Harrach geholfen, beschehen.

Volgends wurde der Kunig an der Brust und zwischen den Schultern gesalbet, welcher Salbung jede besonder albegen mit eim schönen Gebet oder geistlichen Sprüchen aus dem Pontifical becreftigt und geziert warde.

Hernach haben die furnembsten, so die regalia insignia, als das Schwert, Scepter und Cron, getragen, jedes von dem Altar aus eines Priesters Hand empfangen und dem Erzbischof dargereicht, der dann solches hinnach weiter dem Kunig gegeben und mit gueten precationibus, wie dasselbig alles aus dem Pontifical gelesen worden, eingeleit.

Und ist also erstlich das Schwert nach zuvor beschehner Benedeiung aus einer Scheid Ihr Kunigl. W. in die Hand gegeben, hinnach auch derselben durch den Erzbischof umbgegürtet worden.

Nachmaln der Ring Ihr Kunigl. W. an den Ringfinger der gerechten Hand auch mit besondern Worten und vorgegangner Benedicirung angesteckt worden.

Zum dritten wird auch durch einen von der Ritterschaft der Scepter gehalten und durch den Erzbischof dem Kunig in sein gerechte Hand dargereicht.

Zum vierten auch der Apfel mit seiner heilsamen Vergleichung des Kunigreichs Regierung dem Kunig in die linke Hand gegeben worden.

Nach Reichung des gulden Apfels hat man also still gehalten, allda der Kunig von dem Metropolitano oder Erzbischof dreimal gefragt worden, wie hernach volgt: Vis fidem sanctam a catholicis viris tibi traditam tenere et operibus justis observare? Antwort Ihr Kunigl. W.: Volo. Zum andern: Vis sanetis eeelesüs ecclesiarumque ministris tutor et defensor esse? Respondit rex: Volo. Tertio: Vis regnum tibi a Deo concessum secundum justitiam patrum tuorum regere et defendere? Respondit: Volo. Sagt der Kunig weiter: Et in quantum divino fultus adjutorio ac solatio oriznium suorum valuero, ita me per omnia fideliter acturum esse promitto.

Darauf seind die beisteenden Ständ und Volk behemisch vast auf die Weis gefragt worden: Wollt ihr euch diesem als einem Kunig underwerfen, sein Reich helfen bekreftigen, ihm getreu sein und gehorsam? Wie ihnen dann solches der obrist Burggraf kurzlich furgehalten. Darauf sie dreimal auf ihr Sprach geantwort, dass sie wollen. Hiemit auch durch den eegemelten Burggrafen das: Jurament Ihr Kunigl. W. behemisch vorgesprochen und daselb als man: soll sprechen: als mir Gott helf und das heilig Evangelium, haben Ihr Kunigl. W. die Händ auf das Evangelium gelegt und der Erzbischof geantwort: Deo gratias.

Gleich auf solhes hat der obrist Landcamerer der von Rosenberg die Cron dem Bischof gereicht, welcher sie ebenmessig wie vorige regalia gesegnet und alsbald dem Kunig, so alleweil bis daher mit unbedecktem Haubt gewesen, uber eim rot atlasen Schleple, ihme zuvor auch mit Ceremonien gegeben, aufgesetzt worden; doch alleweil zuvor der Erzbischof aus dem Pontifical die schönen Vota därzue thet und die Händ auflegt auf die Cron, haben zugriffen beede Bischofen sambt obristem Burggrafen und also die Cron helfen aufsetzen.

Darauf seind Ihr Kunigl. W. und mit derselben die Herrn Land- und Hofcammrer sambt vor gemelten zweien Bischofen und etlich andern in ein Abtritt beseits des Altars gangen, daselbst der ein Bischof Ihr Kunigl. W. die Unction abgewischt und ihme Wasser darauf dargereicht worden.

Als man nun nach Verrichtung dessen wieder herfur kommen, haben Ihr Kunigl. W. die oftgemelten zwen Bischof und Herrn Landofficier abermals herrlich beleitet und von Trumettern auf vorige Manier wiederumb aufblasen worden, dazumal auch Ihr Kunigl. W. mit den beisteenden allen denen, so die regalia intronisiert, das ist von dem Metropolitano in ihren vorigen rechten Sitz under den Himmel gesetzt worden.

Darauf hat der eegenant Erzbischof das Te Deum laudamus angefangen und solches herrlich figurirt worden, ist also Ihr Kunigl. W. in ihrem Stand sitzend blieben.

Dieweil man aber den Hymnum gesungen, that der Herr Burggraf wie sein Ambt ausweiset und gienge am ersten an der Seiten mit grosser Reverenz zu Ihrer Kunigl. W. und leget die Hand auf die Cron, hueb auch an mit lauter Stimm zu der Cron zu schweren, vermanet die Ständ, gienge fort, gab also den andern allen Statt ihme nachzufolgen, die Cron zu berüeren und sich darzue zubekennen, wie sie dann volgends an allen Orten neben und hinder Ihr Kunigl. W. gleichsam einer Procession fur Ihr Kunigl. W. Stuel herumb kummen und als viel Zeit gewest neben und hinden die Cron angerüert. Deren seind in die achzig oder mer gewest, die solches im Namen der umbsteenden Ständ aller, denen es noch gebürt hette, gethan und vollbracht haben.

Hinnach man mit dem Hochambt oder Messe procediert; da man nun das Evangelium gesungen, wie auch andre mal, als den beisteenden Bischoferr die Infelen pflegt werden abzeheben, hat der obrist Landcamerer die kunigliche Cron gleichermassen gehalten und der Bischof von Olmüz das Evangelium der Kais. Mt. und dem Kunig zu küssen dargebracht.

Under dessen man soweit in der Mess kumen, dass man opfern sollen, alldasein Ihr Kunigl. W.. zum Altar kumen, die Paten geküsst, also auch die Brot und Wein von denen, so es getragen, genumen und ein Stuck nach dem andern dem Erzbischof von Ihrer Kunigl. W. geben worden, derselb sie gleichwol durch ein Priester, damit er sich nit albeg umbkehrte, auf den Altar legen lassen. Sonsten aber hat niemand geopfert.

Nacher auch so man das Pacem zu küssen gibt, hat dasselb der Bischof von Pressla, so allzeit an der linken Seiten des Kunigs gestanden, dem Kaiser und Kunig furgetragen. Zu Ende der Mess, ehe der Erzbischof noch nit gar abgestanden, sein kommen fur Ihr Kunigl. W. viel herrlicher und dapferer Herrn, welche sie mit blossem Schwert zu Ritter geschlagen. Dieser seind 19 gewesen, darunder ihr etlich zuvor etwan mehr als diessmal zu Ritter geschlagen sein worden.

Als nun die Mess gar furuber gewest und man den Chor herab heimgangen, haben die Trumetten abermaln erschollen und da man auf offne Gassen kumen, die Stadtpfeiffer auf dem Schlossthurlu auch aufgemacht und auf dem Wall die grossen Stuck abgeschossen worden.

Dem Kaiser und Kunig seind ihr beede Marschalchen vorgangen nebeneinander, also auch mit dem Apfel zwen vorgangen, aber den Scepter und Cron haben Ihr Kunigl. W. selbs getragen.

Wie sie nun also samentlich in der Landschaftstuben, darinnen Kaiser und Kunig die Ornät und Cronen abgethan, kommen; haben sie in einem erhebten Ort sambt der Kunigin, Herzogen von Bayern, seiner Gemahel, auch Erzherzogen und Princessinen das Mal genumen.

Volgt der Kunigin Crönung.

Die Crönung der Kunnigin ist negsten Tags nach des Kunigs als nemblich an St. Matheus Tag XXI. Septembris furgangen und fast des Kunigs Ihres Gemahels Cronung gleich gehalten, allein in etlichen Dingen geendert worden, wie folgt.

Ans St. Wenzel Capel hat sie die Procession erstlich beleit und ihre gebürliche insignia coronationis auch allvegen von dreien Mannspersonen getragen worden, allein die vorgenannten Opfer, auch das Schwert nit; sie hat auch ihr gewonliche Leibs und Haubtzier nit verendert und damaln in weiss becleidt gewest und ist also, nachdem sie in den Chor hinfurkumen, gleich under den Himmel gesetzt worden. Ihr Hofmeisterin, die Äbtissin von St. Georgen, sambt anderm nötigisten Frauenzimmer hinder ihrem Sitz steend beliben, jedoch die Herzogin von Bayern, die Princessin aus Behem sambt dem Freulein Elisabeth in die Chorstuel daneben geordnet worden. Also sasse auch der Kaiser und Kunig beede one allen Habit zimblich underschiedlich von einander, nach dem Kunig die von Bayern, der Herzog, ihr Gemahel, beede Erzherzogen, letztlich die zwo eltesten Kuniglichen Töchter, welche dann von den Herzogen mermalen, damit sie besser aufsehen mechten, fur sich geruckt worden. Hiebei zu merken, dass die Abtissin die Kunigin albegen gefürt und neben ihr geblieben, der Hofmeister und sonst auch ein Schwester auf sie gewart haben, anders Frauenzimmer, frembde Frauen und Jungfrauen auf der Parkirschen und noch zweien beigemachten Pinen gleicher Höhe wieder wie vorigs Tags gestanden.

Als nun die Kunigin ein kleine Weil gesessen, auch die Hörtrumbl, nacher auch die Cantores still wurden, ist sie von der Kungl. W. zum Altar gefürt und vor demselben dem Erzbischof presentirt und darzue diese Wort gered worden: Reverende Pater, postulamus, ut hanc consertem nostram nobis a Deo conjunctam benedicere et corona regali decorare dignemini ad laudem et gloriam salvatoris nostri Jesu Christi.

Auf solches alles wie auf des Kunigs Crönung erfolgt, auch die Letanei und Hochambt, volgends auch hernach die Salbung auf den dreien Orten, item Reichung des Rings, Scepter; Apfel und Aufsetzung der Cron.

Es hat auch die eegemelt Abtissin, so auch ein schmal Crönlein aufhette, an die Cron, da mans der Kunigin aufsetzet, neben dem Erz- und Bischofen auch Landshauptmann zuegriffen.

Man hat auch auf dieser der Kunigin Crönung alle Benedictiones, Orationes und Ceremonien wie mit dem Kunig gebraucht, allein die Opfer Brot und Weins, auch Reichung des Schwerts wie vorgemeldet, ausgelassen worden, neben dem sie das Jurament nit gethan noch dagegen die Ständ mit auflegenden Fingern, zu der Cron geschworen; aber sonst haben sie dreimal laut zu der Kunigin bekennt.

Das kaiserlich oder Reichsschwert vor Ihr Mt. damaln bloss, aber das kuniglich Schwert den ganzen Actum in der Scheid gehalten worden und an der Seiten, da der Kunig gestanden, vom behemischen Marschalchen gehebt worden.

Nach der Crönung, wie dann Recht, ist die Kunigin intronisirt und nacher erst uber ein Weil die Ölung abzuwischen hingefurt worden, mit der die Herzogin von Bayrn, Hofmeisterin und andere samentlich zum Abtritt gangen.

Das Evangelium und Agnus Dei ist, nachdem es dem Kaiser und Kunig zuvor, volgends auch ihr der Kunigin gereicht worden; aber, sie die Kunigin hat nur allein ein golt Cronen und sonst niemand geopfert.

Sie ist auch mit der Cron zum Altar gangen, die sie doch sonsten Schwere halb nit lang mögen aufleiden und einmal auf den uberwelzleten Tepichen am Fortgeen bis auf die Knie gefallen, doch alsbald durch die Herzogin von Bayrn gehebt worden und hat also in der Kirchen allein den Scepter merertheils in der Hand gehabt, doch hienach auch derselbig und andere auch nur von den allbeg dreien Personen zu Ausgang aus der Kirchen vor der Kunigin getragen worden.

Die Malzeit zu Mittag ist sie beim Kaiser wie des Tags darvor der Kunig gesessen und seind etwan in zehen Tisch behembisch frembder Frauen wie zuvor die fremden Herren in einer Stuben, im welcher auch der Kaiser geessen, geladen gewest und Ihr Mt. die gewendlichen Furstenpersonen bei sich an der Tafel gehabt.




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