94. Císař Ferdinand I. králi Maximiliánovi, aby při budoucím sněmu českém vyjednal přijetí knížete Albrechta bavorského a jeho synů za krajany království českého; v příčině hrabství Kladského, kteréž týž kníže vykoupiti chce, že by rovněž svolení stavův českých zapotřebí bylo.

VE VÍDNI. 1563, 19. prosince. Orig. v archivu česk. místodržitelství.

Wir Ferdinand. Was der durchleuchtige hochgeborne Albrecht Pfaalzgraune bei Rhein, Herzog in Ober- und Niedern- Bayern, unser freundlicher, lieber Son, Vetter und Fürst, von wegen Seiner Lieb auch derselben Sohne, unserer freundlicher lieber Enkeln, zu behaimischen Landständen Annemung und dann der Graaueschaft Glatz Ablosung halben bei uns durch seiner Lieb zwen abgesante, Räthe mundlich und schriftlich werden und pitten lassen, welchermassen wir uns auch darauf gegen ihnen mit Gnaden declarirt und entschlossen, das alles wird E. L. hieneben ob dem Einschluss zu vernemen haben.

Nur bernet die Sachen auf zweien Principal- Punkten und ist des ersten halben bei uns fürkommen, ob wie Seiner Lieb schon gnedliglich gern darmit willfareten, so stee doch solche Bewilligung nit allein bei uns, sondernn auch bei gemeinen Stäanden unser Cron Behaimb, wie dann solches sie die Gesanten selbst zimblicher massen andeuten.

Der andern Punkten aber belangend, ist uns derselb anfangs etwas zweifelhaftig furgefallen, wir haben uns aber gnedigist erinnert, als wir weiland Herzog Ernsten von Bayern zwei Tausend Taler zu verbauen zuegelassen, dass solches mit ihrer der Ständ Bewilligung beschehen und tragen also diese gnedigiste Fürsorg, es werde in diesem Fall, da S. L. begert, dass wir Ihro die Grafschaft gar eigen machen wollten, ihr der Ständ Bewilligung noch viel mehr erlangt muessen werden.

Nun kunden wir S. L. unser väterliche und gnedigste Befürderung darunder nit wol abschlagen aus Ursachen, die uns S. L. durch gedachte ihre Gesante fürbringen lassen und E. L. hieneben zu vernemen, sonderlich auch noch weiter, weil sich E. L. neben uns S. L. getreuen sönlichen Wolverhaltens auch des geneigten gueten Willens, so sie uns bisher in unseren eigenen Priuatund allen anderen gemeinen Sachen guetherziglich erzeigt, auch noch des zu erinnern, welchermassen sich S. L. erstferten in allweg. und sonderlich mit vielfaltigem hin und herschreiben von unsern und E. L. wegen bemuet, uns auchzu Prag und dann zu Frankfurt eigner Person unangesehen aller Ungelegenheiten auf den Dienst gewartet und dass auch S. L. auf solcher weiter und langwierigen Reis und sonderlich zu Frankfurt mit so stattlicher Hofhaltung und aller anderer fürstlichen Erzeigung, des gleichwol Sein Lieb zu thuén nit schuldig gewesen, one Zweifel wol souil Gelds verzert, als schier ein halbe solche Grafschaft werth sein möchte; weil wir auch nit allein von etlichen unsern Räthen, sondern auch von unserm freundlichen geliebten Sohne E. L. Bruedern Carln Erzherzogen zu Österreich selbs nach lengs berichtet sein worden, wie hoch Sein Lieb ihro die Sachen angelegen sein lässt und dass sie one Zweifl zu mehrer Erzeigung solches ihres Ernsts diese ihre stattliche Potschaft zu uns abgefertigt, derwegen wir dann sorgen müessten, wo ein solches S. L. abgeschlagen, dass sie es zu grosser Beschwerung aufnemen und sonderlich dahin deuten würden, man wollte in diesem Fall und mit solchem Abschlag den Anfang mit ihr machen, so man doch vor dieser Zeit derselben Vettern weiland Herzog Ernsten halben kein Difficultet gemacht.

Dem allen nach und wouer nun E: L. nit sondere Bedenken und Ursachen dagegen haben wirdet, so gesinnen wir hiemit an E. L. ganz väterlich begerend, dass sie vermug unser S. L. Gesanten gegebner Antwort bei den Landofficiern, so E. L. bei sich haben, die Sachen jetzo alsbald auch hernach auf dem Landtag, wouer E. L. denselben besuechen würdet, an unser Statt durch all dienstlich Weg und Mittl pestes Fleiss und Vermügens dahin dirigiern und abhandlen wölle, damit S. L. sambt derselben Sohnen ohne einiche weitere Difficultät zu einem Landmann angenommen und also dardurch bei guetem geneigten söhnlichen Willen, den wir sambt E. L. bisher in allen Sachen von Seiner Lieb überflüssig vermerkt, erhalten werde. Das reicht uns von E. L. zu dankannemigen Gefallen und wir seind derselben hinwiederumb mit väterlichen Hulden und aller Freundschaft insonders geneigt.




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