226. Šlechta, města a městečka v kraji Loketském omlouvají se při komoře české, že za příčinou panujícího hladu a veliké drahoty v jich kraji tenkráte žádnou berni na pomoc proti Turku svoliti nemohou a také žádných zástupců v té příčině k jednání do Prahy nevypraví, poněvadž by to bylo proti jich svobodám.

1567, 21. června. Opis souč. v říšsk. archivu financ. ve Vídni.

Wolgeborne, edel und ehrenfeste, genedige und gunstige Herrn... Wir haben derselben aus der Röm. Kais. Mt. beschehenem Befelch zwei underschiedliche Schreiben, so erstlich vom 3., dann vom 28. Monatstag Mai an uns ausgangen, dass wir aus unserm Mittel auf die behemische kunigliche Cammer mit voller Macht abfertigen sollten, wegen einer neuen Türkenhilf mit uns Handlung zu pflegen und zu schliessen, inmassen die Ständ der Kron Beheim Ihrer Mt. ein soliches auch bewilligt hetten, vernomben. Obwol E. G. und G. wir diesfalls, wie es wol billich, vor der Zeit und etwas eher gehorsamb beantworten sollen, so ist es doch warlich aus keinem Ungehorsam, sondern vielmehr aus deme, dass etliche viel Personen aus uns und sonderlichen die eltisten ein Zeit lang her nit anheimbs gewesen, dardurch dann unsere Zusammenkunft verhindert und E. G. und G. zu beantworten nothalben einestellet mussten werden, in gehorsamer Zuversicht, dieselben werden diesen gleichwol etwas langen Verzueg in Ungnaden nicht vermerken, sonder uns vielmehr aus angezeigter warhafter Ursachen genedig und gunstig entschuldigt nemben.

Und sollen E. G. und Gunsten auf derselben Schreiben mit Warheit soviel berichten, dass, ob wir uns wohl schuldig erkennten, Ihrer Röm. Kais. Mt. als unserm allergnedigisten Erbherrn wider den Bluethund und Erbfeind der ganzen Christenheit aus unserm armen Vermuegen ein Turkensteuer zu bewilligen, so ist doch notorium und landknndig, was fur ein merkliche und geachwinde Theuerung bei uns in diesem gebirgigen Ortkreis eingefallen, dergleichen in viel langen Jahren, wollten wol sagen bei Menschengedenken nicht geschehen, dass also unter hunderten in Städten und auf dem Land nit einer zu finden, der nit seit Ostern her und nun furderhin bis zum neuen seine Brotug umb hoche und theuere Bezahlung kaufen muss, aus deme denn dermassen ein solich Elend und jämmerlich Weheklagen wegen der grossen Theuerung und Hungersnot unter den Leuten, dass es wol Gott im Himmel erbarmen möchte. Solicher eingefallenen geschwinden Theuerung, wie E. G. und G. hochverstendig selbsten zu erwegen, achten wir in unserer Einfalt nit geringiste Ursach sin die Bergstädt, so geringsweis umb uns wie ein offnes Heer liegen, die uns und unsern armen Underthanen alles, was zu Unterhaltung leiblicher Notdurft dienlich und (durch) ubertheuerte Bezahlung allerlei essende Waar vor den Augen hinwegraffen und aufreumben, dass wir und die unsern hinnach Mangel und Not leiden müssen. Weliches alles, dieweil durch bemelte Bergwerch höchsternentister Röm. Kais. Mt. Cammerguet und Zehend gefördert, wir bisher mit Gedult gehorsamblich zugesehen und vielleicht noch lenger zusehen müssen.

Neben dem so kummen wir auch leider (Gott sei es geklagt) wegen des Mordbrennens in, Städten und auf den Dörfern an viel Ortern in eusserstes Verderben, dass die armen Bürger und Bauersleut vollends mit Weib und Kinden gar an Bettelstab geraten mussen, dann wir hetten versehienen Georgi 500 fl. behemischer Wärung in das Renntmeisterambt des Kunigreichs Beheim vermug. unserer eignen Bewilligung erlegen sollen, aber Gott weiss, dass das Korn- und Brodkaufen den armen Underthanen, sowol auch meistes Teils denen vom Adel, Städten und Flecken so viel zu schaffen geben, dass es nit muglich gewesen bis anhero von ihnen zu bringen. So haben wir und ein jeder mit seiner eignen Hausnot zu schwimmen und zu waten, dass wirs für die Underthanen, so viel auf sie kumbt, auch nicht haben darleihen kunden. Gleichsfalls seind wir auf negstkunftig Galli den letzten Termin an der bewilligten Steuer, nemblich 500 fl., auch zu geben schuldig; aber dieweil sich des Sommers Hitz und dia Dürreso gewaltig erzeigt, dardurch dann die lieben Frucht der Erden und das Getraid auch steckend beleibt und nit forkumben mag, da wir dann sambt unsern armen Underthanen ausser des elenden Feldbaues keine andere Nutzung oder Zuegang haljen, so befahren wir uns auf das künftig Jahr (weliches doch Gott genediglichen verhüten welle) wol so einer geschwinden Theuerung, als wirs itzund vor Augen haben, also dass wir noch zur Zeit nit wissen, wie und auf was Weg wir den letzten Termin auf Galli an der bewilligten Steuer aus uns und unsern Verwandten bringen sollen.

Dieweil dann, genedige und günstige Herrn aus allen oberzelten Ursachen uns nit menschlich noch müglich Steuer uber Steuer zu bewilligen und zu geben und je zu unmuglichen Dingen niemand gedrungen oder gezwungen werden soll, wir auch noch 1000 fl. an bewilligten Turkensteuer, jetz Georgi verschienen 500 und Galli abermals 500 fällig werden, so bitten E. G. und Gunsten wir ganz underthenig und gehorsamblich, die wollten uns, dass wir aus unserm Mittel nit hinein geordnet, bei. der Röm. Kais. Mt., unserm allergnedigisten Herrn, allerunderthenigist entschuldigen auch für sich selbsten genedig und gunstig entschuldigt haben, damit wir doch in dieser geschwinden vorstehenden Zeit zu Unterhaltung unser aller Weib und Kind unter unserm christlichen und allergenedigisten Kaiser und Herrn als arme, mit grosser Hungersnot bedrangte Underthane ein Stück Brots ubrig behalten möchten. Und im Fall zu setzen, wann gleich, genedige und gunstige Herrn, dieser oberzählter Ursachen keine uns im Weg stuenden (wie sie doch, für Gott, wichtiger und grosser sein, als wir sie E. G. und G. erzählen), so wollten uns doch soliche Abordnung unserer Mittelspersonen auf die behemische Cammer, so wider unser althergebrachte uebliche Gebreuch (wie wirs in unserer Einfalt anderst nicht verstehen kunden), dieweil dieselb so vielfeltig bei uns gesuecht wirdet, letzlich zu ganzlicher Ausfuerung aus unsern wohlergebrachten kaiserlichen und kuniglichen wolerworbnen Privilegien, Majestäten und Begnadungen gereichen, daraus mit der Zeit uns und unsern Nachkumben merklicher und unertreglicher Nachtl und Schaden erwachsen kunnte, weliches wie wir zu E. G. und Gunsten underthenigs Vetrauens seind, dieselben ein soliches uns nit vergunnen würden.

Ob auch wol ungeferlich vor einem Jahr auf der F. D. Herrn Ferdinandi Erzherzogen zu Osterreich, unsers genedigisten Herrn, genedigist Sinnen und Begern aus etzlichen sonderbaren underthenigisten und gehorsamsten Bedenken wir aus unsern Mittel hinein verordnet, der Turkensteuer, Anlehens und anders halben mit uns Handlung zu pflegen, haben doch nichtswenigers hier gegen in Namen und von wegen Ihrer Kais. Mt. höchsternentiste F. D. uns in derselbenletzern schriftlichen Erforderung assecuriert und versichert, dass uns dieselbige und damals beschehne Abordnungan unsern Privilegien und wolhergebrachten Gebräuchen unnachtheilig und (un) schädlich sein und furderhin nicht mehr beschehen solle; darauf wir dann des underthenigisten Vertrauens sein, E. G. und G. werden uns dabei auch verbeleiben lassen und genedig und gunstig erhalten helfen.

Soviel aber letzlich die noch ausständigen 1000 fl., daran zu S. Georgentag verschienen 500 fl. vertagt und die andern 500 fl. auf kurftig Galli fällig werden sollen, anlangen thuet, ob wirs wol bisher wider unsere Hoffnung und Willen nicht zusammen bringen kunden, so wellen wir doch (dieweil wirs einmal bewilligt) mit Verleihung göttlicher Genaden die versessene 500 fl. auf negstkunftig Petri und Pauli (da wir dann soliche Summa auf hoche und beschwerliche Interesse mit unserm gemeinen Schaden aufbringen mussen) und die letzern 500 fl. auf Galli kunftig gegen geburlichen Quittungen und Reversen, ob Gott will, erlegen und auszählen, ganz gehorsamblich bittund, E. G: und Gunsten wollen diese kurze 7.eit noch ein genedigs und gunstigs Mitleiden tragen und uns in dieser unser vorstehender Hungersnot bei der Röm. Kais. Mt. aus obgehörten hochwichtigen Ursachen mit undertheniger Entschuldigung genedig und gunstig befürdern helfen.




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