VE ŠPÝRU. 1570, 15. listopadu. Konc. v archivu českého místod.

Uns hat der durchleuchtig Erzherzog Carl zue Osterreich, Sein Lieb, bruderlich und freundlich berichtet, nachdem den 9. Tag nächstverschienes Monats Octobris auf Anhalten unser behemischen Cammer durch das Landrecht befohlen worden sei, S. L. Diener, Hansen Freudenreich, die Steuergelder auszuzahlen, dass ihm damals uber all beschehnes Anmahnen mehres nit als 22.754 Schock meissnisch zugestellt und uberliefert worden weren. Von deswegen uns dann gedachter unser geliebter Herr Brueder, S. L., jetzo ferner zugeschrieben mit Vermeldung, dass derselben die numehr langher vertröste General-Granitzauszahlung damit zu thun nit muglichen, wussten auch viel weniger das Kriegswesen daselbst zu erhalten, noch die obstehunde unwiederbringliche Gefahr zu bewahren.

Weil wir uns dann gnedigist darauf verlassen haben, es sollten die Steuergelder auf dem Landtag beschehner Bewilligung und Vertröstung nach endlichen einkommen sein, darvon bemeltes Granitzwesen in Ungarn entrichtet werden möchte, und nun dasselb keinen weitern Anstand oder Verzug leiden kann, derhalben so ist der hohen unvermeidlichen Notturft nach unser gnediger Befehlich an euch: weil seit dem obbemelten 9. Octobris her nit mehr als zehen Tausent weiter einkommen sein sollen, und also der erste Steuertermin nicht wol die Hälfte erlegt, sich auch darzu der ander Steuertermin albereit herzue nahen thut, ihr wellet an unser Statt ferner geburlichs Einsehen haben und schleunige Verfuegung thun, damit die Steuer, was auf die erste Tagzeit gebuhret, volliglich zum ehisten erlegt und eingebracht und S. L. unverzüglich und alsbald zugeschickt, die seumige Ständ durch geburliche Mettel vermug des Landtagsbeschluss zu Erlegung desselben angehalten und einicher ferner Verzug weiter nit verstattet werde, oder aber uns die Ursachen, warumb mit der Erlegung so lang gesaumet wirdet, gehorsamlich berichten.