1577, 12. února. — Opis souč. v arch. města Chebu.

Allerdurchlauchtigister u. s. w. Allergnädigister Kaiser und Herr! Dass E. Rom. Kais. Mt. durch Vorhängung und Segen des Allmächtigen glücklichen in dern Königreich Beheimb ankommen, dessen seind wir alle E. Kais. Mt. getreue und gehorsame Unterthanen allerunterthänigist erfreuet und wünschen E. Rom. Kais. Mt. zue dern angehenden kaiserlichen Regierung mit unsern inniglichen Seufzen und demüthigen Gebet allerunterthänigist von dem Allmächtigen Glück und Heil, langes Leben, Gesund, gueten Fried und steten Sieg wider den Erbfeind der Christenheit, auch all andere, so E. Kais. Mt. sich widerwärtig erzeigen möchten. Und ist E. Rom. Kais. Mt. allergnädigist an uns ausgangenes Rescript an datum den 26. abgeloffenes Monats Januarii haltend, den 5. dies laufenden Monats uns uberantwort, solches wir mit allerunterthänigister Reverenz empfangen, erbrochen und daraus E. Rom. Kais. Mt. uns allergnädigist ernannten Vorbeschied uf den 5. Tag des Monates Martii durch unsere gevollmächtigte Abgesandten uf Präger Schloss vor der behmischen Hofkanzlei in unerledigten Sachen die Contribution, so wir mit den hochund löblichen Ständen der Kron Behem gleichförmig zu leisten nicht schuldig zu sein vermeinen, betreffend, mit unser Nothdurft gefasst zu erscheinen und Bescheids zu erwarten, unterthänigist vernommen. Wann dann in diesen und andern E. Kais. Mt wir unterthänigisten Gehorsam zu leisten uns schuldig befinden, so seind auch, diesen Vorbeschied durch unsere Abgesandten zu ersuchen und den Sachen abwarten zu lassen, wir unterthänig gewillt und stehen darneben in unterthänigister Hoffnung, E. Rom. Kais. Mt. geruhen uns wider alt Herkommen und habende Privilegien mit der löblichen Stände gleichförmigen Contribution nit beschweren zu lassen. Darumben wir auch allerunterthänigist, wie dann vor der Zeit uf der Kais. Mt., Euer Kais. Mt. geliebsten Herrn und Vaters, unsers allergnädigisten Herrns hochlöblichster Gedächtnus, Befehlich bemelter Privilegien Abschriften zue deren behmischen Hoefkanzlei wir allerunterthänigist uberantwort, uns auch uf solche nochmalen gezogen und damit auch dieselben ufgesucht, unterthänigist thun bitten. Und obwobl uns vor, der Zeit uf des allerdurchlauchtigisten und grossmächtigisten Fürsten und Herrn, Herrn Maximiliani römischen Kaisers auch zue Hungern und Benenn Königs, E. Kais. Mt. geliebsten Herrn Vatem, unsers allergnädigisten Herrn, hochlöblichister und seligister Gedächtnus, tödtlichen Abgangs, so wir mit herzlichen Leid und betrübten Gemüth als getreue Unterthanen vernommen, bei E.Röm. Kais. Mt. umb Tagfarten zu Einnehnung und Leistung unser schuldiger Pflicht, wie mit Alters herkommen und gebräuchlich, allerunterthänigist zue sollicitiren, anzuehalten und zu bitten gebühren wollen, haben doch E. Kais. Mt. wir in dern Betrübnussen, darin dieselbe Ihres geliebsten Herm und Vätern, unsers allergnädigisten Herrn, tödtlichen Abgangs halber gestanden, bishero nit molestiren wollen, sondern ingleichen uns als Unterthanen gebührt, allerunterthänigist mitleidenlichen erzeigen sollen; und nachdem aber von E. Rom. Kais. Mt. uns, wie obgemelt, der Contribution halber Tagfahrten allergnädigist praefigirt, wir auch wegen anderer schweren Ausgaben, so uf gemeiner Stadt haften und mit Alters uf dieselbe und uns jederzeit unterthänigistes geleistes Gehorsams halber gelangt und kommen, die Hofreisen des grossen Unkosten halben nit zu vorrichten möglichen und wir derselben einstheils entladen, auch solchen Unkosten, so derwegen ufgewandt, etlichermassen ersparen und in künftigen begehrten Hilfen zue einer Steuer haben und nehmen auch unsern allerunterthänigisten Gehorsam in Hilfen desto reicher unsern armen Vermögen nach erzeigen und leisten könnten: derwegen an E. Rom. Kais. Mt. unser allerunter-thänigistes Bitten und Flehen, E. Kais. Mt. geruchen allergnädigist aus gehörten und andern derzeit geschwiegenen Ursachen uns uf die allergnädigist angesetzte Tagfahrten wegen der Contribution vor oder nach Vorrichtung derselben mit Leistung unser unterthänigisten Pflicht zue admittiren und die Huldung, wie mit Alters herkommen, von unsern Gesandten einnehmen zu lassen, wie dann auch der-halben unsern Abgesandten bei E. Kais. Mt. allerunterthänigist zue sollicitiren in ihrer Instruction und Vollmacht wir in Empfehlich geben wollen, damit ferner Unkosten durch anderweit derhalben ereignete Hoefreisen, die uns, weiss Gott, Unvormögens halber zu ertragen und denselben vor zu sein nit möglich, abgeschnitten und wir auch hierneben als ein Gränitz- und Orthaus, so von den benachbarten Chur- und Fürsten mehrer Anstöss, Eingriff, Beschwernus und Unkosten dann andere Stadt in der Kron Behem täglichs ausstehen und weiter erwartend sein müssen, bedacht, auch in erforderten Hilfen unser arm Vormögen bei E. Kais. Mt. desto reicher sehen und erweisen mögen. Und geruhen diesfalls E. Kais. Mt. unser allergnädigister Kaiser und Herr zu sein und bleiben, und ob uf diese allergnädi-giste angesatzte Tagfahrten in der Contribution mit der Huldung wir nit könnten ander hochwichtigen Sachen halben zugelassen und dessen abgewart werden, so bitten E. Kais. Mt. wir allerunterthänigist, uns andeiweit allergnädigiste Tagfahrten anzusetzen auch aus gehörten Umbständen und Ursachen uns allergnädigist entschuldigt zu halten, und seind also allergnädigistes Bescheids hiemit bei diesen unsern Boten zu Leistung allerunterthänigistes Gehorsams unterthänigist gewartend. Das unterthänigisten und schuldigen Gehorsam nach umb E. Kais. Mt. mit Darsetzung Guts und Bluts unterthänigist zu verdienen sein wir, als getreuen Unterthanen zustehen und gebühren will, williger dann urbietig. Datum den 12 Februarii Anno etc.77.

E. Röm. Kais. Mt. allerunterthänigist und gehorsamiste die von der Ritterschaft im Egerischen Kreis, dann Burgermeister und Rath der Stadt Eger.