295. Císař Rudolf II. odpovídá arciknížeti Arnoštovi na několikeré jeho zprávy v příčině nouze a nebezpečenství na hranicích Uherských, že nemůže mu z berně válečné, na sněmu jenerálním v Praze od, stavů všech zemí koruny České svolené, žádné poskytnouti pomoci, poněvadž stavové takovou berni k vlastním rukoum vybírají na vyzbrojení jisté části vojska, a přebytek jen na opatření hranic s Moravou a Slezskem se stýkajících obrátiti chtí; císař. však že předce při nejvyšších úřednících zemských se přičiniti chce, aby značná suma jemu (arciknížeti) k disposicí dána byla, a výplata vojska aby také zbožím se dala.

NA HRADĚ PRAŽSKÉM. 1579, 20. listopadu. - Orig. v c. k. říšsk. fin. arch. ve Vídni.

Rudolf der Ander u. s. w. Durchleuchtiger, hochgeborner, freundlicher, geliebter Brueder und Fürst! Wir haben aus etlichen E. Lieb uns zu unterschiedlichmalen und nämblich vom 24. nächst abgeloffnen Monats Octobris, auch 5., 8. und 13. gegenwärtigen Monats Novembris zuegethanen freundlich und brüederlichen Schreiben sambt den darbei verwahrten Einschlüssen der Längs nach mit Gnaden vernomben, welicher Gestalt das Granitzwesen ingemein dieser.Zeit beschaffen und was sich darbei umb der verzügigen Bezahlung willen für äusseriste Noth und Gefährligkeit fast allenthalben erzeigen sollen.

Nun war zwar an ihme selbst mehr als billich und zu Erhaltung des gemeinen Wesens in allweg hoch vonnöthen gewesen, dass wir E. Lieb alsbald mit einer erspriesslichen Summa Gelds zu Bezahlung der Granitzen, sonderlich aber des so gar nothleidenden Kanisischen und oberhungerischen Kriegsvolks die hilfliche Hand begehrtermassen geboten hätten, wie wir dann unsers Theils zu Verhütung des Wesens endlichen Verderbens und Untergangs, so dannenhero erfolgen möchte, gnädigist geneigt gewesen, auch noch geneigt wären, ein solche Hilf aus unsrer Krön Beheimb und derselben incorporierten Landen jungst gethanen Bewilligungen mit dem allerfürderlichisten hinaus zu verordnen;

so hat es aber mit denselben diese Gelegenheit, dass sie nicht zu unsem, sondern der Stand selbst Händen erlegt werden, von welchen sie inhalt des nächstvergangnen Landtagsbeschluss, wie E. Lieb zuvor bewusst, ein Anzahl Reiter und Archibusier diesseit der Tonau zu halten allbereit im Werk sein und allein den Überrest auf die nächsten gegen Märhern und Schlesien liegende Granitzen erfolgen lassen wellen.

Ob wir nun wohl gnädigist gern gesehen hätten, dass solches jetztmalen, weil man derselben etwo weniger als zu anderer Zeit vonnöthen, eingestellt worden war, sintemal wir selbst vernunftiglich zu ermessen, es werde dem Wesen in mehrerlei Weg nachtheilig und beschwerlich fallen, dass solches Geld an berührte Ort restringiert und verwendet, entgegen aber die so hoch bedrängte und am Spitz der äusseristen Gefährligkeit liegende Granitzen praeteriert werden sollten; dieweil es aber diesen Weg erreicht, dass sie die Stand ihre Bewilligung derselben Orten anzulegen und hierdurch dem Landtagsbeschluss etlichermassen ein Benügen zu thuen, auch daraus über öftere unsere selbst mit ihnen gepflegte Handlung nicht zu weichen bedacht, bei dem es dann auch Noth halben bis auf bessere Gelegenheit beruehen muess: so wird nunmehr das nächst sein, aus den einkumbenden Keichsund Landhilfen die genöthigste Orter, so weit sich dieselben erstrecken werden, zu versehen und aus der Noth ein Tugend zu machen.

Wann wir dann auch nunmehr den begehrten specificierten Auszug, was seit der nächsten beheimbischen Landtagsbewilligung auf die vorder bergstädterische Granitzen allenthalben auf und angewendet worden, bereit empfangen, so wellen wir unsre deputierte beheimbische Landofficier hoffentlich dahin vermugen, dass sie dasjenig, was bisher inhalt bemelts Auszugs daselbsthin angewendet worden, in bevorstehender Bezahlung, so durch die beheimbische Commissarien beschehen wird, erstatten lassen, des gnädigisten Versehens, weil man desselben halben auf die andere Granitzen desto weniger gelangen mugen, sie werden in Gehorsamb darwieder kein Bedenken haben und sich alsbald mit Hergebung des Gelds unterthänigist entschliessen, damit also auch dannenher dem einen und andern Ort in gegenwärtiger Noth etwas geholfen und unwiederbringlicher Nachtheil und Schaden, so sonsten hierauf beruehen thuet, furkumben und soviel muglich verhuetet werde. Allein wollen uns E. Lieb, zum Fall man solche Ausgaben nit für glaubwürdig halten wollte, wie sie durch Quittung oder ander Weg zu certificieren, berichten und darob sein, damit uns ein deutlicher Auszug, was seit des bemelten beheimbischen Landtags Beschluss hero auf die Nassadisten zue Komorn gegeben worden, uberschickt werde, uns desselben, weil sich die Stand hievor etwas darauf erfolgen zu lassen in Gehorsamb erboten, gebrauchen zu haben, so wellen wir ungefährlich ein solche Summa Gelds, damit den genöthigisten Granitzen umb so viel desto besser geholfen werde, bei den verordneten Landofficiern hoffentlich zu Wegen bringen und E. Lieb einraumben lassen, auch uber das die Sachen bei ihnen gnädigist dahin richten, dass sie in künftiger ihrer Bezahlung zu Erhaltung Gleichheit Waaren mit unterbringen und uns entgegen soviel Gelds anstatt derselben herausgeben, dasselbig hernach an andere Ort auch mit Waaren zu verwenden und die Sachen also anzustellen, damit unsere Kriegsleut daselbst nit Ursach haben, ebnermassen auf lauter Bargeld zu dringen. Nachdem auch die Musterung der neu-angenombnen Reiter den letzten dits gegenwärtigen Monats zum hungerischen Brod und dann die Bezahlung folgends darauf beschehen wird, so will in allweg ein Nothdurft sein, dass E. Lieb etliche der Sachen verständige Personen, die umb das dinnig Wesen und wie es bis anher mit der Musterung, Abrait- und Bezahlung gehalten worden, ein Wissen haben und den darzue verordneten beheimbischen Commissarien Bericht geben künnten, daselbsthin verordnen, sich auch darneben mittlerweil umb guete, gerechte und annehmbliche Waaren bewerben, damit dieselben bei der bevorstehenden Bezahlung zur Stellen sein und mit untergebracht werden mugen. Dann wir E. Lieb hienach zwischen hie und desselben Tags, was wir in einem und anderen erhalten, freundlich und gnädiglich berichten wellen.

Letzlich, weil so ein ansehendliche Bezahlung beschehen wird, so stellen wir zu E. Lieb selbst bruederlichen Bedenken, ob nit die Sachen dahin zu richten und bei den Kriegsleuten zu erhalten, an ihrem ausständigen Kriegsverdienen einen Nachlass zu thuen. Wollten wir derselben zu freundlicher Antwort und Nachrichtung nit verhalten und seind derselben mit kaiserlichen Gnaden und bruederlicher Freundschaft allzeit wohl gewogen. Geben auf unserm kuniglichen Schloss Prag den zwanzigisten Tag Novembris anno etc. im neunundsiebenzigisten.




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