37. Richart Strein předkládá arciknížeti Matyášovi své dobré sdání v příčině cesty jeho k dvoru císařskému, aby přimel císaře k ustanovení nástupnictví v říši neb alespoň na trůně českém.

VE FRÝDKU, 26. března 1600. — Orig. t arch. spoj. kancel. dvorské ve Vídni. X, A 1.

Durchleuchtigister Erzherzog etc. E. Fürstl. Durchlt. gnädigistes Schreiben vom 24. dies hab ich heut dato in gehorsamister Gebühr sambt dem Einschlüssen unterthänigist empfangen, sowohl von dero Rath und Hofsecretarien die Beschaffenheit aller Sachen mit gnugsamer Erinderung verstanden. Kann selbst auch änderst gehorsamist nit erachten, dann dass E. Fürstl. Durchlt. hohe Ursach haben, nit allein die vorhabende Reis zu Ihrer Kais. Mt. furzunehmen, sonder auch der Succession halber die Sachen embsig zu treiben, und dass daher das nächste sei, sub praetextu des Kriegswesen und angehörigeu Praeparationen, auch darbei besorgenden Gefährlichkeiten der Sachen ein Anfang zu machen. Indessen aber möchten sich E. Fürstl. Durchlt. mit den Herren Geheimen des andern und Principalpunktens halber auch unterreden und mit ihrem Gutachten vernehmen, wie es bei Ihr Kais. Mt., als die derselben Beschaffenheit, was sich pro tempore thun oder nit thun lass, am besten wissen und erkennen, anzubringen.

Meines gehorsamisten Bedunkens aber sollt dies der Weg sein und darbei Ihr Kais. Mt. meines Verhoffens gar nichte zu empfinden hätten, dass E. Fürstl. Durchlt. gegen derselben vermelileten, hätten sich zu erindern, was Sie durch dero Rath, den Unverzagten, wegen Cession ihrer tirolischen Portion an Sie gelangen lassen, und was Ihr Kais. Mt. beineben sich gnädig und bruderlich erboten, und weil es die Gelegenheit gab, hätten Sie gleich Ihr Kais. Mt. daran vermahnen und gehorsamblich bitten wollen, sich anjetzo in Einein und Andern gegen E. Fürstl. Durchlt. zu erklären.

Würde dann ihr Mt. die Sachen auf Bedacht differieren wollen, hätten E. Fürstl. Durchlt. mit Gelegenheit zu explicieren, beide Sachen wären also beschaffen, dass sondere Gefahr darbei beruhet: die tirolisch daraus, dass sich in den vordem Landen leichtlich allerlei Ungleichs anspinnen mocht, daher eintweder die völlig Abhandlung der Sachen vonnothen, oder dass auf solchen Weg Ihrer Mt. Intention gericht wurde; bei der andern Sachen wurden Ihr Kais. Mt. ungezweifelt selbst wissen, was für heimbliche Praktiken im Reich furliefen. Der allmächtige Gott würde verhoffentlich Ihr Mt. noch lange Jahr, des Sie von Herzen wünschten, gemeiner Christenheit und dero gesambten Haus zum Besten bei Leben und guten Gesund erhalten, und hätte die Succession, wie Ihr Kais. Mt. selbst hochvernunftig zu ermessen, nichte anders auf sich, als dass dardurch solche furlaufende schädliche Praktiken abgeschnitten werden. Dann es verblieb nit mehr, wie E. Fürstl. Durchlt. von mehr Orten vertraulichen erindert werden, bei etlichen Principalen, die sich des bedunken Hessen, sondef es erzeigten sich auch bereit partes bei den Leuten und mochte das von Tag zu Tag zunehmen und die Sachen hernach desto sclrwerlicher fallen und zu remedieren sein. Und auf diese Ursachen hättea furnehmblich dero Vorrodern gesehen, Kaiser Ferdinand mit dero Sohn Maximiliano, Kaiser Karl mit seinem Bruder König Ferdinand, Maximilian I. mit sein Enkel Carolo, auch zum Theil Fridericus mit Maximiliano, und was in eum finem mehrers und bessers, als ich gedenken kann, in einer oder mehrern Conversation mochte angeregt und Ihr Kais. Mt. zu Gemüth geführt werden.

Wann aber auch dies nit haften wollt, so war alsdaDn auf die andern Mittel zu gedenken, so ein Memorial einkummen, und zu berathschlagen, welche darunter am sichersten sein mochten. Darbei dann wohl gewahrsamb zu gehen, auf dass nit etwo ein anderer ihme solches bei so geschaffen Sachen und fürlaufenden Suspicionibus zum Vortel erwisch.

Wann E. Fürstl. Durchlt. H. Unverzagten kunnten mitnehmen, war darumb meines gehorsa-niisten Erachtens gut, dass vielleicht Ihr Mt. dero Gemüth durch ihne am liebsten werden eroffnen, wo er aber dessen Bedenken trüg, wie ich besorg, ob vielleicht ein Weg war, dass Ihr Kais. Mt. er ein Tag zween nach E. Fürstl. Durchlt. Verreisen schrieb, ihme war indessen eingefallen, dieselb zu erindern, ob sie mit dieser Gelecheit [Gelegenheit] der tirolischen Sachen selbst wollten zu End tractieren, dass also der Anfang von Ihr Kais. Mt. herfliess. Sollten es aber Ihr Mt. ersitzen lassen und nichts darvon melden wollen, so war der vorige Weg fast besser.

Wann sich Ihr Kais. Mt. derzeit allein der beheimischen Succession resolvierten, so war schon ein guter Gradus zum andern darmit erhalten und den competitoribus ein Parlierstein, wie man sagt, in Garten geworfen, und des kunnten Ihr Kais. Mt. wohl zum Sinn richten auf solchen Weg, wie ich hievor gehorsamist gerathen.

Der allmächtige Gott, der Ihr Kais. Mt. Herz in seinen Händen hat, geb sein Gnad, darmit sie bedenken, was ihr selbst, dero hochlöblichisten Haus und Christenheit zum Besten ist und gereichen mag; der verleih auch E. Fürstl. Durchlt. ein glückselige Reis und gewünschte gute Verrichtung. E. Fürstl. Durchlt., mein gnädigisten Herrn, mich zu Gnaden unterthänigist und gehorsamist befehlend. Friedek 26. Marta anno l600.

E. Fürstl. Durchlt. unterthänigister gehorsamister Diener

R. Strein.






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