74. Jindřich Haslang, jednatel vévody Bavorského Maximiliana v Praze, zprávu dává témuž o důvěrné rozmluvě s tajným radou císaře Rudolfa II., který s ním vedle výroků vyslanců fracouzských sdělil, že král Francouzský snaží se dosici koruny říše Německé. Tajný rada císařský nejspíše prý chtěl vyzvěděti, nemá-li sám vévoda Bavorský téhož úmyslu, a řekl, že by bylo nejlépe, kdyby arciknížeti Maximilianovi koruny se dostalo, poněvadž by jinak Dům Rakouský také království Českého pozbyl.
V PRAZE, 16. srpna 1600. — Orig. v státn. arch. v Mnichově 134—1 (Anhang).
(Der kaiserliche geheime Rath D. Mecker hat ihm an diesem Tage Früh im Vertrauen mitgetheilt, der Kaiser habe mit Befremden vernommen, dass der Schwager des Herzogs, Herr von Vademont, bei den Venezianern Kriegsdienste genommen und ihnen französische Truppen durch die österreichischen Vorlande unangemeldet zugeschickt habe, und zwar eben zur Zeit, als Erzherzog Albrecht auf der Keise nach den Niederlanden begriffen war. Der Kaiser habe namentlich schwer empfunden, dass das französische Kriegsvolk gegen die Uskoken in Zeng und gegen Erzherzog Ferdinand diene).
Für das ander so hätten diese französischen abgesandten Leut bei dem Fürstenbergischen Frauenzimmer offenlich ausgeben, der König in Frankreich wurde zum römischen König erwählet werden. Nun trage man allhie gut Wissen, dass er sonderlich mit dem Churfürsten zu Trier stark tradieren lassen; aber es werden hoffentlich E. Durchlt. dem Haus Österreich viel ehender als Frankreich ein solches vergönnen, wie er dann für sein Person sonsten keinen teutschen Fürsten, so darnach stellen oder in Vorschlag sein möchte, wüsste, als eben E. Fürstl. Durchlt, aber es wurden sich vermuthlich furnehmblich der Churfiirst zu Heidelberg stark darwider setzen. Aus welchem und dem ganzen Discurs ich soviel abnehmen müssen (bevor weil er bei mir nichts zu thun, sogar auch bei dem Morgenessen nit bleiben wollen und auch sonsten durchaus kein Discurs gehalten, dann allein von den Franzosen, so Malta dem Zigala untergeben wollen, welches E. Durchlt. sonder Zweifel vor diesem wissen werden), dass er von mir erfahren wollen, ob E. Durchlt. der römisch königlichen Krön nachstrebten oder den König aus Frankreich dem Haus Osterreich vorziehen wollten. Dene hab ich dahin beantwort: Ich wisse gleichwohl umb des Monsieurs de Vademont angenommenen Dienst, aber umb dus Kriegsvolk, so er den Venedigern zugeschickt, und sonderlich worzu sie gebraucht werden, meinestheils nichts. Belanget dann die königlich Wahl habe ich zwar vor längsten davon gehört, dass Frankreich darnach trachte; ich wolle doch meinestheils darfur halten, E. Durchlt. werden es ohne Mittel dem Haus Österreich sowohl nahender Verwandtnus als anderer Eespect halber viel ehender als Frankreich gönnen, doch werde solches furnehmblich bei den Churfürsten stehen; was aber E. Durchlt. Person anbelangt, wollte ich nit glauben, das sie ihre Gedanken dahin stellen; ich vernehme gleichwohl auch soviel, dass Ihr Mt. Gebrüder selbsten darumben mit einander competieren und dahero vielleicht einer den andern hindern möchte. Welches er mir als wahr sein bekannt und daneben vermeldt, es war besser, wann es Erzherzog Maximilianus sein kunnte, dann auf den widrigen Fall möchte die Krön Behem auch vom Haus Österreich kommen. Auf welches ich ihnie weiter zu verstehen geben, ich habe änderst nit gewisst (wie dann wahr), als wären allbereit richtig Vertrag Beham halber vorhanden, und vermeint, die Ursach solcher Anzeig zu vernehmen, er hat aber weiter nit heraus gewollt.
Welches E. Fürstl. Durchlt. ich zu dero gnädigisten Wissenschaft und Nachrichtung hiemit unterthänigisten wellen anfügen, mich derselben beineben zu fürstlichen Gnaden gehorsamist befehlend. Datum Prag den 16. Augusti anno 1600.
E. Fürstl, Durchlt. unterthänigister und gehorsamister Heinrich Haslang.
Hieneben haben E. Fürstl. Durchlt. die particularia mit Papa gnädigst zu empfangen.