80. Maximilian, vévoda Bavorský, císaři Rudolfovi II. zprávu dává, o čem s ním vyslanec francouzský při návratu svém ode dvora císařského v příčině přenesení královské koruny v Římské Uši na krále Francouzského rozmlouval, i ujišťuje císaře své věrné oddanosti. (List nebyl odevzdán, poněvadž důvěrný posel vévodův po čekání čtyř měsíčném k císaři se nedostal.)

22. září 1600. — Sonč. opis v král. tajn. arch. státn. v Mnichově. 134—1 fol. 240.

Allergnädigister lieber Herr und Vetter! E. Kais. Mt. Schreiben, des Kimigs aus Frankreich Botschafter und was derselb in Namen seines Kunigs an mich begehrt haben soll, betreffend, hab ich mit gebührenden Würden empfangen, und seines Inhalts vernummen. Soll hierauf E. Mt. in Gehorsamb nit bergen, dass obermelts Kuuigs Abgesandter, als derselb am Zurückreisen von E. Mt. aus Befehlch seines Herrn bei mir gewesen, gleichwohl nit dergleichen formaliter, wie E. Mt. furkummen, als nämblich, dass er im Namen seines Kunigs begehrt haben soll, do sich derselb umb die römische Krön annehmen wurde, dass ihme mein Haus nit zuwider sein wollte, hauptsächlich nit geworben; es ist aber (E. Mt. meiner zu derselben tragenden Affection nach den Grund zu melden) nit ohne, dass eraelter Gesandter gleichwohl furnehmblich allein Complimenti verricht, neben deine aber hat er sich seinen Herrn durch vielerlei Weg zu berühmen und bei mir in ein grosses Prädicat zu bringen hochlich beflissen, unter andern vermeldt, sein Herr sei der Hoffnung, ich werde mir seine wohlmeinende lobliche intentiones, als welche der Religion, gemeinem Wesen und dem Reich zum Besten gemeint, gefallen und belieben lassen, auch dieselben befurdern helfen, wie sich dann auch hernach ermelter Gesandter auf die in anderwärts furgeloffner Conversation discurrendo vernehmen lassen, als ob es niemals besser gestanden, dann do die französische und römische Krön beisammen und also beede Reich uniert gewesen Ich hab aber jetzbemelte Reden, weil sie allein neben andern mit unterloffen, nit als hauptsächliche Reden beantworten wollen, sondern mit allem Fleiss ganz uuverantwort furuber gehen lassen und hierdurch dasjenig, so etwa sonsten erfolgen hätt mugen, furkummen und abschneiden wollen. Gleichwohl ermelter Gesandter gegen meinen Leuten diese Anregung gethan, dass sein Herr unlängst bei allen protestierenden Churund Fürsten Gesandte gehabt; zu was Intent, gleichwohl nit vermeldt. Dieweil es dann derzeit bei diesen Reden verblieben, also hab ich es nach der Zeit E. Mt. zu berichten, oder derwegen, weil ich bevorab, ob E. Mt. damit gedient sein möcht, nit wissen mögen, ferners ichtwas anzuregen, noch für etwas zu frühe und unzeitig auch unnothdürftig erachtet. Indem aber E. Mt. in obgedachtem dero Schreiben ferners, do mir von andern Orten ichtwas dergleichen furkomme, von mir gute Correspondenz begehren, sollen gleichwohl E. Mt. dies Orts das gnädigste Vertrauen zu mir setzen, dass ich hierin, wie auch in allem andern dasjenig zu thun gesinnt bin, was einem getreuen Fürsten und E. Mt. nahenden Verwandten Vettern zusteht und gebührt. E. Mt. aber haben dero hocherlauchtem Verstande nach gnädigst zu ermessen, in so beschaffenen Sachen und derselben Umbständen der Feder bedenklich zu vertrauen. Do ich aber füglich die Mittel haben möcht, durch jemand Vertrauten E. Mt. ferner Anfügung zu thun, würden Sie hoffentlich spüren, dass Sie an mir ein getreuen Fürsten, Vetter und Diener haben, wie ich dann in diesem und andern mit E. Mt. unterthänigste gute Correspondenz zu halten geneigt und willig verbleibe. E. Kais. Mt. mich etc.

(In tergo:) Copie Schreiben an Ihre Mt. den 22. Septembris anno 1600 abgangen.

NB. Dies Schreiben ist D. Gailkircher Ihr Mt. ad manus proprias zu liefern zugestellt worden.

Weil dann Gailkircher von Ihr Mt. Befehlch empfangen, solchs nit von seinen Händen jemands zu geben, sondern dass es Ihr Mt. von ihme selbs empfangen wollen: also hat er fast in 4 Monat zugewart, hernacher abgereist und das Schreiben ohnerbrochen wieder eingeliefert. Weil dann von Ihr Mt. seithero nie angemahnt worden, also ist es verblieben und nit weiter abgangen.




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