202. Zápisky pro paměť v příčině následnictví domu rakouského, jež kurfiršt Kolínský při návratu svém ode dvora Bavorského zanechal kurfirstu Mohučskému. Spis ten obsahuje některé pochybnosti v přičíně ustanovení posloupnosti v říši tvrdě, že by bylo na ten čas nevhodné a stěží by se dalo ve skutek uvésti. Jako důvody udává: nechuť a nestálost císařovu; obavu, že by Cechové v případě volby krále mohli dům Rakouský pominouti, jako prý již mnozí tak se pronášeli; konečně nebezpečí války, kdyby rozkol nastal.

V listopadu 1601. — Konc. v kr. tajn. státn. arch. v Mnichově 134 -1 fol. 275.

Memorial. [ Psáno rukou bavorského tajného rady Speera. ]

1. Scheint es, dass Ihr Mt. zu diesem Werk kein Lust.

2. Spürt man, dass Ihr Mt. gegen ihre Brüder geringe Affection, sonder mehr Misstrauen, daraus künftig allerhand inconvenientia entstehen mochten.

3. Dass Ihr Mt. in ihren eignen Sachen als einem künftigen Successori etwas von ihren Erblanden zu lassen oder deme zu weichen sie sich nit resolvieren können.

4. So stehe es auch mit den Beheimen gar seltsam, dass sie jetzt zu keiner Wahl, wann sie schon von Ihrer Mt. ersucht würden, verstehen wollen, und höchlich zu besorgen ist, wann es zu einem Fall kummen soll, sie möchten das Haus Oesterreich vorbeigehen, wie ich dann selbs aus aller hand Discursen, so die Beheim gethan, abnehmen hab können.

5. Sei es mit Ihrer Mt. gar ein umbständig Werk, also was ihr heut gefall, morgen fehl sei.

6. Seie das Churfürstencollegium ganz neu und die Personen einander unbekannt, und kein Vertrauen.

7. Haben sich Brandenburg und Pfalz durch die Anhaltische Werbung gnugsam erklärt, dass sie zu diesem Werk kein Lust.

8. Zu bedenken die Praktiken, so die protestierenden Stand ein Zeit hero geführt, und dass sie [auf] alle Fäll gefasst und resolviert.

9. Zu bedenken, was es bedeut, dass der französisch Agent sich ein Zeit zu Frankfurt ge halten, sich in allen conventiculis gegenwärtig find.

10. Haben die Protestierende kein Occasion, ihre Praktiken zu entdecken, oder ins Werk zu richten, es geschehe dann, dass realiter ad electionem procediert soll werden.

11. Zu bedenken, wie auf ein solchen Fall wir Katholisch gefasst, was für ein Correspon- denz, quae vires?

12. Dass Gott vor sei, wann ein Schisma soll erweckt werden, zu bedenken, dass nit allein wir Teutsch mit einander, sonder auch ein jeder Theil frembder Nationen, als Spanien, Frankreich und Italien, sollen zu Hilf gerufen werden, dardurch sedes belli in Teutschland soll gesetzt werden.

13. Was für Mittel vor der Hand seien, diesen Dingen vorzukommen, et rem in securum statum zu bringen.

14. Ob nit durch ein Aufzug dieses Successionwerks die geschwinde Praktiken möchten an Tag kommen, wann es ohn Zweifel allbereit in so vieler Le ut Mäuler ist.

15. Es kunnten sich auch Gelegenheiten zutragen, dass das churfürstl. Collegium in der Person vorhin zusammenkäme, sich einmal mit einander besprechet und die grosse Diffidenzen, so ein Theil gegen dem andern hat, dardurch können hinweg genommen werden.

16. Zu bedenken, weil Ihr Mt. nunmehr was besser auf und die Gefahr nit so gross.

Seien diese Argumenta nit gesetzt pro conclusione et quod concludatur, sed ad revelandum pro et contra und alle gefährliche Beschwernussen soviel immer möglich aus dem Weg zu heben.

[In tergo:] Ihrer Churfürstl. Durchlt Gutachten, so Mainz Churfürsten hinterlassen worden. In reditu e Bavaria mense Novembre anni 1601.




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