254. Arcibiskup pražský Zbyněk Berka žádá císaře, aby nedovolil prodati panství Libochovické nekatolickému pánu neb takovému šlechtici, poněvadž by tím víře katolické nebezpečí hrozilo, jak o tom případ s panstvím Líčkovským svědčí, jehož majitel, Hrobčický, nechce již žádného katolického faráře ani poddaného tam trpěti.

18. května 1602. — Konc. v arcib. arch. v Praze. Emanata ab anno 1600—1610 str. 57.

Allergnädigister Kaiser, Künig und Herr! Nachdem die gemeine Sag gehet, dass die Herrschaft Libochowicz einem unkatholischen Herrn oder vom Adel allbereit verkauft seie oder noch verkauft solle werden, ist mir dasselbig zu hören nit wenig zu Herzen gangen, in Bedenkung, dass ernennte Herrschaft hievor je und alle Zeit unter katholischen Obrigkeiten gewesen, dahero die Unterthanen und das arme darzu gehörige Völkleia von den Ketzereien bis auf dato unbefleckt verblieben, wie dann zu mehrer Sicherheit, dass sie auch hinfüro stets und unverruckt katholisch verbleiben sollen, die Collaturen den Patribus Jesuitis zu ersetzen, mir als dem ordinario loci die Priester und Pfarrer pro confirmatione zu präsentieren vertraut und eingeantwortet, welches auch also mit E. Mt. Vorwissen und gnädigistem Consens der Landtafel dieses Königreichs Behemen einverleibt ist worden.

Weiln mir dann nit unbewusst, wasmassen ich als unwürdiger pastor und loci Ordinarius íd diesem Königreich Behemben Gott dem Allmächtigen für ein schwere Rechenschaft geben müsste, wann ich zusähe, dass gemelte Herrschaft einer unkatholischen Person verkauft, dardurch das arme Völklein von dem katholischen Glauben zum Abfall gedrungen, in die Gefahr desselben Seelen Seeligkeit vertieft würde und E. Mt. dieses vieler Seelen Schadens nit erindert oder vorwarnete: dero-wegen erindere und bitte E. Mt. ich hiemit ganz demüthig und gehorsambist, die wolle Ihr gnädigist zu Herzen gehen lassen, dass Christus, unser lieber Herr und Heiland, vorberuhrter zu der Herrschaft Libochowicz gehöriger armer Unterthanen Seelen durch sein bitter Leiden und Sterben theuer erlöst und erkauft hat, und derowegen nicht gedulden noch zugeben, dass sie anjetzo umb ein so schlechte Summa Gelds, als ein Hundert und fünfzig Tausent Schock (die man doch ohne Zweifel mit Hilf und und Segen des Allmächtigen anderer Orten aufbringen möchte) wiederumb verkaufet und in ewiges Seelenverderben gestürzet werden, zumaleu weiln E. Kais. Mt. gnädigist wohl bewusst, wie die lutherische oder pikardische Herren und Edelleut, wann sie dergleichen katholische Herrschaften bekumbeu, mit Abschaffung der katholischen Pfarr und Introducierung anderer sektischen Prädikanten procedieren und alao die armen Unterthanen mit Beraubung ihrer Seelen Seeligkeit in ewiges Verderben stürzen, inmassen dann ein Exempel mit der Herrschaft Litschkow (welche von E. Mt. auch also verkauft worden) voil Augen ist, allda der Edelmann Hrobcziczky keinen katholischen Pfarrer oder Unterthanen mehr gedulden will, dass also die Verkaufung dergleichen Herrschaften zu einem grossen Stoss und Untergang der katholischen Religion reichen thut und die schwere Verantwortung desselben bei Gott dem Allmächtigen bis zu jenem Tag anstehen verbleibt. Solche hochwichtige Sach hab E. Kais. Mt. ich als unwürdiger Erzbischof und deroselben demüthigister Kaplan in unterthänigister Wohlmeinung zu Gemüth führen wollen und thue darneben zu kaiserl. Gnaden mich unterthänigist befehlchen.

Dem Herrn Barvitio zugestellt.




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