484. Jedenáct měšťanů Chomutovských, kteří zatčeni byli, poněvadž neúčastnili se průvodu o Božím těle, prosí komoru českou sa přímluvu, aby byli propuštěni, a na svědomí jejich aby nebyl činěn nátisk.

V CHOMUTOVĚ, 20. června 1604. - Opis souě. v arch. místodrž. král. Česk. R 109 - 15.

Römischer kaiserlicher auch zu Hungern und Böheimb Königl. Mt. wohlverordneter Präsident und Kammerräthe in Königreich Böheimb! Gnädige und gebietende Herren! Dass E. Gnd. und Gestrengen wir bemühen, bitten wir, weils unser Nothdurft erheischt, zu Ungnaden uns das nicht zu wenden, und thun E. Gnd. klagen, wie dass von unsern Pfarrherr, Geistlichen und Andern wenig allhier uns allerlei Bedrängnus geschieht, ja sie die ganze Stadt, auch unsere Gewissen zu regieren sie sich unterfangen, sonderlich sie mit Ungrund, als liefen wir aus zu anderen sectischen Prädikanten, wären wiederspenstig und den Kirchenceremonien aus Muthwillen widersetzig, unterdrückten die Katholischen nieder, suchten Ursach ein neuen Aufruhr anzurichten, bei der hochlöblichen böheraischen Kanzelei und anderer Orte uns angegossen, injurieret und verungnadet, also dass zwene gar ernstliche Pönbefehliche wider uns sub litera A und B anher geschickt worden sein. Das noch mehr ist, seind uns solche Befehliche verhalten und nit eher geöffnet worden, dann zwene Tag vor Corporis Christi, gleich man alsbald die Procession verrichten sollen, und wie wir nicht alsbald mit fort in der Procession gehen, sondern bei E. Gnd., an die wir gänzlich von unserm allergnädigsten Herrn mit Respect gewiesen sein, uns Bericht erholen wollen, seind wir auf Antreiben der Geistlichen alsbald zu Verstrickung ins Rathhaus eingenommen worden, allda wir dato noch haften und nicht daraus erlediget werden können, es gebet denn ein Jeder 10 Schock zur Strafe, da doch, wenn die Anderen, so gleichfalls nit mitgangen, auch dermassen gestraft werden sollten, dns Rathhaus hierzu eng sein wurde, und ungeacht des ein E. E. Rath und Gemein mit Leib und Gut gehorsamb ist, sich still hält und mehr leidet, dann sich wohl geziemete. In Summa unser Widerwärtigen hören nit auf, täglichen allerlei zu versuchen, dass es nicht Wunder war, do der gemein Pöfel erregt wurde, welches Gott gnädiglich verhüten wolle.

Weil denn nächst unserm allergnädigsten Herrn, der Rom. Kais. Mt. wir sonst kein Rettung zu finden wissen, nehmen zu E. Gnd. und Gestrengen, als die uns zum Schutz vorgesetzt sein, wir unser Zuflucht und gelanget an E. Gnd. unser demüthigs Flehen und bitten, die geruhen bei hochlöblicher Kanzlei Ihren Gnd. uns zu entschuldigen und auf Mittel zu denken, damit wir der Verstrickung gelediget, solcher gräulichen Schmähung und Geldstraf in diesen sonsten mit allerhand Beschwerungen und mannichfaltiger Turkenschatzung erfülleten Zeiten überhoben werden und in unserm Gewissen wir nicht also übel gezwänget werden möchten. Mit unserm Gebet vor E. Gnd. und Gestrengen langes Leben und gute Gesundheit zu Gott zu rufen, wollen wir nicht nachlassen. Datum Komotau den 20. Juni anno 1604. E. Gnd. und Gestrengen gehorsame:

Volten Schmidt, Severin Goltschmidt der Älter, Caspar Prieýer, Samuel Bechenberger, Severin Goldschmidt der Jünger, Christof Schmidt, Lazarus Wolf, Georg Hopf, Hans Müller, Georg Kherr, Georg Gunter.




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