6.

praes. 10. ledna 1605.



Články navržené českou komorou do sněmovní proposice české: o povznesení hor a vybytí špatné mince, o hraničním cle z dobytka, o štokrámích, o srovnání práv městských se zřízením zemským a vydání policejního řádu, o přehlédnutí privilegií přinesených z Karlštejna.

Orig. v arch. c. a k. spol. minist. financí ve Vídni: Böhmen, Landtagssachen 1604-7, fol. 180 - 185. Na rubu jsou tyto přípisky připojené v dvorské komoře: "Behemische cammer, guetbedunken per behemschen landtag; praesentiert 10 ianuarii 1605. H. Altensteg wel die vorigen Schriften herzuesuchen und sich zum fürbringen gefast halten. Die pedigen begern und die bewilligung in articl aufzuziehen." "H. Altensteg", o němž se tu děje zmínka, jest Jakub Altensteig, sekretář dvorské komory.

[1.] Neben den ist den getreuen stenden zur genüeg bewust und ein guete zeit bei den gehaltenen landtagen furkommen, wie es dan auch laider mehr als zuviel für äugen, dass die gold- und silberperkwerch in Behaimb, davon sich hiebevor das land wol erhoben und bereichert, nun von etlich jarn her dermasen in abfall komben, dass dieselben des mehren tails ungebauet erligen, die wenig übrigen aber durch die einwohner der perkstedt und gemainen armen perkman mit schwerer zupuess erhalten und gepauet werden, welche doch in die lang auch nicht nachzuseczen und bestehen muegen, und wo nit zeitlich ratgeschaft, solche perkwerch und furnembe künigliche landsclainot vollent gänzlich erliegen bleiben und aufgehen müssenl); solte nun daselbe (welches Gott genediglich verhüeten wolle) beschehen, so wurden nit allain die münzen, so diesen kunigreich zu immerwehrenden ehren und gedechtnus geschlagen, gerechte guete werschaft und der einwohner handelsgewerb grose befurderung ist, sambt derselben munznuczung gänzlich fallen, die ansehliche grose manschaft, so sich hin und wieder bei den perkwerchen aufhelt und ernehret, geringert, die zehentnuzung und silberkauf irer Mt. und den stenden dahinden bleiben, und sonderlich auch denjenigen, so den perkstedten an negsten gesessen, in anwehrung der victualien ein groses hindangehen. Ob nun wol ir kais. Mt. bei tails perkstedten und gewerken bishero an gnadensteuern und hülfen zu den gebeuden aus iren aignen camergefellen ein starkes zugesezt, selbst auch mit grasen uncosten aigene zechen und tail an etlich underschiedlichen orten pauen, wil doch solches noch zur zeit zu völliger erhebung der perkwerg nit geraichen und irer Mt. bei den andern so schwer uberheuften ausgaben ein mehrers zu thuen nit erschwinglich sein, wie dann auch die inwohner der perkstedt und perkleut in die leng nachzusezen wegen irer armut nit gevolgen werden mügen. Dieweil dann die anweisung solcher edlen gaben gottes an vielen orten für äugen, also das der mengl dissfals nit an perkwerg, sondern nur an der verlag, vermuegigen und beharrlichen gewerken und gueder anordnung erscheinet, durch ein solch miti auch, wann die perkwerg wieder erhebt und zu aufnemben gebracht, die gehorsamen stende, so dieser zeit umb der gemain furstehenden not willen mit steuern belegt, soviel merers verschont werden künden, also haben ir kais. Mt. dessen die gehorsamben stende gnedigister und vaterlicher mainung nochmaln erindern wollen mit begern, sie, die getreuen stende, wollen nun solches alles mit ernst und notturftig zu gemut und in beratschlagung ziehen, durch was mittl die perkwerg gemainen land zu ehren, nucz und wolfahrt neben göttlicher Verleihung wiederumben erhebt, in peulich wesen und alten stand gebracht werden möchten, und hierueber benebens auch, wie der schädliche betrueg, so ein guete zeit her und noch teglich je mehr und mehr in diesem kunigreich mit einschiebung der falschen, unguldigen, bösen münzen einreisen thuet, und dagegen das guete gerechte geld, so in land geschlagen, hinaus verfuhrt würdet, wiederumben abzuwenden sein möchte, der kais. Mt. ihr ratsambs bedenken gehorsamist eröfnen, so wolten nachmals ire kais. Mt. an derselben genedigen zuthuen und müeglichisten befurderung auch nichts erwinden lassen.

[2.] Es befindet sich auch, dass die bei vorigen landtagen angelegte grainizcontribution von den vieh, als von oxen, schwein, rossen und dergleichen, wie auch von federn, [Sbírka z dobytka a jiných věci ze země vyvážených byla sněmem jako část válečné kontribuce povolena poprvé r. 1601, odtud pak svolována pravidelně. Již před sněmem r. 1604 navrhovala česká komora, aby od sbírky z dobytka bylo upuštěno, ale dvorská komora odpověděla jí přípisem z 13. února 1604 (koncept v arch. c. a k. spol. minist. financí: Böhmen, 1604 Febr.): "Was an die Rom. kais Mi dero verordnete president und cammerräte dises kunigreichs Behaimb wegen des durch die löbl. landstend alda bei jungst furgangenen drein landtagen auf das grob und klain viech, wie auch federn geschlagenen und erhöchten zolls mit dem guetachten gehorsamist gelangen lassen, weil bishero die erfarung je lenger je mehr bezeugt, das durch solche so hoch gestaigerte anlag irer Mt. zollgefell nit allein nit vermehrt, sondern viel mehr gegen den vorigen geschwecht worden, aus Ursachen, das die handelsleut auf die geordneten zollstett nit zuekumben, sondern das viech maistentails auf den abwegen durchtreiben, dadurch dan auch die Prägerischen rossund andere viechmärkt in abfall komen, das demnach dis alles bei jezigen landtag alhie den stenden fürgetragen und begert werden möchte, bei solcher beschaffenhait disen hohen aufschlag widerumb aufzuheben und zu ersezung dises mangls etba auf ain anders gewisses mittl zu gedenken und dasselb zu benennen, das ist der kais. hofeamer anjezo zwar zuekommen, weil aber hierunder besorgt wierdet, es möchten die löbl. stend dises kunigreichs disen erhöchten aufschlag zwar abstellen, aber anstatt desselben kain anders einkommen machen, zu deme, das hierdurch irer Mt. begern in der proposition wegen Vermehrung des biergroschens und aufschlags auf die wein, so im land ausgeleutgebt werden, leichtlich gehindert wurde, were ihr, der hofeamer, erachtens vileicht besser, wann dieser der zeit vermitten bleiben, der sach etbo in ander weg ratgeschafft und nemlich mittl gefunden werden künten, dardurch die aboder nebenweg, deren sich, wie obberürt, die handelsleut mit durchtreibung des viechs gebrauchen, zu verhüeten. Deme nun wolgedachte herrn behm. camerpresident und rate nachzudenken und hierüber ihr ferners guetachten... zu eröffnen netten, damit darauf die notturft desto besser irer Mt. und dan nach derselben resolution auch den stenden in der replic nach gelegenheit irer erclärung bemelter zweier punct halben fürgetragen werden müge". V replice se však o tom neděje zmínka. (Z citovaného přípisu dv. komory je patrno, že replika byla stavům dána teprve po 13. únoru; ve Sněmích se datuje po 11. únoru).] ir kais. Mt. nit allein an den gränizzoll zu merklichen abbruch und schmelerung geraicht, sondern auch in land des viehs halber in fleisch abgang und teuerung, weil das hungrisch und polnische vieh umb der schweren contribution willen fast nichts mehr oder doch gar wenig herein in Behemen und maistes ausser landes durch andere ort ins reich getrieben wird, verursacht, kummen auch hiedurch die ordentlichen landstrassen in abbau, die handtierungen und gewerb fallen, und ist den landund gemainen mann hoch schedlich, derentwegen ire kais. Mt. die getreuen stende dessen hiemit auch erinnern lassen und begern, sie, die stende, wollen solches ferrer erwegen, und weil diese anlag die jar uber an der contribution gar ein schlechtes furgetragen, dagegen aber, wie gemelt, in andern mehr geschadet, ir iczige bewilligung in anderweg richten, solche anlag aintweder gar aufheben oder doch dahin limitiern, das es irer Mt. grainizzoll und den land unnachteilig sein möchte.

[3.] Ob nun wol auch die gehorsamen stend bei vorgehunden landtagen gewisse personen zu besichtigung des stockraumbs und grainizrainung des kunigreichs Behemb mit benennung eines gewissen tags und orts erkiest, haben doch ire Mt. kain wisen, ob solches verricht worden oder nit, zum fall es nit besehenen, will die notdurft erfordern, dass es furderlich noch furgenumben werde.

[4.] Also auch lassen ire kais. Mt. die gehorsamen stende wegen vergleichung der stadtrecht mit der landsordnung und anrichtung einer gueten policeiordnung väterlicher wolmainung nach, mit derselben schleunig furzugehen, abermaln genedigist erindern.

[5.] Neben deme erfordert auch die notdurft, weiln die gehorsamen stende auf irer Mt. vorige genedigiste erinderung der teutschen lehen und verpfendten güeter halber etliche privilegia von Carlstain hieher abholen lassen, das solche ehist ersehen und gewissen personen, dabei auch etliche rechtsgelerte, so irer Mt. gefellig und mit pflicht verbunden sein, vertrauet und underhanden gegeben werden möchten.




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