35.

V Praze, 17. února 1605.



Odpovìï èeských stavù na královskou repliku.

Souè. úøední pøeklad nìmecký pùvodního èeského textu, jenž se nezachoval v arch. c. a k. spol minist. financí ve Vídni: Böhmen, Landtagssachen 1604-7, fol. 246 - 253. Vpøedu nadpis: "Der stend in Böhmen fernere antwort auf irer Mt. replic in böhmischen landtagssachen, dabei es also verbleiben müssen." Na rubu fol. 253 pøipsáno: "1605. Der stend fernere antwort auf irer Mt. replic in behemischen landtagssachen. Relata Suae Mti. per dorn, praesidem camerae aulicae, und haben ire kais. Mt., weil auf bescheenes starkes zuesprechen von den h. obristen landofficieren soviel nachrichtung ervolgt, das darüber ferner nichts zu erlangen seia werde, dies acceptiert 17. februarii a. 1605. Darauf ist die notturft zu Schliessung des landtags dem h. obristen canzler angedeut eodem die ut supra."

Allerdurchleuchtigister etc. Auf die antwort, welche E. kais. Mt. wir, dero gehorsame stende, auf derselben genedigiste proposition in gehorsamer undertenighait gegeben, [Viz è. 29.] haben wir als dero getreue undertanen vernomben, was dieselb darauf genedigist repliciren.

[1.] Wiewol wir nun keiner andern hofnung gewesen, es wurden E. kais. Mt. solche unsere Gott im himmel wissentliche und mit höchster unser und unserer armen undertanen Verderb beschehene bewilligung von uns allergn. angenomben haben, so vernemben wir doch aus derselbten replica, das E. kais. Mt. wie anfenklich in der proposition also auch jezund verner von den stenden allergn. begern, das si auf iren uncosten zwei tausent arkhabusierpferd und zwei regiment fuessvolk, jedes drei tausent stark, neun monat im künigreich Ungern underhalten solten, da aber solches jemals uns unmüglich fallen wurde, alsdann funfzehen hundert arkhabusierreuter und ain regiment knecht, vier tausent stark, obgedachte neun monat im feld auf unsern costen zue underhalten. [Srov. odstavec 1 è. 29.]

Nun haben wir, allergenedigister kaiser, diesen artieul, wie hiever also auch anjezo in fleissige erwegund beratschlagung gehabt und alle mittel und wege gesucht, wie wir solch volk auf E. kais. Mt. bestallung werben, auf unsere bezahlung diese neun monat in Ungern underhalten, von den bewilligten steueren bezalen und also E. kais. Mt. genedigisten willen in diesen beiden articuln vollziehen möchten. Wir haben aber uber unser vorige antwort, die auf E. kais. Mt. proposition wir gehorsamlich gegeben, aus vielen beweglichen Ursachen auch auf diesmal (welches wir mit dem allmechtigen Gott bezeugen tuen) kain ander besser mittl und weg wie für E. kais. Mt., unsern allergnedigisten herrn, als auch für uns, E. kais. Mt. gehorsame stend und undertanen, bei uns nit finden können, als dass (wie hievor bei vielen verwichenen landtagen beschehen) also auch auf dismal alle contributiones und zu bezahlung des aus diesem künigreich Behaimb ausgerüsten krigsvolks bewilligte steuren und gaben auf die in unserer antwort gemelte exceptiones E. kais. Mt. in ihren gewalt gegeben würden, beneben auch (und insonderhait damit E. kais. Mt. als unser allergnedigister herr von uns als dero getreuen und gehorsamen undertanen alle getreue und undertenigiste affection umb so viel mehr zu erkennen und dass E. kais. Mt. wir in dieser hohen not zu hülf zue kommen und andern landern hierin ein guet exempel zue geben im höchsten bevliessen sein, allergn. zue vermerken hetten) dass wir zu den dreissig groschen meisnisch aus unsern eigenen seckel von jedem undertan bewilligten contribution [Srov. è. 22 a 26.] noch zu zehen groschen meisnisch bewilligen, inmassen wir dann solches hiemit gehorsamblich einwilligen also, dass von jedem undertan vierzig groschen meisnisch und von dem dritten als den burgerstend der dritte teil, das ist sechs tausent zwei hundert und fünfzig schock meisnisch kommet.

[2.] Soviel die contribution vom wein als von jedem eirner drei pint (umb welche wir uns über die vorigen von jedem emer sechs weiss bewilligten groschen verglichen), dass dieselbe zu underhaltung E. Mt. hofwesens angelegt werden solte, belangen tuet, [Srov. è. 29 odstavec 2.] mögen E. kais. Mt. als unser allergnedigister künig und herr uns als dero getreuen undertanen in warheit glauben, da in unserm vermügen were etwas mehrers und höhers zue bewilligen, dass zu E. kais. Mt. allergnedigisten wolgefallen wir solche steur der dreien pint wein von jedem eimer zu underhaltung E. kais. Mt. hofwesens willig und gern bewilligen wolten; wir tragen aber diese beisorge, im fall diese bewilligung in anderbeg als auf underhaltung des krigsvolks verwendet werden solten, das diese unsere contributiones zu underhaltung und bezahlung desselben nicht wol gelangen würden. Derowegen seind wir wie zuvor also auch anjezo zue E. kais. Mt. als unserm allergnedigisten könig und herrn der undertenigisten hofnung, E. kais. Mt. werden diese Steuer der drei pint und sechs groschen behmisch von jedem eimer, so vil dieselb an gelt austragen würdet, nicht in andere weg, sondern zu bezahlung des aus diesem künigreich ausgefertigten kriegsvolks (darzue wir sie insonderhait bewilligen) verwenden lassen und hierin mit uns sich allergnedigist vergleichen.

[3.] Als auch verner E. kais. Mt. wegen der haussteuer und das wir von den mustrungs- und durchzügschäden (weliche jemands beschehen möchten) abstehen solten, allergn. begehren tun, [Srov. è. 29 odst. 3.] befinden wir, allergnedigister kaiser, in deme unsere grosse gefahr, da wir von denselben ablassen solten, E. kais. Mt. in aller undertenighait bittend, aldieweil E. kais. Mt. sich vor dieser zeit im diesem punct allergnedigist mit uns verglichen haben und an disen steuern E. kais. Mt. nichts abgehen würdet, E. kais. Mt. geruhen sich auch auf diesmal hierin mit uns vergleichen und bei solichem vorbehält, wie bei vorigen landtagen beschehen, uns gnedigist verbleiben lassen.

[4.] Belangende die hundert fuerwagen aus diesem königreich zu abfüehrung der munition nach Wien abzufertigen, [Srov. è. 29 odst. 4.] wie gerne wir dasselbe zue E. kais. Mt. allergnedigisten gefallen tun wolten, künnen wir doch je kain miti finden, dieselben in diesem königreich aufzubringen. Dann E. kais. Mt. wir gehorsamblich nicht verhalten sollen, wann wir selbst zu unserer aignen notturft solche fuhren aus dem land schicken oder aber getraid und andere zum verkauf ausser lands führen lassen wollen, das wir dazue in Österreich und von anderen orten ausserhalb des lands fürleut aufbringen und si teuer genueg bezahlen muesten; bitten E. kais. Mt. zum undertenigisten, die geruhen dise unsere gehorsambiste entschuldigung mit gnaden anzunemen und uns dabei verbleiben zu lassen.

[5.] Demnach E. kais. Mt. allergn. auch die stände ersuechen, dass si zu erhaltung des bergwerks zum Kuttenberg als aines fürnemen klainots dises künigreichs, aldieweil die Trautenauischen und Morspergischen gebürg und wälder an holz in grossen abgang kommen, aus andern gebürgen an holz fursehung tuen und aus den gebürgen und Wäldern der grafschaft Glaz und den Reichenauischen eine holzflöess, welche mit einen leidenlichen uncosten anzurichten were, anstellen wolten: [Srov. è. 29 odst. 7.] wiewol wir nun diesen articul zu erhaltung solches fürnemen klainots dieses künigreichs für sehr notwendig erkennen, so können wir doch bei disen überhäuften, vilfaltigen und von so vilen jaren her werenden schweren gaben und steuern kainen weg finden, den auf gedachte holzflöss notwendigen uncosten zu erschwingen; als bitten E. kais. Mt. die gehorsamen stände ganz underteniglich, si wollen si in disem allergn. für entschuldigt halten.

[6.] Schliesslichen die übersehung der von Karlstain hieher abgeholten sachen, wie auch die teuerung des saltzes belangende, [Srov. è. 29 odst. 5 a 6.] dass E. kais. Mt. sich mit den gehorsamen ständen allergn. vergleichen, auch bei der hofund behemischen camer solcher beschwer abzuehelfen alberait anordnung getan haben, tuen gegen E. kais. Mt. sich die gehorsamen stände zum undertenigsten bedanken und wollen solchen articul in dem landtagsbeschluss mit mehrerm inhalt einbringen.

Als bitten wir hierauf, allergnedigister kaiser, E. kais. Mt. als unsern allergnedigisten künig und herrn zum allerundertenigisten, die geruhen dise mit unserer hohen beschwer und über all unser vermögen eingewilligte steuern allergn. annemen, bei disen unsern undertenigisten entschuldigungen dis allergn. bewenden lassen und unser allergnedigister kaiser, könig und herr sein und bleiben.




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