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V Praze, 3. února 1611. |
Na zprávu, že Pasovští táhnou dále a chtějí na Karlštejn, zůstali stavové do noci pohromadě a měli u císaře audienci; do sněmovny se vloudil v přestrojeni jakýsi žid, ale byl poznán a uvězněn; komorník Leopoldův Kolovrat vyčítal Leuchtenberkovi, že stavům něco jiného vyřídil, než co rozkázal císař.
Noviny z Prahy ve formě diaria v státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I. Buch 9166, fol. 90-91. A tergo poznámka: Zeitung aus Prag vom 12. Febr. 1611.
Als auch den 3. dis avisen kommen, das sie [T. j. Pasovšti, o nichž předcházející zpráva z 2. února mluví. Pravi se tam jen, že přišly 2. února noviny o dobyti Budějovic,.welches die böhmischen stende ihr. Mt. fürtragen lassen, so demselben durch den herrn landgrafen von Leüchtenberg zu teutscher sprach geredť, a že císař pak Leuchtenbgrka a Mollarla poslal do sněmovny s omluvou.] zu Böhmischen Budweis aufgebrochen und sich nach Tabor, 10 meil von hier, begeben, in willens, nach den Carllstein zu ziehen, da die königliche cron und der Böhmen Privilegien sein, sein sie die stende bis in die nacht beisammen gewesen, auch bei ihr kais. Mt. audienz gehabt, welcher sich erboten, darauf bedacht zu sein, damit alle gefahr abgewendet werden möchte. Eodem hat sich ein Jud, wie ein soldát angetan, in die landstuben, da die herrn stende bei der beratschlagung gewesen, begeben und zugehört; als er aber ersehen, befragt und erkant worden, hat man ihn ge-fenglich eingesetzt. Sonst lauft auch zwischen dem herrn landgrafen von Leichtenberg und dem jungen herrn von Kollobrath, erzherzogs Leopoldi cämmerer, ein grosser misverstand für, denn derselbe seiner fürstl. gn. schuld geben solle, als hetten dieselbe in der landstuben ein mehrers und anders fürbracht, als ihr kais. Mt. befohlen. [To se vztahuje na posláni Leuchtenberkovo a Mollartovo do sněmovny na zprávu o dobytí Budějovic. Srovn. č. 72 a 73.] Wie nun dieses noch abgehet, giebt die zeit, dann es der herr landgraf nicht also verbleiben lassen wird.
76a. |
V Praze, 3. února 1611. |
Noviny z Prahy pro evangelickou unii: Pasovšti zmocnili se Krumlova a Budějovic; císař vzkázal znepokojeným stavům, že se tak stalo bez jeho vědomí a že vojsko co nejdříve ustoupí ze země; stavové nevěří a zbroji; včera byl čten list plukovníka Ramée, aby upustili od zbrojeni; stavové se radí, co počíti; je zde vyslanec Matyášův, který ostře mluvil před stavy, hlavně o porušeni smluv a žádosti za pomoc; vše jsou úklady jesuita proti Matyášovi a ve prospěch Leopoldův.
Noviny státního archivu ve Štutgartu: Unionsakten IX, fol. 134.
Zeitungen aus Prag vom 24. Januarii anno 1611.
Das pasauisch volk ist vor 4 tagen in Behem ankommen und hat sich albereit der statt Croumnau (welche hiebevor des herrn von Rosenberg residenz gewesen und von ihme dem kaiser gutwillig übergeben worden) gemächtigt und hernach die statt Budoweiss mit practicken eingenommen. Dis können die alhie versamlete landstende nicht concoguiren, [O rozčileni českých stavů na zprávu o dobytí Krumlova a Budějovic píše Pjretschner Kašparovi z Schönberka z Prahy 3. února (vlastnoruční orig. v státním archívu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I, 9166, ):,in was schrecken darüber die Böhmen geseezet worden, lass ich E. gest. selbsten ermessen, anjeezo fangen sie an öffentlich zu schreiben, mügen ohnegefher mid 2000 man zu ross und fuss gefasset sein, welche sie zur defension inner Prag behalten und den feind unterdess aufm lande seinem belieben nach müssen hausen lassen. Dále píše, že Mollart a Leuchtenberk posláni od císaře k stavům s omluvou; Ramée že psal stavům; v Praze že se začínají zavírati brány a konati stráže, jakoby nepřítel byl před branami; je prý slyšet podivné rozhovory; dnes prý bude poslán k pasovským [cis. plukovník Adam] Trauttmansdorf..Prag in eil den 3. Februarii 1611.] derhalben ihre kais. Mt. gesterigs morgens durch den herrn landgraven von Leuchtenberg und Mollar mit sehr guten worten ihnen zu verstehen geben lassen, dass solches ohn ihr vorwissen geschehen, wie sie solches hoch bezeugen können. Sie hetten aber die anordnung getan, dass solch volck zurück und von den behemischen grenzen alsbald weichen solte. Isti vero increduli sunt, derhalben lest man hierumber an allen orten werben, modo ne tarde nimis; dan es ist gestern des Ramée schreiben an die landstende gelesen worden, darinnen er under andern ihnen zu verstehen gibt, dass sie von ihren angestelten Werbungen lassen sollen, wa nicht, so sei er resolvirt, sich stracks naher Prag zu begeben und dieselbe zu hindern. Latet anguis in herba. Ramée muss einen wind haben, wa auch derselb herkombt. II n oseroit parier si haut, sil ne fust soubstenu. Itzund deliberiren mehrgedachte landstende, guid facto opus, vident agi de summa rerum. Hiezwischen fehrt man mit den kriegswerbungen fort. Es ist auch des königs Mathiae gesantter alhie, welcher, wie man sagt, vor den landstenden sehr scharf geredt, der erste teil seiner oration ist gewesen eine erzehlung dessen, so sich zwischen kais. Mt. und den stenden in Ungarn, Österreich, Mähren und Siebenburgen inerhalb 15. jähren hero zuegetragen. Scopus aber war, den zuhörern zu verstehen zue geben, dass man nichts oder ja wenig von dem, was man zugesagt, gehalten habe. Sein derhalben ihre Mt. in Ungarn entschlossen, sich in keinen tractat mit kais. Mt. einzulassen und die petitio umb hülf, vermög der hievor getroffenen Vereinigungen und compactaten (sie). gott wolle alles zum besten wenden. Dieses seint der jesuiter practiken wieder den könig in Ungarn pro Leopoldo, damit derselb zur cron Behem kommen möge, gui gradus ad altiora. Ich halte, dass die unirte grosse ursach haben, zu wachen und uf das volk im Elsass zu sehen, welches nicht vergebens daselbsten ligt. Hoc agitur, dass man Leopoldům zue einem römischen könig mache.