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V Praze, k 15. únoru 1611.



Po celodenním pochodu přitáhli Pasovští k Berounu a po denním odpočinku k Hvězdě u Prahy; v Praze třikrát poplach; psaní Leopoldovo císaři o Pasovských zachyceno; poslán jim proviant a střelivo; stavové ukonejšeni slibem, že budou vyplaceni; Ramée, obhlédnuv v noci bránu před Oujezdem a dav provésti klamný manévr u Strahova, vpadl 15. února ráno nenadále na Malou Stranu; odpor českého vojska, které též střelbou z domů a kamením Pasovské zdržovalo, překonán; Turn, který bránil vstup na most, postřelen; staroměstští mušketýři na mostě zpět obráceni; dvě kornety české jízdy, svedše boj na náměstí malostranském, ustoupily do hradu; boj trval přes 4 hodiny, pak poslán císařský herold, aby zjednal mir; Brändel, který s dvěma setninami vrazil na Staré město, zajat; Pasovských padlo přes 200, z Čechů asi 50; ve středu češti stavové na hradě se srovnali s Pasovskými a společně přísahali císaři.

Noviny poslané z Prahy Wolfovi z Liittichau do Drážďan a jim kurfirstovi Saskému. Kopie v státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I Buch 9166, jol 151-153.

Aus Prag. - Nachdem das passauische volk erstlich Budeweis, Crumau, Tabor, Brahelicz und Tein [T. j. Prachatice a Týn n. VI.] eingenommen und vermarkt, dass die Behmen iren musterplatz uf den 15. huius, stilo novo, binnen Prag zu halten entschlossen, sind sie in einem tagganzer 12 meiln bisgen Beraungeruckt, weil aber ire pferde vermüdetgewesen, sonderlich aber das fusvolk nicht fortkommen können, haben sie sich einen tag doselbst aufgehalten, hernach sein sie algemach fortgezogen und haben sich bei St. Margareten an der Seiten des lusthauses beim Stern ein-guartirt und sich täglich sehen lassen, haben auch zuleczt von der unserigen ire schildwache nicht weiter als einen musGuetenschussgehalten. Darüber wir am sontag zu mittag bis auf den abend volgenden montags dreimal lermengehabt, und weil sie draussen wenig zu beissen noch zu brechengehabt, erzherzog Leopoldus auch am sonabend zu inen hinausgeriten und hereingeschrieben an ire Mt. etc., wie das volk so eiferig und sichganz nicht aufhalten lassen wolte, ire Mt. etc. zu beschüczen und ire heimliche feinde zu entdecken, wie das schreiben, so von der wache intercipirt, [ausweiset. List ten se nezachoval.] So hat ire Mt. etc. inen 10 wagen proviant hinausgeschickt, under welchen kraut und lot der sage nachgewesen sein solle, und dorneben sich versprochen, innerhalb 16 tagen das volk abzudanken und zu bezalen. Dieses mag die Behmen etwas sichergemacht haben, dass sie ire schanzen dergepür nach nicht in achtgenommen. Hingegen haben die Passauer umb 12 uhr in der nacht zu ross blasen lassen und seind umb 1 uhr ufgewesen; der oberste Rame ist neben einem rittmeister, Pficznergenant, vor das tor vorm Nois, [Brána Kartouzská na Oujezdě.] da die Kleine Seite am schwechsten, ankommen, haben ire petarden bei sichgehabt, in willens, mit denselben das tor zu sprengen. Da sie abergesehen, dass es nicht nötig und man sonsten wol hineinkommen können, haben sie das volkganzgeschwind fortziehen lassen, damit es noch vor tag einkommen und nicht ausgekundschaft werden möchte; sie haben aber nichtsdestoweniger ein cornet reuter die rechte strassen uber den Weissenberg ziehen undgargemach fortreiten lassen, damit die Behmen iren anschlag nicht merken, sondern vermeinen solten, als wenn sie recta die rechte strassen und beim Strohofe hereinbrechen wolten, hernacher aber wie die andern schon hinein sich bald widergewendet. Als sie nun daselbst unversehens eingefallen, sein irer vor den Behmen zimlich viel ausgerissen, denjenigen [diejenigen chybné v rk.] aber, so in weniger anzalgestanden, sowol die aus den heusern, mit schiessen und stein werfen habengrossen schadengetan und sie [sich chybně v rk]. aufgehalten, aber ire macht ist endlich zugross worden und hat der feind, nachdem er ein haus, daraus ime viel schadengeschehen, in brandgesteckt, den andern ein schrecken eingejagt. Dergraf von Thurn, so der allerbeste, beherzeste und versuchste under den Behmen, hat sich heftig bemühet, den pass uber die brücke aus der Alten Stadt zu verwehren, hat demgegenteil auch hart zugesezt, ist aber in den armgeschossen worden. Der Altstädter musketirer, in die 300 stark, seind auch schon uf der brückengewesen, also das man die trummel und das spiel auf der brücken schongesehen. Aber wie die Passauer in siegeseczt, haben sie das refugium in die Alte Stadt widergeben müssen. Es haben auch der Behmen 2 cornet auf dem markte mit inen zu treffen sich angelassen, aber seind bald wider zurück die stiegen hinauf ins schlossgeflohen, welches die Behmen noch neben dem Reczschin innen haben. [Psáno tedy současně, ještě před kapitulaci posádky stavovské na hradě.] Die Passauer haben dergassen hinauf nach dem holen weg nicht trauen wollen, sondern sich befahrt, man inen aus den heüssern zuseczen würde, derwegen den leuten zugeschrien, sie möchten sich des herausschiessens enthalten, es solte inen kein leid widerfahren; endlich seind sie in voller botolin [T, j. bataillon.] hinaufgezogen, haben aber nichts verrichten können.

Ire Mt. etc. haben durch einen herold bederseits still zu haltengeboten, derohalben zwischen 10 und 11 uhr, wie der einfall umb 6 uhr früe angefangen und das treffen uber 4 stundengewehret, ist durch die trummelschlager ausgerufen worden, dass keiner keinen strich noch schuss mehr bei leibesstraf tun solte. Es hat auch der oberste wachmeister uber 1000 kurisser und rittmeister Bremel6) mit zwei compagnia sich an die Alte Stadt versucht, und wie er uber die brücken mitgrosser furia hineingeseczt, haben sie nach inen diegatter im brückentor sch[l]iessen und fallen lassen, das volk mehrenteils erschlagen, ausgenommen i[h]n Bremel [T. j. Brändel.] und eczliche wenig nochgefangengenommen. Man helt es davor, dass uber 200 uf der Passauer Seiten und eczliche 50 uf der Behmen seitegeblieben sein.

Am mittwoch haben sich die behmischen vornembsten landofficirer neben denjenigen, so das schloss und den Reczschin innengehabt, und die Passauern miteinander vergliechen und auf dem tummelplacz, allersampt bei kais. Mt. etc. zu stehen und vor das konigreich zu Behmen leib,gut und blut aufzuseczen, von neuengeschworen.

Leopoldus hat sein pfaffenrock abgelegt und einenganzen kürissgefürt. Die Alte Stadt helt sich noch vest.




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