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V Praze, 25. února 1611.



Noviny z Prahy: 22. února vypravil císař slavné poselstvi na radnici, Donín při řeči narazil na odpor, Vchynský projevil komisařům nedůvěru; když Čechové neustoupili od svých požadavků, dopadlo poslání bezvýsledně a komisaři insultovani; 24. února zase vypraveno poselstvi a slibovalo odchod Pasovských, náhradu škod, vráceni zbrani a privilegii a odstraněni opevněni a děl a žádalo přísahu před císařskými komisaři a otevření bran; Vchynský odpověděl, že Pasovšti musí odtáhnouti a vše navrátiti, přísahu slíbil, ale otevřeni bran odepřel; Donin se s tím smířil, děla odstraněna.

Noviny v státním archivu ve Štutgartu: Unionsakten, tom. XI, fol. 460-461. Tyto noviny opisuje také Pfretschner ve svém listu z Litoměřic Schönberkovi z 26. února, v státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I. Buch 9166, fol. 198-199.

 

Prag, den 25. Februarii anno 1611.



Dinstag nachmittag haben ir Mt. ein ansehenliche commission aufn rathaus alhier in der Alten Stadt angestellet, darzue der oberste burggraf, herr Abraham von Donau, der von Ruppa und andere beheimische herren deputirtgewesen. Als nun der herr burggraf pro-ponirt und mit lachendem mundegesaget, das ers von herzengut meine, rief dasgemeine volk auch von herzen: ťJa du meinsťs von herzen falschŤ. Darüber die commissarien seer erschrocken. Sagte darauf der herr Khinczky, sie weren so oft mitglatten Worten verfüret worden, das man durchaus nicht mehr trauen könne. Als nun die Städte von iren puncten, als, das 1. die Passauer aus dem lande weichen, 2. die schaden, so auf lVa million angeschlagen, die Privilegien und in allen Stätten dasgewer restituiren sollen, nicht abweichen wolten, lief die commission unfruchtbarlich ab und wurden die commisarien für Verräter und lose leutegescholten; mitwochs ist alles still gewesen.

Donnerstags wurde wiederumb der von Donau, Zschwinhauszen [Tzschirnhausen Pfretschner.] [Fridrich z Tschirnhausu (Tschernhausu).] und unser stadtheuptman herübergesandt; als der von Donau proponiren sollen, bittet er erstlich, man möchte ihn nicht so schimpflich halten, wie vergangengeschehen were; darauf antwortet herr Khinczky, man konte dasgemeine volk sognau nicht spannen. Darauf proponirt der von Thonau, was er den herren ständen fürtragen würde, das hette er aus ir Mt. munde, und vorsehen sich ire Mt. zu den löblichen stenden, das sie, wie bishero beschehen, treu bei irer Mt. halten würden, solte beim kegenteil auchgeschehen. Wollen also 1. ire Mt. das passauische volk abdanken und ziehen lassen, 2. were ire Mt. demselben bis in die fünf donnengoldes schuldig, davon solten der Behmer schaden restituirt werden, 3. solte den städten alle privilegia, wer und wafen zugestehet werden, 4. solte diesen tag die schanze bei der brücken abgeriessen und allesgrossegeschücz abgefürt werden. Dargegen begerten ire Mt., das diesen freitag unsergeworben volkgemustert und irer Mt. schweren sollen, doch wolte ire Mt. selbs musterherren verordnen, solten auch alsobald die schanzen und tor auf unser seiten geöffnet werden.

Darauf gab herr Khinczky die antwort, sie wolten irer Mt. treue stende vorbleiben, sie hetten auch nicht ursach zue diesem blutbadgeben, wer daran schuldig, wüsten sie am besten. Wir müssen aber einander recht vorstehen, sagt er, das passauisch volk muss aus diesem königreich, alle städt und dasganze land reumen, alle uncosten und Privilegien restituiren, dasgeworbene volk solle irer Mt. schweren, doch mit vorbehält der landstende, und wir wollen sie mustern; die tor und brücken aber kan nicht eröffnet werden, bis die Passauer drei meil von Prag sein und ansehenlichegeisseigeben, bis sie ausganz Böhmen und das plantirtegeschücz abgefüert.

Diese puncten hat der praesident becreftiget und so war er ehrlich, alles ratificiren zu lassen versprochen, darauf ist heut früe dasgeschücz abgefürt worden und sol man, wie ich höre, die schanzen auf der Kleinen Seiten an der brücken auch abräumen etc.




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