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Na hradě Pražském, 1. března 1611. |
Císař Rudolf českým stavům: protože z obavy před pasovskými strážemi nepřijali jeho pozvání k jednáni na hradě, rád by dal stráže ty odstraniti, ale nemůže tak učiniti, protože došel patent krále Matyáše o jeho příchodu; aby odstranil další nesnáze, odhodlal se k rozpuštěni pasovského lidu, žádá však stavy, aby ho i s dvorem bránili proti nepřátelům a hlavně proti Matyášovu vojsku a Pasovské aby volně propustili; zakazuje veškeré nepřátelství.
Kopie (A) v státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I. Buch 9166, fol. 496-497, druhá kopie (B) tamže: fol. 283-284, třetí kopie (C) v státním archivu ve Vídni: rk. 108/11, fol. 201-203. A tergo adresa stavům českým na Starém a Novém městě.
Wolgeborne, edlegestrenge, ehrsame, liebe,getreue, nachdem auf unsergnedigste, wolge-meinte erforderung eines ausschuss aus Euerem mittel zu hinund ablegung der vor äugen schwebendengrossen beschwerden Ihr Euch noch vorgestern abents allergebier und billigkeit erklert, angestern aber wegen unsers keiserlichen kriegsvolks hierin in dem schloss ange-stelten wache wiederumb entschuldiget, so haben wir unsersteils nicht underlassen, mit kaiserlicher und königlicher, auchganz väterlicher fursehung dahin zu trachten, wie doch uns und Euch selbsten, auch derganzen cron fürderliche enthebung dieser beschwerligkeiten möchte erlangt werden, und hetten zwar forderistgernegesehen, wie unsere anwesende obriste landofiicir, rate und andere dis königreichs instendig und noch vor Euch darumb angehalten, dass sich bemeltes unser krigsvolk dieser wache in dem schlösse begeben und dardurch zue weiterer mündlicher underhandlung die mittel und wege nitgespert hetten, dieweil aber ebengestrigs tags ein patent alhie fürkumraen, so unser bruder konig Matthias an Euch ausgehen und sich darinnen lauter soll haben vernehmen lassen, dass er zuemaln auf beschehene erforderung in stark und mechtigem anzug seie, dieses krigsvolk alhie zue opprimirn, [Viz č. 193.] darbei auch viel andere fast ebenmessige particularavisi eingelaufen, so haben sich die obristen und bevelchshaber mit vielfaltiger replication zum höchsten entschuldigt, dass sie bei so beschaffener Sachen uns, sich selbst und dis schloss nit aus acht lassen könten, bevorab, weil ihnen von Euch, zu denen sie dochgeschworen hätten, viel feindliche androhungen [antrichtungen A,.andrehungen B,.entroungen] und tätlich-keiten begegnen.
Aldieweil aber wir umb dieses Streits willen die hauptsachen nicht ausgezimender sorg lassen können, sondern ein vor allemal bedacht sein, weitere unruhe, ungelegenheit und verderben nicht allein dieser statt, sondern auch desganzen konigreichs zu verhüeten, also haben wir uns ingottes namen resolvirt und entschlossen, bemeltes unser kriegsvolk alsbald würklich abzudanken, wie wir den hierzu albereit vornehme commissarios verordnet, und das kriegsvolk sichganz willig erclert, doch mit dieser bescheidenhait, dass wir vorher von Euch, wie Ir Euch dessen hievor nicht wenig vernehmen lassen, allerdingsgenuegsamb versichert werden, dass Ihr unser kaiserund königliche person, ambt und würde, sowol auch dieses königreich, auch alle unsere kaiserund königliche diener, rat, undertanen undganze hofstatt vor allen feinden und insonderheit vor angedeutem einfal unsers bruders oder seiner angehorigen zugenuegen defendirn [und zu caviren B.] auch dieser Sachen halben weder uns, den unserigen oder [noch C.] unserem kriegsvolk, desselben obristen und bevelichshabern einige beschwerung nicht zumueten noch antuen, sondern vielmehr dieselben frei und sicher abziehen lassen wolt.
Sodan diese unsergnedigste resolution aller billigkeit, auch Euern selbst eigenen vielfaltigen begern nit ungemess, und wirgenzlich darfur halten, dass Ihr vielmehr zue fried, rhue und einigkeit als weitleufigkeit und unserer noch weiterer betrubnusgesunnen, also erwarten wir hierauf solcher Euer je eher je bessergefertigter assecuration, damit der Sachen einesmals ein endegemacht, weiters unschuldige bluetvergiessen und landverderben bei Zeiten verhuetet, auch darbei unserer person, von dero dis königreich nit weniggnad und aufnehmen bekommen, verschonet werde, weil ein jeder verständiger,getreuer inwohner und glied [mitglieď C] dieses konigreichs (darfur wir Euch allesampt halten) leuchtlich zu erachten, was an befürderung dieses werks ihnen und derganzen crongelegen. Manen auch dabei, wollen undgebieten ernstlich, dass inmittels beederseits alle feindselige taten, dardurch nur mehrere Verbitterunggestiftet würd,genzlich eingestelt und underlassen werden, und ver-pleiben Euch mit kais. und kgl.gn. forderist [besonders B.] wohlgeneigt. [wolgewogen C.]
Geben uf unsern kgl. schloss Praag den ersten Martii anno 611.
Rudolf m. p. [Bez podpisu A..Rudolf m. p. B,.Rudolph C] |