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lv Praze], 2. března 1611.



Dnes jednáno s vojskem o slevu platu a se stavy o mír; malostranští měšťané se ženami a dětmi táhli na hrad, naříkajíce na své útrapy; Malostranským vráceny radnice, privilegia a zbraně; stavové žádají náhradu škod; původci vpádu jsou v úzkých, Leopold se uchýlil na hrad; stavové nechtějí trpěti Pasovských na hradě, ti se tam opevňují; včera Staroměstští se přepravili přes vodu a vyplenili a zpustošili dvůr Henklův; dnes byl zase strach z jejich útoku; přicházejí jim posily hlavně od Matyáše; na Malé Straně teď večer zase poplach.

Zpráva druhého diaria rukopisu státního archivu ve Vídni: 108/11, íol. 173-174.

Derowegen dan verner heüt den andern Martii mit dem kriegsvolk in völliger starker traetation, etwas von iren pretensionen zu weichen, in werk den anfang gemacht und beneben aber mit den Altstättern zu tractieren nit underlassen, mit denen man in hoffnung stehet, dass der endliche schluss volgen werte; zwar eben disen tag haben si sich alle burger sampt iren weib und kindern auf der Klainseiten auf das schloss auf den pla[tz] begeben, in mainung, ir not, nachdem si von disem krieg[s]volk bis aufs mark ausgesogen und das liebe brot nit mer, noch von anderen zu leben haben, ir Mt. ansichtig zu werden und ainen fuesfal zu tuen, dieselbe aber unverrichter Sachen mit grossen weinen und weheclagen sich herunder auf die Klainseiten begeben müessen. Es ist nit zu schreiben, was für ain teürung und weheclagen under dem volk und armen mann, under wellichen vil sein, die es ir lebtag nit wider erschwingen oder erhalten werden und berait tails, dass si von den Soldaten uber die massen geblagt sein, von weib und kind entlaufen müessen.

Sonsten hat man den ratsherrn auf der Klainseiten inen ire schliessl zum rathaus sampt iren Privilegien und entnommenen wehren wider restituiert. Die stand und Altstätter aber begeren, irer der Klainseitner empfangenen] schaden auch neben was auf dem land für schaden besehenen, auch wider zu erstatten; es will den heübtern, weliche an disem wesen ursach sein, schier alzubang werden, dahero dan sich de novo wider sampt den irigen, wie auch der Leopoldus, wider auf das schloss reteriert; die stand und Altstätter aber könden solliches nit lenger zusehen oder leiden, dass ain frernbt volk iren könig sambt der cron und das schloss verwachten soll. Anheüt und gestern tuen si umb das schloss und tails ort der Klainseiten verschanzen; mönigelich verlangt, was doch dises wesen für ain ausgang und ende nemen würdet.

An gestern, den ersten dis, haben die Altstätter an 2 orten ubergeseezt und auf ainer Seiten dem Lazaro Henckhl seinen hof sampt dem viech bei 4000 schaaf wekgedrieben und die mülreder zerhaut und ime beneben enpieten lassen, dass si ine bald selber in seinem haus haimbsuechen wellen. Anheut hat man fürgeben, dass si wider herübertgeseezt, darauf bald sowol im schloss als anderstwohin doppelte wachten verschafft worden. Man sagt, dass inen in der Alten statt driben vil frembde hilfen, sonderlich vom könig Mathiae sollen bei 8000 mann auserlesen volk allain zu disem ende zukommen sein, soliches wider die Passauer, weliche ime das ganze ländl Österreich ob der Enns verhert und verderbt haben, zu gebrauchen und den erlittenen schaden wider zu erhalten und zu rechen.

Wir Klainseit[ner] besorgen uns noch, ain greilichen strauss auszustehen, gott verhiete noch verner ubi; jeczt nachts abents wird eilend lermen gemacht und dass die Altstätter, bei 800 stark, oben uber das wasser geseczt hetten, darauf die Passauer vast alle aufgewest und hinausgeruckt, ehe und zuvor aber haben si die Altstätter ir schiltwacht schon nider-gehaut und sich alsobald hernach wider in die Altstatt salviert




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