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V Praze, 7. března 1611.



Velitelé jednali s Pasovskými o výplatu, ti se bouřili a stěži byli utišeni; došla zpráva, že Dampierre, Herberstein a Budiheim s vojskem přitáhli ku Praze, král Matyáš je v Jihlavě, na Malé Straně máji strach z.čtveráku, kteří včera na Starém městě zpustošili dva domy; o Leopoldovi se pravi, že chce se všemi vyslanci vyjeti naproti Matyášovi a získati ho k plánu potlačení Čech, které se mají státi dědičnými, Moravy a Uher; císař prý s tím souhlasí a chce Matyáše korunovati; došla poplašná zpráva o zamyšleném nočním útoku Staroměstských.

Zpráva druhého diaria v rk. státního archivu ve Vídni: 108/11, fol. 178-179.

Heünt den 7. dis frue haben sich die obristen gesambt neben dem Leo[pold] zu dem Rame verfiegt und die Soldaten auf dem plaz die bevelchshaber, als ain auschuss von jedem regiment, zu sich beschaid[et], mit denen man etlich stund tractiert, dass man inen anjeezo 3 mona[t] und das uberige zu Budtweiss geben und si abdanken welle, d[arauf] alle vilmal mit grossem geschrei von nein und alliier auszahlt sein wellen geschrien, also dass ire obriste Ieitenambt, welichen endlichen zu inen im ring erschinen, lang zu tuen gehabt, bi[s] man si wider etwas gestillet. Bleiben ain weeg als den andern bei irem gesterigen intent, es ist ain volk, weliches wed[er] gott noch die weit lieb hat.

Anjeezo nachmittag haben wir gar gewise kundschaften von den Altstättern erlangt, dass der graf Thampier gestert und des kinigs veldmarschalk der von Hermenstain [T. j. Herbetstein.] sambt dem von Buchhaimb, item österreichische, mährische 2 regiment anheüt an dem ort, wo vor 2 jaren könig Mathias sein läger gehabt, [T. j. u Štěrbohole.] ankommen; soll ain auserlesens kriegsvolk sein und sollen er könig alberait in der Iglaw, 18 meil von hinnen, in aigener person ankommen und seinen weeg alhero nemen. Wir Klainseiter besorgen uns jeezo, dass wir umb und umb belagert sein und gar nichts mehr werden zu essen und zu leben haben und beförchten sich wegen der schwaraggen, [T. j. čtveráku.] derer vil 1000 sein, weliche in irem fahnen ainen Stockfisch, item ain hamer genät und darbei sein solle: ťContra RameŤ, vii mehrers als noch anderm ge-sindlen, das si gestern unfürsehener ding in der Altstatt 2 heüser geblindert, derowegen man heüt irer der redlfierer 9 aufgehenkt haben soll. Wie man sagt, so sollen die Altstätter berait tails in iren fahnen des könig Mathiae wappen gemacht, auch heut allerseitz sein kriegsvolk, die päss zu überseezen, hin und wider besichtiget haben; wird ain schön wesen abgeben.

Sonsten hab ich anheüt von ainer neuen praticken vernummen, die ich aber dato noch nit vergwisen kan, samb welle erzherzog Leopoldus sambt allen hie[an]wesenden potschaften, nachdem ime sein anschlag mit der Altund Neustatt alhie nit angangen, könig Mathiae entgegen zu ziechen und denselben dahin persuadieren, dass er die Behaimb uberziechen und das königreich dem haus Österreich erblich machen welle, alsdan kann Mähren und Ungern, die ine nach irem gefallen auch nit wenig tribuliert hetten, gleichsfals beim haar gezogen und erblichen gemacht werden, und sollen ire kais. Mt. im willens sein, sich jeezo in rhue zu begeben und ine könig auch in Behaimb jeezo zu cronen; die Zeit wirds eröffnen. Ehe 8 tag fürgehn, werden wir alhie vil aussteen und selczambe sachenzu gewarten haben, Gott verhiete alles ubi.

Postscripta:

Anjeczo spot von den Altstättern den Klainseitneren durch schreiben bericht zukommen, dass si aintweders mit den irigen, wo möglichen aufs böst, so si könnden, in die flucht sich zu begeben oder sich in iren heüsern wol verwahren, dan heüt nachts oder morgen sich entschlossen hetten herüberzufallen; wie es inen abgehn wirdet, gibt zeit.

Prag den 7. Martii anno 1611.




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