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V Praze, 7. března 1611. |
Češti stavové kurfirstu Saskému: po Vartmberkovi byla jim saská resoluce na jejich žádost doručena; nemůže-li jim kurfirst podle dědičných smluv přispěti ku pomoci, protože císař nežádal zároveň, prosí, aby také naopak se vyjádřil, že bez společné žádosti císaře a stavů pomoci nepošle a nepropusti svou zemi válečného lidu pro Pasovske; v postscnptu oznamují zatčeni Tengnaglovo, posílají opisy výslechů jeho a [P. Aegidia] a píši, že právě poslal Leopold k stavům Miraballa o svobodný průvod k Matyášovi.
Orig. s 21 pečetmi ve státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk 9166, fol. 343-344. A tergo adresa Kristiánovi II., kurfirstovi Saskému.
Durchlauchtigster, hochgeborner churfürst etc.
Gleich, als an E. churfürstl. Gn. wier dis schreiben ergehen lassen wellen, darinnen küerzlich der Vorlauf des jezigen passauischen wesens begriffen, [Srovn. list stavů z 5. března pod č. 296] ist deroselbten und des eanzen hochlöblichisten hauses Sachsen gnedigiste resolution durch unseren abgesandten herrn Carl von Wartemberg uns eingehendiget worden, doraus wir dan unter andern mit mehrerm vernommen, aus was hochbedenklichen Ursachen E. churfürstl. Gn. und hochlöbliche haus Sachsen wegen angedeuter erforderung sich dismal schlisslichen nicht ercleren können, wie solches der churund fürstliche recess, dessen datum Glüksburg den 11. februarii in sich weitleufiger begreifen tut etc. [Viz č. 194 z 21. února (11. února starého stilu).] Das nun die erforderung der erbvoreinigung gemess nicht ervolget, ist rebus nunc ita stantibus, ungeacht, das ihre kais. Mt. darein gnedigist consentirei haben soll, vorseczlich verblieben, daran wier stende, so rechte Patrioten und üebhaber des Vaterlandes, im wenigisten nit schuldig; müssen auch, was uns der empörung halber auf ungleichem bericht zugemessen werden wil, dismal mit gedult verschmerzen, Gott und der zeit bevehlen. Wohin aber und wieder weme diese hülf sol gebraucht werden, ist aus dem machiavelischen handel der passauischen rott und ihrer mitconsorten dermassen numehr weltkundig, das es fernerer erclärung nicht bedärfig. Da auch uber zuvorsicht E. chur-und fürstl. Gn. etc. unserem bedrengten vaterlande dismal anderer gestalt nicht behülflich sein könten noch wolten, als bitten wier höchstes vleisses untertenigist, sie geruhen gnedigst, vermöge der erbvoreinigung sich gleicher gestalt dahin im gegenteil zu erclären, das ohne semptliche erforderung ihrer Rom. kais. Mt., als künigs in Beheimb etc., und der stende die hüelfe nicht ervolgen sol, noch durch deroselbten land frembdes volk den passauischen verstörern und vorwüstern dieser chron Behaimb möge zugeschicket werden. Solches umb E. churfürstl. Gn. etc. und das ganze hochlöblichiste haus Sachsen seind wier nach höhisten vermögen hinwiederumb untertenigist zu vorschulden erbötig und tun E. churfürstl. Gn. in Gottes allmechtigen schucz und schirm sambt uns allerseits treulich emphelen.
Datum Prag den 7. Martii anno etc. 1611.
E. churfürstl. etc. Gn. etc.
Untertenigste |
N. N. alle drei stände der chron Behäitnb, jeczo aufn Altstädter rathause vorsamblet |
Post Scriptum:; [Postscriptum psáno jinou rukou než toto psaní stavů ze 7. března, a to rukou, kterou je psán přiložený výslech Tengnaglův z 5. března; výslech ze 7. bř. je psán opět jinou rukou.]
Gnedigster churfürst und herr! Eben, als an E. churfürstl. Gn. wier beigefugte schreiben haben ergehen lassen wollen, ist durch sonderbare Schickung Gottes des allmechtigen Frantz Tennagel, ihr fürstl. Dt. erzherzog Leopoldi vornembster geheimbster rat und also in der jetzigen passauischen practiken der redelfürer einer, von etlichem unsern kriegsvolk zu ross, so in der intention von uns aufm streif geschickt worden, des Lorentz Ramee zusammengeschlagenen raub, so er vermög eingenomener gewisser kundschaft nach dem elbstrom hinunder verschicken wollen, gefangen worden. Dessen zu zwaimalen beschehene gütliche aussage sambt einer aussage eines mönchs [T. j. P. Aegidia z kláštera P. Marie Sněžné.] glaubwirdige abschritten E. churfürstl. Gn. wier beiligends undertenigist zu mehrer nachrichtung überschicken tuen. Was auch ferner disfals in particulari mehr vorlaufen möchte, sind E. churfürstl. Gn. wier jederzeit zu communiciren erbötig, gehorsambst bittende, sie geruhen gnedigist, diese hochwichtige und weit aussehende sache in gnädigsten reifen rat ziehen und uns den stenden als treuen Patrioten mit ein[em] rate helfen, wie diesem übel bei zeiten vorzukommen und dieses königreich vor solchen und dergleichen practiken und zerritungen möge wirklichen gesichert sein. Solches umb E. churfürstl. Gn. sind wier allerseits nach höchstem, ausersten vermögen zu verdienen bereitwillig und gefliessen. Actum ut in literis.
Gleich diese stunde haben ihr fürstl. Dt. [T. j. arcikníže Leopold.] ihren vornehmen cammerherrn, herrn grafen Mirabaldo zu uns stenden geschickt mit Vermeidung, das er als ein junger und im kriegswesen unerfahrner herr von bösen raten sein verfürt worden, dergleichen begeren ihr fürstl. Dt. freien pass zu ihrer kgl. Mt. in Ungern, so in anzug nach Böhmen, in willens, bei derselben umb gnad zu bitten.