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V Praze, 11. března 1611.



Císař Rudolf arciknížeti Leopoldovi: po jeho odchodu z Prahy stavové mu přednesli, že v Budějovicích se chystají nové válečné přípravy; nebude-li vojsko hned odvedeno na hranice a rozpuštěno, nemohou jej ujistiti, že česká koruna zůstane v jeho poslušnosti; rozkaz, který mu včera v noci dal, nebyl jinak míněn, než že Leopold jako císařský komisař vojsko rozpustí; nové zbrojeni má se zastaviti, patenty o tom leží zde dosud nepodepsány; má s vojskem odtáhnouti hned na hranice a ne do Budějovic a je rozpustiti; kdyby se tak nestalo a ještě nové vojsko bylo najímáno, bude je pokládati za neposlušné a dá je potrestati.

Kopie ve státním archivu ve Vídni: Mainzer Erzkanzlerarchiv, Reichstagsakten B 103 e 1611, fol. 12-13. A tergo:,An erzh. Leopold von ihrer kais. Mt. abgangen.

Rudolf etc. Hochwürdiger -v. Wir füegen E. L. hiemit zu wissen, dass seither Ihrem aufbruch von Prag im namen der stand unserer cron Beheimb uns fürbracht worden, wasmassen sie in glaubwirdige erfahrung kommen, dass starke Vorsehung fürstehn, die statt Budweis mit allerlei proviant zu versorgen, dass auch ein hauptmann Läw mit namen aufgeholten worden, welcher patent bei sich geführt, neues kriegsvolk zu werben und dass von dergleichen praeparation je lenger je mehr nachrichtung herfürbreche, daraus dann clar erscheine, dass die von uns vertröstete abdankung des passauischen kriegsvolks mit ernst nit vorgesen werde, sonder dass man sich in Budweis aufhalten, ja gar mit grösserer gewalt gefast machen wolte. Derowegen, wofern solches ervolge und vorgemelt passauerisch kriegsvolk nit alsgleich auf die gränzen geführt, beurlaubet und abgedankt würde, so könte man uns nit vorsicheren, dass die cron Beheimb in unserer undertänigkeit und gehorsamb vorbleiben werde.

Nun haben wir es je einmal mit E. L. also verlassen und ist auch ihr gestern in der nacht von uns empfangene ordinanz auf keine andere meinung gerichtet, als dass E. L. an unserer statt und als unser hierzu in Sonderheit bevolmechtigter kais. commissarius mehrbesagt kriegsvolk zue ross und fuss ganz und gar ohne ainigen weiteren vorzug und aufscheib voneinanderziehen, abdanken und beurlauben solten. Belange[n]t aber die neue Werbung, obwohl in anfang uns etwas von E. L. hiervon zue desto gewisserer defension der cron Beheim proponirt worden, so ist doch seit dessen durch uns und E. L. den ständen der beschaid erteilt, dass allerdings darmit zueruck und innegehalten werden solle, wie dan auch die zum selben end gefertigte patent noch bis auf die stund bei uns ununterzeichneter liegen.

Hierumb und solchem allem nach ist hiermit abermals unser ernstlicher entlicher will und bevelch, dass E. L. mit vielgedachten passauischen kriegsvolk sich gar nit gegen Budweis in die statt begeben, sondern sie alsbalt demnechst nach den gränzen verordnen und dort ohne fernere landsbeschedigung abzudanken und voneinander zue rucken verschafen. Also auch, da einige neue Werbung angestelt oder noch auf handen were, dieselben von stund on genzlich verbieten, aufheben und uns darmit im wenigsten keine mehrere beschwehr, verursachen, wie wir dan, da es nicht beschieht, auf den widerigen fall uns hiermit ausdruklich [er]klaren, dass wir solches ferner also wider unseren willen und verbot beisamen verharrendes, sowohl altes, als neuangezogenes volk sampt den hoch und niederen bevelshabern mit nichten für unser besteletes oder geworbenes kriegsvolk noch diener erkennen und achten, sondrn sie sampt und sonders, keinen ausgenommen, für ungehorsame und widerwertige declariren und bestrafen lassen wollen. Darnach weiss man sich zu richten und zu verhalten. Darmit wir aber auch der schuldigen parition umb soviel aigentlicher vorgewissert sein mögen, so schicken wir zeigern dis zu E. L., bei derselben unwaigerlieher willfähriger beantwortung unzweifentlichen erwartend. Und bleiben E.!.. mit vöterlichen hulden und allem guten wohlgewogen.

Datum zue Prag den ailften Martii anno 1611. etc.

 





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