376.

[Ve Znojmě], 12. března 1611.



Král Matyáš Herbersteinovi: připomíná, že na naléhání svých důvěrníků se vydal na cestu, ale, nemaje dosud jistoty, že si toho přeje velká část českých stavů, ukládá jemu a Hodíckému. aby spro-středkovali s Turnern, Vchynským a jinými povolání jeho stavy českými bud listem nebo komisaři; doufal, že ve Znojmě již najde o tom zprávu, proto opět k němu posílá s rozkazem, aby to se stavy tak zařídili a hned jej o tom zpravili; na Budějovicích jako pasu království mu velmi záleží a ukládá mu, aby s Hodickým a důvěrníky pojednal, jak jich zbaviti nepřítele; dověděl se o výtržnostech Dampierrovy jízdy, které mu přišly velmi nevhod; přísně zakazuje všeliké násilnosti vojska.

Koncept v archivu ministerstva vnitra ve Vidni: I A 1 K a?991 In marcine poznámka: ťExp. 12. Marta anno 1611.Ť

An den veltmarschalch. Lieber der von Herberstain. Ir habt Euch zu erindern, was-massen ich Euch von disem neben andern zu verstehen geben, dass ich zwar gewölt, mich auf meiner confidenten so stark und eiferig schreiben auf den weeg nach Mährern zu begeben, weilen ich aber dennoch vorher gern ain genuegsambe gewisshait und ostentatici hette, dass soliches guetentails der behemischen stend selbst begeren, also habe ich Euch das wesen dahin anvertraut, soliches mit dem graven von Hodiz zu comuniciern damit Ir beede Euch mit dem graven von Thurn und Chinzkhy und merer discretion nach mit andern confidenten und fiernemben aus den stenden derwegen so vil besser underreden und die sach dahin komet, auf das ich eintweeder durch schreiben, von guetentails aus den stenden besiglt und underschriben, darunben ersuecht oder aber mier commissari entgegen an die gränicz geschickt wuerden, die micn annemben und introduciern teten, und also mit allerseits gueten contento meiner gewitschten und desiderierten gegenwart [gegenwierť v rk.] meniglieli erfreien mochte.

Nun bin ich alberait auf Znaimb verschinen mitwoch abents angelangt und hab änderst rnt verhofft, den Ir wurdet underdessen die Sachen angedeutermassen zu guetem end dirigiern und mich aufs wenigist avisiert haben, worauf diser haubtpunct beruhe dass ich mich hierüber so vii besser zu resolvieren hette. Weilen aber soliches noch auf dato nit beschehen, mir aber aaran hochheh gelegen, damit ich meine rais darnach anstellen kene, also hab ich nit undermssen sollen, meinen agenten widerumben zu Euch abzufertigen und ist mein gnediger oeveich und will, dass Ir soliches alsbalt mit dem Hodizkhij communiciert und mit Euer rat dem graven von Thuern Chinzkhij und andern meinen confidenten und, wembe Ir beede soliches zu vertrauen vermaint, eröfnet und nochmalen die sach auf obgedachte bei du der aber mich unsaunblichen bei dag und nacht Ires willens und, was weiters bei der sachen zu tuen berichteť den ich nit sehen kan, was die behemischen stend fur bedenken haben sollen , mich hierinnen an aintweder durch schreiben, mit iren handschriften und petschavten verfertigit, zu ersuechen, oder aber durch comissarii an den gränizen annemben und introduciern zu lassen. Erwarte hierauf durch zaigen disen, den Ir nit lang aufhalten wellet, Eur aigentliche nachrichtliche antwort; inmitls bin ich entschlossen, auf künftig montag von hinnen aufzubrechen und nach Drigla [Jihlava.] zu verruken. [Dole in margine poznamenáno: ťNota, ob man nit an den Chinzkhij und andere confidenten credentionales fertigen soll.Ť]

Postscriptum:[Toto postscriptum má nahoře in margine poznámku: Nota in des veltmarschalch schreiben ]

Ir wisst, was mier, vorderist aber der cron Behemb, an Budtweis, so das Passauische kriegsvolk eingenomben und besezt hinderlassen, gelegen, dardurch dise lender noch immerdar in höchster gefahr gesteh sein. Weilen ich dan auf alle miti und weeg trachten lasse, wie dise statt solicher feindlichen besazung dem kinigreich zum besten entlediget werde, habe ich dis hiemit gleichsfals Euch anvertrauen wollen, dass Ir neben dem graven von Hodiz mit meinen confidenten dahin tractieret und handlet, da mier und den meinigen gele-genheit füerfiel, soliche statt widerumben aus der feind henden, wie obgemelt, dem kinigreich zum besten zu entledigen, dass si inen soliches nit zuwider sein lassen wolten, dan hierdurch der succurs nach Prag, sowol auch des Passauer kriegsvolks retirada daher merklichen verhindert und grossen abbruch den feinden beschehen kunte. Weilen dan in disem werk vil gelegen und kain stund zu feiern, als werdet Ir die Sachen alspalt anzubringen und mier unverlengt echiste antwort zuekomen lassen, damit die gelegenhait, die si etwan praesentiern, mecht sich inmitls ainchen verzug nit verlierefn], wie ich dan gern sehe und ein grosse notturft ist, dass ich da glfelich gewisse avisa haben kunt, was sich zu Prag verlaufen kunt. Datum ut in literis.

Postscriptum:

Ich hob mit sonderer befrembdung vernumben, was grosse insolenz die Dampierischen reiter in irem hereinzug gegen den armen leiten veriebt, weliches mier und meiner ganzen comitiva aniezo im nachzug zu grosser ungelegenhait geraichen tuet. Weilen den si, wie auch alles bei Dier habendes kriegsvolk, mit ordenlichen lehen versehen, als ist mier nit gemaint, dergleich hinfüero zuezusehen oder ungestraft hingehen zu lassen, den dardurch der gemaine man zur ungedult bewegt und wider mich und die meinigen schwirig gemacht wurde. Di-semnach ist mein ernstlicher bevelch und will, dass Ir nit allain denen Dampierischen, sondern allen underhabenden kriegsvolk bei Vermeidung ernstlicher unnachlässlicher straf bevelchet, dass si alles in gebüerlichem wert bezalen, auch aller gewalttätigkait sich enthalten, wie ich dan meiner ganzen comitiva gleichmessig ernstlich einsagen lassen.




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