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V Aigenu, 19. března 1611. |
Dětmar Schifer stavům shromážděným v Prachaticích: pro nebezpečí hrozící od Pasovských obsadili stavové hornorakousti pasy na hranicích, takže tudy nemohou vojsku docházeti posily; dověděl se, že Pasovšti mají spojeni po Zlaté stezce a žádá, aby byla na české straně střežena;
omlouvá se, že při opevňováni hraníc zasáhl až na českou půdu a prosí o zprávy a zachováváni dobrých styků.
Kopie v zemském archivu v Linci: Annalenband 51, fol. 511 s nadpisem: "Einschluss ist ein abschrift des herrn obristen Diethmar Schifers schreiben an die herrn behamischen landstende zu Prachotitz." Kopie tato jest přiložena k zprávě Dètmara Schifra stavám hornorakouským z 19. března. [Dětmar Schifer píše v tomto psaní (kopie tamže: fol. 509-511), že včera zase prohlížel pasy a hranice (.Planerstrassen, so aus Behamb heraus auf Ulrichsperg, volgunts nach Weegschaid und Passau geeť) a dal dělati záseky. Dále oznamuje, že psal stavům českým přítomným v Prachaticích a přikládá opis tohoto listu. Včera prý přibyli do Krumlova Leopold, Ramée, Trauttmansdorf, Althan, Sulz a jiní s osmi kornetami jízdy a dvěma praporci pěchoty a položili je v okolních vsích. Ramée žádá volný průchod do Pasová, Schifer v tě věci čeká na rozhodnuti stavů. Trubač plukovníka Ramée oznamoval, že včera mustrovali v Budějovicích 500 mušketýrů, druzi že mají býti abdankováni v Krumlově. Schifer jim nedůvěřuje a ukazuje na nebezpečí, které od nich hrozí; na konci píše o zásobováni svého vojska. - Také probošt J. Crispinus z Drkolné psal 19. března hornorakouskému zemskému výboru, že Leopold, Ramée, Sulz, Althan a Trauttmansdorf přišli do Krumlova a žádali dnes po trubači, aby jim plukovnik Schifer povolil průchod do Pasová (kopie tamže: fol. 508-509). - Téhož dne psal z Cáhlova Benedikt Schifer, nejvyšší generállajtnant, stavům hornorakouským, že pasovské vojsko je ve výhodě, že, das behambische landvolk ist maistes alles verzagť a že Fixrstenberk a Rožmberk mu píšou o pomoc. Za nejvýše nutné pokládá, aby se najaly jeden nebo dva praporce pěchoty (.knechť) "dann die Behamb seind allberait erschrogken und wierd man nit eilend zu hilf kommen, so wierd der aufzug ir Mt. etc., ja allen landen zum eüsseristen verderben geraichen. Také navrhuje, aby se sebralo ke 2000 mužů venkovského lidu a naříká na nedostatek artillerie a proviantu (kopie tamže: fol. 503-505). - Jiří Erasmus Tschernembl píše 19. března z Třeboně panu Ungnadovi o jednáni s Rožmberkem toto: "Ich hab der sachen heunt ein anfang gemacht, morgen erwarten wür des craisausschuss von Neuhaus, mit welchen herr von Rosenberg sambt mir werden tractiern, das sie volk werben, mit uns zusambseezen und zugleich defendiern; ich spür zwar, wie hart dise köpf zu arbeiten sein, aber ich will nit ausseezen, so lang ich hofnung hab. Rosenberg ist mit uns ganz und gar; Haubicz hat gestern sollen herkommen, vom Leopoldo geschickt, und wie er nun ein halbe meil von hie gewesen, hat er von fern ein halt küe gesehen, alsbalt wider umbkert und durchaus nit her wollen, vermaint, es sein pferd; sein cornet ist zu den stenden gefallen erst gestert. Leopoldus will auch herkommen, wofer er sich nit vor den küen gleichsfalls fürchtet". (Kopie v zemském archivu v Linci: Annalenband 51, fol. 574-575).]
Wolgeborne herrn herrn, edle und gestrenge herrn, auch ehrnvest und wolgeachte
Weilen sich dann gedachtes Passauoder Rameische volk noch bis dato nur zu Sterken und keinesweeges von dem bösen vorsaez auszuseezen gedenkt, inmassen sie dann zu Passau und anderen orten tegtich volk werben lassen und solches durch dises land Ob der Enns in Behamb zu bringen Vorhabens gwest, und sonderlich noch höchst zu besorgen, weiln anjeczo erzherzog Leopold sambt dem Ramee sich zu Budweis und Crummau aufhalten, als hat höchstgedachte ir kgl. Mt. etc. und ein löbliche landschaft Ob der Enns zu Verhinderung und einstellung dessen herrn landobristen-leütenant mit etlich cornet reutern neben meiner, als ihr kgl. Mt. etc. und ainer löblichen landschaft bestehen obristen uber fünf fendi geworbener knecht, auf die päss und gräniezen, damit nit allein dis land vor unversechnem weitern einfall (wie dann dise leüt nit ruehen, noch inen zu trauen) sondern auch, dass der verrer zuezug und sterkung in Behamb verhüett werde, verordnet.
Wann dann maiste päss und strassen durch dieses land, sovil möglich gewest, nunmehr gottlob also erseezt und bewahrt, das dem Passauerischen volk daheero weder sterkung noch andere kundschaften weiters abnoch zuekommen können und sich die herrn von dannen hoffentlich nichts zu befahren, ich aber beinebens in gewisse erfahrung komb, das anjeczo der zuezug und kundschaften von Passau aus, hin und wider allein auf die saumerstrassen oder Guldensteig ausser dises lands durch das bistomb in Behamb auf Wallern zuegehen solle, so will uns beeden landschaften bei solcher beschaffenheit und zeit gebüehren, gegeneinander guete correspondenz zu halten, daheero ich auch die herrn durch dises schreiben zu ersuechen nit underlassen und benebens freundlich biten wollen, weil es zu beeder länder wolfart und verhüetung mehrers unhails geraicht, die herrn wollen doch ohne massgebung angeregte strassen in gueter obacht halten, auch alspalt Verordnung tuen, damit dieselb auf den behamischen poden dahin versichert und verwahrt, das hindurch und heraus weeder zu ross noch fuess niemands fort kann, sondern aufgehalten werde, wie dann ohne zweifei die herrn solches vorhero in das werk geseczet haben werden.
Ich habe zwaar zu verhüetung diser ungelegenheit, weil ich nit aller orten mit verhauung der pass in disem land bequeme miti gehabt, etwas auf der chron Behamb gezirk, doch Crumauerischen poden, greifen müessen. Weil es aber die not erfordert, zu beederseits wolfart und sonst keiner bösen mainung oder entziechlichen eingrifweise beschehen, es auch der chron Behamb anderweegs allerdings unpraejudicierlich sein solle, so bin ich der trostlichen hoffnung, die herrn werden mir solches nit allein nit verargen, sondern mich auch, da deshalber durch böse, unruehig und zwitracht machende personen was furkommen wurde, bei den gesambten hochlöblichen behamischen herrn stenden oder, wo es vonnöten, gn[ädigst] entschuldigen und solches zum besten aufnemen.
Schlüesslichen bitte ich auch das, was notwendigs furfallen oder beeden ländern nuczli-ches vorzukommen, den herren kundgemacht, oder sie selbst etwas furzunemen für guet achten und wahrnen gedenken wurden, mich solches per aigner post allheer auf den mark Aigen zu avisieren. Das solle nicht weniger hingegen von mir beschehen und guete gleiche correspondenz gehalten werden....
Aigen den neünzehenden Martii anno etc. 1611 etc.
Der herrn dienstgeflissen und williger
Diethmar Schifer freiherr, obrister. |
Postscriptum:
Bite, die herrn wöllen solches an die gesambten hochlöblichen behamischen stende gelangen lassen; ich hette zwar lieber jemands andern, der auch mehrers mündlich mit meinen gonstigen herrn hette reden und das übrige ausrichten können, geschickt, weilen mir aber gleich in schlüessung dises Schreibens zeitung kommen, das erzherzog Leopoldi und Ramei zu Cromau angelangt, hab ich solches umb allerhand besorglichheit willen unterlassen müessen, da nun dise ankonft auch meine gönstige herrn ain Wissenschaft, wohin ihr verrer intent, oder was sonsten dise zuruckraisung in sich, so bitte ich mich dessen ebenmessig bei diser gelegenheit unbeschwerd zu avisiren, das will ich wider verdienen.