623.

[V Praze], 9. dubna 1611.






Protokol o jednáni Losensteinově a Hardeckově jménem krále Matyáše s vévodou Brunšvickým vévodovi připomenuty jeho závazky, jeho dřívější chování a nynější obrat, činěny mu výčitky pro jeho včerejší list králi a přednesena mu žádost, aby se přestal plésti do cizích věci; vévoda se hájil, je si vědom svých závazků, neví, čím vzbudil královu nedůvěru, svým listem nechtěl krále uraziti, nýbrž jen varovati, plésti se do českých věcí nemá potřebí, jen jako kníže říšský radil císaři a to proto, aby udržel jeho autoritu, zjednal mír a zachoval dům Rakouský; na konci vyčítal nepřístojnosti stráži.

Kopie ve státním archivu v Dráždanech: Passauer Akten II. Buch 9167, fol. 152-155.

A tergo:,Protocollum, so den 9. Aprilis gehalten worden bei der koniglichen beschickung. Do Drážďan se protokol dostal jako příloha listu vévody Brunšvického kurfirštovi Saskému ze 17. dubna 1611. Ve výtahu vydal Chroust v briefe u. Akten IX, st. 357, pozn. 4.

Den 9. Aprilis hat die kgl. Würden den von Losenstein [Wolfa Zikmunda z Losensteinu, dvorního maršálka krále Matyáše.] und graven zu Hardegg [Augusta hraběte Hardecka, radu krále Matyáše.] zu reverendissimo domino [T. j. k vévodovi Brunšvickému.] geschickt und anbringen lassen:

Praemissa salutatione. Es werde sich reverendissimus zu erinnern wissen, wessen sie clart und neben andern chur- und fursten unter ihrer hand und siegel verschrieben und verplichtet [Vztahuje se k úmluvám na konventu knížat v Praze 1610.] und wolten sich ihr kgl. Würden versehen, das sich ihr furstl. Gn. demselben allerseits gemess bezaigen werden, dieweil an seiten ihr kgl. Würden die conpactata und vergleichung, aber an der andern seiten nicht gehalten. Wie eiferig sich dieselbe in dieser sachen und sonderlich wegen des passauischen volks bezeiget, solches geben die ergangene schriften, weil es sich aber fast ansehen liesse, als wan ihr fürstl. Gn. ihr gemust zu einem wiedrigen geendert, als hetten ihr kgl. Würden dieselbige zu erinnern keinen umbgang haben können und wolten sich versehen, das ihr furstl. Gn. sich hierunter in acht nehmen wolten.

Den gestrigen zettel [Viz č. 620.] welchen ihr fürstl. Gn. geschrieben, darein Sie sich uber den concipienten beschwert, hette der kunig hoch entpfunden, dieweil dadurch ihr kgl. Würden in verdacht gezogen wurden, als wenn sie ihrer selber so viel nicht machtig, noch so viel verstunden, das sie a consilüs ihren räten oder andern leuten impendiren müesten; nun hetten aber ihr kgl. Würden selber so viel verstandes und hetten solchs vor sich zu tun befohlen, mit bitte, dieselben mit dergleichen hernegst zu verschonen.

Weil auch dem kunig vorkeme, das sich ihr fürstl. Gn. in dieser sachen mischten, um [ ,und, r.k.] der kgl. Würden ihr vorstehendes gluck zu verhundern und die kais. Mt. in unwegen zu sterken, und derselben anderswo einen rucken zu machen sich unterstunden, als wolten sie freundlich gebeten haben, revmus möchte davon abstehen und sich in frembde sachen nicht mischen, dieweil es verbitterung sebe, sondern vielmehr der kais. Mt. zue aller billigkeit verweisen; das weren sie nach wie vor mit sonderbarer freundschaft wieder zu erkennen geneigt.

Ego: Praemissa gratiarum actione vor beschehenes zu entbieten. Wessen ich mích zu Wien gegen dem kunig auf beschehenes annehmen erkleret [Vztahuje se k poslán! vévody Brunšvického do Vídně při uzavírání smlouvy mezi císařem a králem r. 1610. Viz Gindely, Rudolf II., ll st. 138-193.], auch wessen ich mich neben andern chur- und fursten verschrieben und verpflichtet, dessen wueste ich mich wol zu erinnern, und weil mir unbewust, wohin sich andere chur- und fursten vernehmen lassen, als liesse ichs bei solcher vorigen erklärung bewenden. Sonsten wuste ich mich nicht zu erinnern, das ich im geringsten ursach darzu geben, das der kunig zu mir einiges misstrauen zu setzten, als das ich mein gemuet geendert gegeben hette, und wer dem kunig solchs vorbracht, hette das maul zu weit aufgetan und auf gut teutsch gelogen; das passauische volk ginge mir nichts an, und wie ich mich dieser weeg bemuehet, das es möchte abgeschaft werden, und sonsten darem verfahren, dasselbe weisen meine schriften aus und esere an ihm selber offenbar.

Das ich mich uber des kunigs fast eiferige antwort, darinnen mein ausfuhrlich schreiben und wolmeinendes erinnern schimpflicherweise ein zettel genennet und sonsten ganz scharf gestellet gewesen [Viz č. 619.] und das alles, was ich aus treuherzigem gemust warnungsweise geschrieben, verkerlich und wiedersinnig gedeutet, hoch entpfunden und solchs den concipienten zugemessen, darem esere ich so hart nicht zu vordenken, esere aber dieser weeg unnötig, hiervon weitleufige wort zu machen und zu disputiren, sondern liessen es dahin gestalt sein, was ich geschrieben, sei aus getreuen herzen geschehen, den kunig zu warnen, sich hirunter vorzusehen, damit ihnen die hende nicht zu weit gebunden und endlich das haus Osterreich gar unter die banke gestecket werden, wie ich dan solches aus eines vornehmen mannes reden nicht uneben abgenommen.

Sonsten hette ich nicht vonnöten, mich in böhemischen sachen zu mischen, hette auch damit weiniger als nichts zu tun. Weil ich aber ein furst des reichs und der kais. Mt. mit pflichten und aiden verwandt, als wurde es mir kein mensch verdenken, weil die kais. Mt. zu mir ein vertrauen hat und meines rats begehret, das ich derselben mein gutachten mitteilete. Meiner consilien trage ich keine scheu und wolte dieselbige vor Gott und der welt und meniglich verantworten, esere einzig dahin gerichtet, damit der kais. Mt. authoritet und respect erhalten, bruederliche vergleichung getroffen, friede und ruehe gestiftet und das haus Österreich erhalten werden möchte, und wurde vielleicht hier negst der kunig noch innen werden, ob ihr furstl. Gn. oder ein ander derselben zum treulichsten und besten geraten.

Es geschehen sonsten viel sachen durch die wacht, so gar umbescheiden; hetten den landgrafen [T. j. lantkrabí z Leuchtenberka] nicht in semen garten wollen fahren lassen, das frauenzimmer mit musceten und hellebarten uberfallen, der kais. Mt. ein schildwacht gesetzt, das sie nicht spaziren gehen könten, wie auch derselben ihr Mt. die muscäten ins gesichte gehalten, und esere nun in solchem unwesen ein schoss geschehen, hetten ihr Mt. mussen hin haben. Das alles dan kuzlichte hendel weren und ihr kgl. Würden uvol nicht bewust weren; und solch und dergleichen ungebuerliche bändel, die man so violenter anfinge, könte ich mich nicht gefallen lassen, noch damit einig sein; sonsten hette ich mit dieser sach nichts zu tun.

Tete mich gegen ihr kgl. Würden zur freundschaft erbieten und versehe mich dergleichen herwieder.




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