25.

V Praze, 11. dubna 1611.



Pfretschner Schönberkovi: Požadavky císařovy, aby se odložila korunovace Matyášova, jemuž by se odstoupily Tyroly a jenž by jsa v Praze přítomen vládl a císaři vymohl náležitou sustentaci, stavové odmítají. Včera měli radost, že císař povoluje korunovaci, ale horší se na něho, protože chce odvrátit od sněmu Slezany a Lužičany. Kurfirst Mohučský psal stavům; sněm je dosud slabě navštíven, bude se na něm jednati o nový spolek evangelických stavů českých zemí, Uher a Rakous. Stavové zatýkají podezřelé osoby a vyslýchají Hannewalda a Hegenmüllera.

Orig. v státním archívu v Drážďanech: Pass. Akten II., 9167, fol. 1 - 3. A tergo adresa Schönberkova.

Edler, gestrenger, insonders grossgünstiger herr etc. Es geriet hier noc hwunderbar her und haben die händel ein selczames aussehen. Kais. Mt haben bishero alle stretta mit dem könig durch den herrn landgraten [T. j. Jiří Ludvik lantkrabí z Leuchtenberka.] und Molard, auch herzogen von Braunschweig (sed rarissime) tractiren lassen, hat die ganze tractation vornhemlich auf 4 puncten bestanden, wie sie mir heüt dato vom herrn graf Schlicken referiret worden:

1. Were ihrer Mt gnädigist gesinnen, der könig wolte die crönung zu diesenmal ein stellen.

2. Wolten ihre Mt dargegen gescheen lassen, das der könig, sooft er hier anlangen möchte, guberniren und alles unterschreiben solte.

3. Wolten ihre Mt daran sein, das Tyrol dem könig völlig abgetreten werden solte.

4. Solte der könig dahin handeln helfen, das ihrer Mt ein königlicher unterhalt von diesen landen möchte gegeben werden (N. B. Ich bin der meinung, die herren stände haben diesen lezten punct nicht wol eingenommen, werden ihre Mt nicht von der cron Behem, sondern von den erblandern, als Tyrol, geredet haben.)

Diese puncten seind den herren ständen, ihr bedenken darüber zu eröfnen, vom könig communiciret worden, welches sie auch getan, und auf den 1. were einmal bei ihnen entschlossen, nicht allein die krönung für sich gehen zu lassen, sondern auch des regitnents zu entzihen, wie die andern königreich und erblanden getan. (Dura verba.)

2. Der ander punct würde nur confusion verursachen.

3. Die stände hetten damit nichts zu tun; konte doch dieser punct neben dem 4. aufm landtage proponiret werden, dieweil sonderlich von dem leczten des königreichs interesse höchlichen vertiret.

Gestriges abends haben kais. Mt durch vorermelten herren landgrafen (?) den ersten punct wegen der krönung, das dieselbe ihren fortgang erreichen solte, wofern anders ihre Mt beim regiement durante vita gelassen werden könnte, bewilliget. Ist darauf gross frolocken bald erschollen, als wann beide herrn brüder gänzlichen vertragen. Ist aber unzeitig gewesen, denn der vornembste punct, daran den herren ständen am meisten gelegen, die regierung belangend, dardurch nicht decidiret etc.

Sonsten seind die stände vom neuem irritiret, dieweil sie erkennet, das ihre Mt zwar den landtag ausgeschrieben, aber nichtsdestominder heimlich die Schlesier und Lausnitzer abgewhäret, solchem beizuwohnen. Churfürst von Maincz hat ein sehr freindliches schreiben an die stände abgehen lassen. Entschuldiget sich darinnen, trägt herzliches mitleiden und ermanet entliehen (haec sunt verba), dem topf die stürzen abzunemen und die rädleinsfhürer und ratgeber in harte straf nach verdienst zu nemen. Ich verhoffe, eine copei dessen in kürze zu uberschicken, wie auch des bayrischen etc.

Obwohl der landtag heit angangen, sihet man doch niemands in der landstuben, vielleicht dieweil die auswertischen stände noch nicht angelanget, wird sonders zweifel die proposition (welche hart zu digeriren sein wird) vor donnerstags schwerlich gescheen. Es wellen aber die herren stände proponiren etc. Bei werendem landtag wird eine neue verbundnüss der ewangelischen stände in Ungern, Böhmen, Österreich, Mären, Schlesien und Lausnicz zu handhabung und defendirung ihrer religion contra quoseunque, etiam caput ipsum, geschlossen werden, ist gewiss.

Die herren stände procediren mit einzihung etlicher verdächtiger personen, wie sie den verschienenen sambstag abends einen kaiserlichen cappellan, der ein Italiener, item ein altes weibsbild, so pro venefica gehalten wird, in harte haft genommen. Seind auch so fern kommen, das sie eine schiltwache auf die gallerien, dardurch ihre Mt und sonst niemands ausm schloss in ihre lustgärten gehen, gestellet, welche ihre Mt mit höchster entfrembdung Selbsten gefunden. Ist vermutlichen, sei gescheen zu erwischung des Stubenheizers, welcher ihrer Mt ohr bis anhero gehabt [Vztahuje se asi na císařova komorníka Ruckeho.] und die Sulczischen practiken ihrer Mt mhererteils fürgetragen haben soll, darumb man ihrer fleissig nachstellet. Herr Hanebaldt und Hegemüller seind zwar verhöret worden, aber sehr wenig gebeichtet, leget nur immer einer die schuld aufn andern, wollen auch von reichssachen ganz nichts entdecken, entschuldigen sich durch ihre pflichte.

Der herr reingraf wird in kürzen bei Euch sein, wie im gleichen auch herr Christoff Pflug... [Další text se týká německých záležitostí, smíru protestantských knížat, vévody Brunšvického, který má "nach seines herzens wünsch" konečně v rukou "die achtserklärung wieder die Stadt", a j.]

Prag, den 11. Aprilis 1611.

E. Pfreczschner, Dr.






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