32.

V Praze, 11. dubna 1611.



Hrabě Jindřich Turn hornorakouským stavům: Lituje, že se arciknížeti Leopoldovi a plukovníkovi Ramée podařilo uniknouti do Pasová; stavové napomenuli kraje k pozornosti a nařídili vojsku, hlavně kraje Prácheňského a Bechyňského, aby v dorozumění se sousedními zeměmi se jim čelilo; jsou odhodláni přijíti na pomoc s nejvyšší svou moci.

Kopie v hornorak. zemském archivu v Linci: Annalenband 52, fol. 249 - 251.

Hoch und wolgeborne, auch edle gestrenge, sonders freundliche gonstige vilgeliebte herrn.... E. fr. Ost. und Gn. an mich abgelofnes sendbriefl von dem 30. Martii ist mir zu recht eingeantwort worden; [Viz č. 565 předcházejícího svazku.] denselben hab ich zum gegenbricht nit bergen sollen, das, wie herzlich gern ich dis vernomben, das durch deroselben generai all ire päss und gräniczen aufs böst, so müglichen, vor den bösen unruehigen volk wol versichert und allerseits guete providenz getan, so hab ich doch dis umb so vil mehr schmerzlicher empfunden, das ir fürstl. Dt. erzherzog Leopoldus und der obrist Ramee nur mit etlich wenig volk und, wie mir gar nit zweifelt, gwiss auch mit den besten sachen durch den guldensteig auf Passau zue geraist sein und, wie es das ansehen, werden sie daselbsten allerlai unruehe und widerwertigkaiten zu practiciern und anzurichten sich gelüsten lassen. Damit aber solchen bösen anschlegen und practicen gesteurt und allerlai schaden und nachtail verhüetet werden mochte, so ist berait von den löblichen stenden guete Vorsehung und anordnung besehenen denen craisen, sich in gueter obacht zu nemben, und sowol inen als von denen löblichen stenden auf den Prachodiczer nnd Bechericzer (sic) [Totiž kraje Prácheňského a Bechyňského.] crais verordneten geworbnen kriegsvolk ernstlichen anbevolchen worden, aller orten guete und fleissige achtung zu geben, mit denen benachbarten ländern, besonders aber mit dem erzherzogtumb Österreich ob und under der Enns und mit dem marggraftumb Mährern guete corespondenz zu halten, und da etwas vorfallen, der feind etwas practiciern oder sonsten ein[e] impressa zu versuechen willens wer, solle auf ir begern inen nit allain guete hülf zuegeschickt werden, sondern auf erhaischende notfall sein auch die löblichen stend entschlossen, denselben mit eüsserister macht beizuspringen, hülf und assistenz zu laisten, auf das mit der hülf des höchsten dem unruheigen feind seine falsche, gefärliche practiken zu nicht gemacht, verhindert und er dermalainst bis auf die wurzl gedempft werden mechte, wie dan alles das, wie und mit was miti und weeg solchem feind zu begegnen und demselben abbruch zu tuen, für die hand genomben und nichts underlassen wird, wie ich dan für mein person mir nichts liebers wüntschen wolt, als das ich Selbsten an selbigen orten alle guete anordnung tuen und mit E. fr. Ost. und Euch in desto besserer correspondenz zu leben sein könnte, welches hofentlich in kürz beschechen möcht, weilen die zeit wegen allerlai fürfallenden inconvenienten es dismal nit leiden will....

Datum Prag den 11. Aprilis anno 1611 etc. P. S.

In der bewusten Sachen, damit herr Lucan geschickt worden, [Týká se vyjednávání s pasovskými vojáky o převzetí do služeb českých.] ist auf denselben weg resolvirt.

Der herrn fr. dienstwilliger allzeit

 

Hainrich Matthes graf von Thuern.






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