54.

[V Praze], 13. dubna 1611.



Štutgartské diarium: Stavové protestují proti slovům královské proposice, že císař dovoluje korunování krále Matyáše, kdežto dřívější panovnici zadávali; žádají za oznámení artikulů, o které chce císař ještě jednati, za propuštění z přísahy a za neodkladné vynesení klatby nad pasovským vojskem; proposici pošlou také králi Matyášovi. Nejv. purkrabí a nejv. úředníci, které stavové pak povolali, schválili po zdráhání toto usnesení, načež nejv. purkrabí, jemuž přidáni 3 ze stavů, se uvolil přednésti je císaři.

Pokračování diaria ve státním archivu ve Štutgartu: 121, 1, 15.

Mitwoch den 13. aprilis. Heutigs tags haben die herren stände die proposition ihnen widerum in der landstuben verlesen lassen und 2 tnängel darin befunden, dannenherp sie darwider replicirt, als erstlichen seczet ihr Mt. in bemelter proposition, dass ihre Mt. gnädist bewilligen, dass die stand den könig Mathiam zum konig in Böhmen crönen sollen, welches wort bewilligen den freiheiten und Privilegien der cron Bohem zu nachteil und Ver kürzung gereichet, dan, dieweil die herren stand ein freie wähl haben, so will sich gebüren, dass ihr Mt. die stand gnädigst diesfals ersuchen und begehren sollen, den könig zu crönen, dan mit dem wort bewilligen hat es ein verstand, gleich als wan solches in ihrer Mt. macht stünde und die stände müsten den zum konig crönen, welchen ihnen ihre Mt. bewilliget, und weisen ihrer Mt. die alten landtag uf, wie kaiser Ferdinand die stände gnädigst ersucht und begert, dass sie den kaiser Maximilianum zum könig crönen wolten, gleichermass, wie kaiser Maximilianus die stände gnädigst ersucht und begert, dass sie ihr Mt. zum könig crönen wolten. Diesen alten löblichen Sitten und gewonheiten, begeren die stand, solle ihr Mt. auch nachkommen, dan das wort bewilligen können sie nit leiden.

2. Zum andern meldet ihr Mt in gedachter proposition, wie dass ihr Mt noch etliche articul zwischen ihr Mt und dem könig, auch den ständen der cron Bohem und dero incorporirten landen zu erörtern habe, nun wissen die stände gar von keinem dergleichen articul, die noch zu erörtern weren, begehren demnach, ihr Mt soll ihnen alsbalden sich erkleren, was das für articul sein, dan ehe und zuvor sie von solchen articuln Wissenschaft haben werden, könten sie zu keiner handlung schreiten.

3. Zum dritten, dieweil ihre Mt in willens, dass sie den könig Matthiam zum könig erönen sollen, so begeren die stände, ihr Mt soll sie zuvor ihrer pflicht ledig und frei lassen.

4. Zum 4. führen sie ihrer Mt zu gemüt, wasmassen ihr Mt den ständen uber 3 wochen zugesagt und versprochen, das passauische volk aus dem land innerhalb 8 tagen zu schafen, im fall aber dieselbe uber 8 tag im land verpleiben würden, so wolle sie ihre Mt in die acht tun und vogelfrei machen; nun weren schon 14 tag uber den termin verstrichen, be gehren demnach die stende ihr Mt, die wollen nicht ein tag, auch nit ein halben tag, auch nit eine stund, ja nit ein halbe stund die Sachen ufschieben, sorde;!] vern ög ihrer Mt zusag das passauische volk in die acht tun und vogelfrei machen, so werden alsdann die stende weiter sich gegen ihnen zu verhalten wiessen.

5. Zum fünften, dieweil die stände den könig Matthiam zu einem ratgeber hicher er fordert und dem könig zugesagt, dass sie ohn seinen rat nichts tun wollen, derowegen seind sie in willens, dem könig die proposition zu übersenden, damit der könig auch Wissenschaft darüber haben solle.

Und nach gehaltener beratschlagung dises 5. puncten halben haber te herren stände nach dem herrn burggraven und denjenigen herren, so mit ihme in der er ilei und uf dem schloss verbleiben, geschickt. Die herren, so mit dem herrn burggraven seind, ist der herr canzler, her Slawata, herr Haasz, herr Smysanszky, [Recte Smečanský, t. j. Jaroslav Bořita z Martinic.] herr Friederich Schwichenszky, [Bedřich Švihovský z Ryžmberka.] der obriste landschreiber [Jan z Klenového.] und der undercammerer; [Burkard Točník ze Křimic.] die andernbäbstischen herren seind schon alle zu den ständen getreten. Und wie der herr burggraf und die andern herren kommen, da haben ihnen die herren stände diese obbemelte fünf puncten zu gemüt geführt und den herren burggraven befraget, sowohl auch die andern herren, ob sie dise obberürte 5 puncten vor recht und billich erkennen und ihnen belieben lassen. Darauf hat der herr burggrave begehrt, man soll es ihnen schriftlich übergeben, so wollen sie es beratschlagen und den ständen ihre antwort darauf geben. Das haben aber die stände nit tun wollen, sondern stracks begehrt, sie sollen ja oder nein sagen. Da haben sie gesagt ja, sie erkennen dieselbe vor recht und billich. Daruf haben die stände den herren burggraven gebeten, der solle die articul ihr Mt anmelden und vorbringen und haben ihme den herren Bohuchwal Bercka, den Christof Spanofsky und Peter Neerhof zugeben, welches alsobalden verrichten worden.




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