217.

[Na hradě Pražském],

 

29. dubna - 23. května 1611.



Protokol o jednání českých stavů s vyslanými moravskými, slezskými a lužickými: 29. dubna byli vyslaní pozváni do sněmu; nejdříve měl úvodní řeč Žerotín a odevzdal pověřující list, jemu odpověděl nejv. purkrabí, odevzdal mu sněmovní listiny, též císařovy artikule s odpovědí stavů a žádal, aby zítra o tom dali své vyjádření; zároveň oznámil, že Čechové smluvili termín korunování; moravští vyslaní se vyslovili příznivě a byli odvedeni do svých pokojů; pak měl nejv. purkrabí řeč k Slezanům a Lužičanům, kteří mluvili podobně jako Moravané a byli odvedeni do svých pokojů; 30. dubna nebyli vyslaní s žádaným vyjádřením hotovi; 2. května vyslaní zase povoláni do sněmu, odpověď dána Žerotínem ústně a pak čtena písemná vyjádření; potom se stavové čeští dohodli s Moravany a žádali druhé, aby se s nimi srovnali; 3. května Slezané a Hornolužičané odpověděli, Dolnolužičané se omluvili nepřítomností některých spolu vyslaných, pak byli zase posláni do svých pokojů; 6. května jednáno o odpovědi českých stavů Slezanům a Lužičanům za účasti Moravanů, kteří též 7. května prostředkovali mezi stavy českými s jedné a slezskými a lužickými s druhé strany; Slezany a Lužičany nebylo lze přiměti, aby upustili od své písemné odpovědi Čechům, která byla přečtena; potom oznámil nejv. purkrabí, že bude třeba pro blízkost korunování žádati slyšení u císaře; slyšení ustanoveno na zítřek; účastní se ho i Slezané a Lužičané, podali však ohrazení proti stanovisku českých stavů; 10. května odpověděl císař, aby se s korunováním nepospíchalo; 11. května předložen spis složený Čechy a Moravany Slezanům a Lužičanům, který se má podati císaři, že nelze korunování odkládati a aby stavy propustil z povinnosti; stavové zemí inkorporovaných předložili svoje artikule a jednali o nich s českými stavy ještě v dnech následujících; podán značný počet spisů a gravamin; 16. května byly spisy ve sněmu předčítány; 18. května čteny odpovědi českých stavů; Budovec promluvil ve věci nejvyššího kancléře, o čemž vznikla živá debata; 19. května dále se jednalo o odpověděch na spisy stavů zemí inkorporovaných a v následujících dnech jednání mezi Čechy a druhými pokračovalo; po dlouhém debatování ustanovena komise, která by se těmi věcmi zabývala; učiněny návrhy pro jmenování moravského vicekancléře; slezští a lužičtí stavové učinili výtahy svých stížných spisů.

Koncept v bývalém archivu místodržitelském v Praze: L 34; vydáno podle opisu zemského archivu, neboť koncept v témž archivu o této signatuře nenalezen. Autorem spisu byl patrně sekretář Platejs.

Den 29. Aprilis anno 1611 haben ihr Gn. die löblichen herrn stend der cron Beheimb, so in grosser anzahl beisamben in der landstuben gewesen, die herrn gesanten aus Märhen, Schlesien, Ober- und Niederlausniz vor sich erfordern lassen.

Und ist die erste red von den herrn gesanten aus Märhen durch herrn Carl von Zierotin, landshauptman, beschehen, nemblichen, dass uf der herrn stend in Beheimb schreiben und begern [Viz č. 8. ze dne 30. března.] die herrn stend zu Märhen bei gehaltener zusambenkunft dahin geschlossen, das gewisse personen bei diesem generallandtag erscheinen, darunter auch der herr cardinal von Dietrichstein einer sein solte; dass er aber nit ankomben, würde er solches zu verantworten und sich zu entschuldigen wissen. - Complimientes zu endpotenen gruss und dienstanerpieten. - Item, wie sie es jederzeit mit dem königreich Beheimb so treulich gemeinet, noch meineten nnd sich von demselben niemals absondern, sondern als das fürnembste glied bei demselben treulichen stehen und bleiben wolten; mit erfreiung der herrn stende guter gesund[heit]. Dergegen condolirten sie wegen des passauischen kriegsvolks so schädlichen einfals, mords, raubs und brands, wünschend, dass das königreich davon bald endledigt werden möchte und zu beschehung dessen erpieten sie sich ihnen beizuspringen.

Und wird daruf von herrn von Zierotin das credentialschreiben uberandwortet mit fernerm begern, die herrn beheimbischen stend wolten ihnen ihre meinung, zu was end sie die herrn Märher durch ihr schreiben ersucht, bei diesem generallandtag zu erscheinen, enddecken.

Nach der herrn gesanten hieruf beschehen[em] abtrit und wiederumb eintrit hat ihr Gn. der herr oberstburggraf erstlichen gegen den herrn gesanten glimpflichen geeifert, dass sie den herrn stenden mit ihrer rede bevorkomben. Darnach wegen des gruess, zuund anerpietens auch condolenz wegen des passauischen einfals und erlittenen Schadens ein ausfürliche danksagung und gegenanerpieten tan, mit fernerm vermelden, dass die herrn stend in Beheimb aus gewissen erheblichen Ursachen es eine sondere notturft befunden, bei ihrer kais. Mt umb ausschreibung dieses generallandtags undertenigist anzuhalten, darzu auch ihre Mt gnädigist gewilliget, die ausschreibung ergehen lassen und als sie zusambenkomben, ihnen erstlichen eine proposition und darnach bald druf etliche underschiedliche artickel übergeben, welches beides die herrn stend in erwegung gezogen und sich vor ihre person einer antwort endschlossen, welche sie neben ihrer kais. Mt ubergebenen schritt umb aufschiebung des landtags, auch der proposition und der andern artikel den herrn gesanten aus Märhen zu ihrer nachrichtung und Wissenschaft übergeben täten [K tomu se vztahuje tato poznámka: "So sub nro. 1, 2, 3, 4 beiliegent zu befinden, nota bel dem nro 1. ihre kais. Mt ausschreiben wegen des generallandtags in Schlesien, Ober- und Niederlausniz."]. Und weil sie heut oder morgen solche andwort ihrer kais. Mt übergeben musten, so wolten sie sich versehen, auch gepeten haben, die herrn gesanten würden solche zu übersehen, zu erwegen und ihnen, wo nit heut, doch morgen zeitlich daruf ihre meinung einzubringen nit saumben. Das aber hirinnen so schleunig fortzugehen were, verursachete dis, dass algereit die proposition vor 17 tagen und bald druf die artikl übergeben, ihre Mt aber daruf noch nit beschieden worden. Item so hatten sich die herrn beheimbischen stend algereit verglichen, mit ihrer kgl. Mt zu Hungern, als ihres anwartenden kunigs, krönung uf den tag der Himmelfart Christi und also von gestern uber 14 tag endlichen fürzugehen. Nun wurden ihre kais. Mt sonders zweifeis diese ihre andwort auch wollen in deliberation ziehen, so weren gleichergestalt noch viel andrer puncta, daran hochgelegen, vor der crönung zu beratschlagen, dahero dan mit Übergebung solcher andwort zu eilen were, ausser dessen wolten die herrn stend den herrn gesanten kein ziel fürgeschrieben haben.

Andwort von den herrn marherischen gesanten: Sie wolten vor ihre personen noch heut darzutuen und an ihnen nichtes erwinden lassen.

Die herrn stende daruf: Sie nemben solches zu dank an und, weil algereit zimmer vor eines jedes landes gesanten zugerichtet, so wurden sie durch die herrn deputirte dahin zur beratschlagung gewiesen und beleitet worden.

Gegen den herrn gesanten aus Schlesien, Ober- und Niederlausniz haben ihr Gn. der herr burggraf mit der red den anfang gemacht, sodan ich in deutsche sprach tolmetschen und von einem periodo zum andern ihnen der herrn stend meinung mündlichen wermelden müssen. Es ist aber fast der inhalt gewesen wie die andwort, so den herrn gesanten aus Märhen uf ihre red und anbringen gegeben worden, ausserhalb, dass man ihnen angedeutet, nemblichen, dass sie uf ihr kais. Mt gnedigist begern und ausschreiben zu diesem generallandtag erschienen, solches nemben ihre kais. Mt zu gnedigsten gefallen an, erpietens, solches ihre kais. und kgl. Gn. zu erkennen und die herrn stend erfreueten sich, dass sie in gueter gesuntheit angelanget. - Mit treuherziger Verwünschung complimentes. - Darnach so ist ihnen auch vermeldet worden, dass obgemelte schrift in deutsche sprach transferiret werden und ihnen also übergeben wurden. Im übrigen ut supra.

Andwort der herrn Schlesier, Ober- und Niederlausnizer, welche fast uf mass wie die herrn Märher den eingang und beschluss gemacht, mit erpieten, condoliren, danksagen ut supra, ausserhalb dass die gesanten aus Niederlausniz sich angeben, sie hetten noch keine credentiales, waren aber derselben und mehren gesanten stündlich gewertig.

So ist auch von den nachgehenden ländern zum beschluss angezeiget worden: Wan die vorgehenden, als Mähren, mit ihren voto altem brauch nach fertig sein wurden, wolten sie mit ihren votis, allermassen die länder ufeinander folgeten, auch geburlichermassen einkomben und verhoffens morgen ihre meinung einhellig den herrn stenden in Beheimb einbringen. Darauf seind die samblichen gesanten in ihre zimmer beleitet worden und etwa ein halb oder drei viertel stunden daselbsten verblieben.

Den 30. Aprilis anno 1611 seind zwar die herrn gesanten aus den incorporirten landen in ihren, ihnen im schloss eingegebenen, zimmern zur deliberation von neun uhren vormittag bis uf zwo uhren nachmittag in volkombener versamblung beisamben gewesen und haben auch die herrn beheimbischen stend bis zur selben zeit in der landstueben der andwort gewartet, es seind aber die herrn gesanten damit nit fertig worden, darumben man den landtag bis auf negst künftigen montag, das ist bis auf den 2. Mai, umb acht uhr verschoben.

Den 2. Mai 1611 seind die herrn gesanten aus Märhen, Ober- und Niederschlesien, auch Ober- und Niederlausniz abermals in die landstueb erfordert worden, domals der herr Carl von Zierotin von punct zu punct auf dasjenige, so den herrn gesanten den freitag zuvorn in Schriften übergeben worden, mundlichen geandwortet und was also ihre meinung were, nach lengs furbracht. Weiln aber die herrn gesanten auch solches ebenergestalt zu schrift verfassen und übergeben, wie nit weniger begern lassen, solches in ihrer gegenwart zu verlesen, als ist solches begertermassen beschehen und hiebei solche andwort sub nro 5. zu befinden. [Text viz níže při datu 2. května.]

Nach diesem haben sich die herrn stend in Beheimb mit den herrn gesanten in Märhen unterredet und eines gewissen, was der kais. Mt zur andwort gegeben werden solle, verglichen.

Auf welches den herrn gesanten in Schlesien, Ober- und Niederlausniz (welche etwas langsamber als die herrn marherischen gesanten in die landstueben komben) solches durch mich angemeldet und zu ihrem gefallen gestellet worden, ob sie zu dieser von den herrn stenden in Beheimb und den herrn gesanten aus Märhen beschehenen vergleichung treten oder absonderlich etwas fürbringen wolten.

Darauf die herrn gesanten aus Schlesien, wan sie wurden vernemben, worinnen sie sich vergleichen, wolten sie ihnen ihre meinung alsdan auch enddecken, pitent, ihnen solche vergleichungsartickel zu communiciren. - Oberlausnizer idem. - Niederlausnizer idem. - Allein dass die lezten es nur zum referiren ihren mitgesanten (welche noch mit den credentialibus nit ankomben waren) begeret haben.

Herr burggraf durch mich: Weil etliche puncten in der herrn Marher antwort und beider lander, als Beheimb und Merhen, vergleichung were[n], die sie beide allein betreffen, als solte ihnen ein extract, woran in diesem weeg und zusambenkunft das furnembste gelegen und die incorporirten lender mitbetreffe, noch heut zu desto pesserer beforderung und damit sie ja morgen mit ihrer andwort zeitlichen einkomben möchten, gegeben werden, sodan denselben tag also beschehen und diesen tag in dieser materi nichtes weiters furgenomben worden.

Den 3. Mai 1611 haben die herrn Schlesier durch herrn D. Geissler eine kurze rede tun und dabei ihre andwort weitleuftig schriftlich übergeben lassen sub nro 6 [Text viz níže při datu 3. května.] mit pitt, solche in ihrem beisein abzulesen, Verordnung zu tuen, sodan auch also beschehen.

Nach Verlesung derselben wird fast dergleichen von den oberlausnizischen gesanten auch furbracht und die Verlesung ihrer ubergebenen schrift sub nro 7. ebenfals begeret, [Srovn. č. 221.] welches nit weniger verwilligt vorden.

Niederlausnizische herrn gesanten aber endschuldigen sich mit der abwesenheit ihrer mitgesanten, dass sie ihr votum nit abgeben konten, wolten aber, was fürgelaufen, solches denselben, wan sie ankomben, referiren. Und zweifelten nit, ihre pricipaln und mitcommissarien wurden sich von den vorhergehenden lendern nit trennen, sondern sich ihren votis gemess bequemben.

Herr burggraf durch mich: Sintemal die Schriften abgelesen und mit den herrn Marhern als eine hochwichtige sach beratschlagt und in reife deliberation genomben werden muste[n], als wolten die herrn beheimbischen stende vor dismal die herrn gesanten nit vergeblich aufhalten, sondern sie zur geduld ermahnet und gepeten haben, sich in ihre aigene losamenter wiederumb zu verfuegen. Wan die herrn Beheimben und herrn Merher sich auf ihr einwenden eines gewissen endschlossen, wolten sie solches den herrn gesanten wissend machen und an sie begern lassen, sich wiederumb in ihre versamblung zu verfügen, sodan geschehen.

Den 6. Mai 1611 ist man mit der antwort, so den herrn schlesischen und den herrn oberlausnizischen gesanten geben werden sollen, fertig worden, inmassen aus den abschriften nro 8. und 9. beiliegend zu sehen, [Texty viz níže při datu 6. května.] die dan denselben tag den herrn merherischen gesanten verlesen und communiciret worden. Weilen aber die herrn merherischen gesanten, solche also abgehen zu lassen, bedenken getragen und dieselbe alzuscharf verfertiget zu sein erachtet, auch, das allerhand unrat und missverstand daraus zu endstehen sich zu besorgen were, den herrn stenden zu gemuet gefuert, als haben die herrn stend in Beheimb uber solche erinnerung nach der herrn merherischen gesanten beschehenen abtritt eines und das ander erwogen und dahin geschlossen, solche verfertigte antwort den herrn merherischen gesanten zuzustellen, mit begern, sich darinnen weiter zu ersehen und, worinnen etwa zu scharf - welches sie zwar nit vermeineten - gangen were, ihnen ihre meinung und guetachten zu enddecken, jedoch dass gleichwol die Substanz verbleiben möchte. Welches die herrn Merher nach [Srovn. artikule sněmovní z r. 1610.] beschehener andeutung uf sich genomben, auch dorauf den 7. Mai ihre meinung und guetachten geben, nemblichen, domit guete verwilligkeit ["verweiligkeit" rk.], fried und einigkeit erhalten werden möge, dass solche antworten, wie sie verfasset, den herrn schlesischen und oberlausnizischen gesanten ohn einige correctur offendlichen verlesen und dass hernacher der herrn Schlesier und der herrn Lausnizer, sowol iztgedachte der herrn stend in Beheimb Schriften alle beide cassiret werden und es der wähl und erönung halber bei dem anno 1610 geschlossenen beheimbischen landtag und ihrer kais. Mt damals gegebenen abschied und resolution verbleiben6), auch dem itzigen beheimbischen generallandtagsbeschluss einverleibt und also dasjenige, was in jezo angezogenen 1610 landtag disfals begriffen, nun ["und" rk.] wiederholet werden soll. Deme die herrn beheimbischen stend beigefallen und geschlossen, die herrn Merher solten darinnen mittler sein, auch alle solche Schriften cassiren.

Herr Carl von Zierotin: Weil es aber auch ein notturft were, darüber ein gewisses zu schliessen, was den herrn Schlesiern von den herrn Merhern vermeldet werden solte, so wolten die herrn gesanten aus Marhen etwas beheimbisch ufs papier bringen und es den herrn beheimbischen stenden zur erwegung zum verlesen geben. Jedoch sintemal sie der deutschen sprach nit allerdings kundig, dass solches durch einen andern wegen ihrer den herrn schlesischen gesanten deutsch vermeldet wurde, welches also den herrn stenden beliebet, jedoch begeret, der herr Carl von Zierotin, als welcher der deutschen sowol als der beheimbischen sprach erfarn, solte das fürbringen auch deutsch tun, dessen er sich gleichwol etwas geweigert.

Auf dieses seind die herrn merherischen gesanten abgetreten, in ihr zimmer gangen, und, nachdem sie befunden ein notturft zu sein, diese sach vorerst bei den herrn schlesischen und oberlausnizischen gesanten zu unterbauen, als haben sie mit denselben uber zwo stunden tractiret, in diese furgeschlagene meinung guetwillig einzugehen und also durch die herrn Marher die cassation beider Schriften geschehen zu lassen, stark gehandelt. Nachdem sie aber in keinerlei weiss oder weg solches erhalten kunnen, haben sie, die herrn Merher, sich wiederumb zu den herrn stenden in Beheimb verfueget und relation tan, dass sie nichtes verrichten kunnen, sondern, dass die herrn Schlesier und Oberlausnizer bei ihrer ubergebenen schrift endlichen beharren wolten, auch, das dieselbe uncassirt in suo esse und vigore verbleiben solte, angezeiget, mit dem anhang, massen die herrn stend ihnen daruf eine schriftliche andwort zu geben bedacht weren, wolten sie solche ohn einige cassation gern anhören und vernemben.

Diesemnach ist geschlossen, auch von den herrn merherischen gesanten selbsten vor guet angesehen und geraten worden, mit der publication und Übergebung der verfertigten antworten furzugehen, wie dan auch gleichwol zimlich spet und fast umb 7 an der halben uhr beschehen und solche antworten von mir den herrn Schesiern und Oberlausnizern verlesen worden, dabei aber der herzog zue Ligniz (welcher vor der Publikation heimbgefaren) nit gewesen.

Nach der Verlesung hat der herr burggraf jedem teil erwente antwort zugestelt und dabei durch mich anzeigen lassen, weil die zeit zur krönung kurz, dass es ein notturft were, nunmehr ohn verzug bei ihrer kais. Mt umb audienz anzuhalten und derselben dermaleines die ["der" rk.] andwort und meinung, damit gleichwol ihre Mt algereit lang ufgezogen worden, zu übergeben, wie es den ihr Gn. vor guet ansehen täten, dass solches uf morgen umb 8 uhr früe besehene und die hiezu deputirten von den beheimbischen stenden, die auch alspaid genennet worden, sich umb benennte zeit in ihre kais. Mt antecamera finden Hessen, die herrn Schlesier und Oberlausnizer auch gleichsfalies hirzu Personen nominirten und hinaufschicketen. Auf welches die herrn Schlesier durch herrn D. Geissiern furbringen lassen: Die herrn Schlesier wüsten sich nit zu erinnern, gestunden auch solches nit, dass sie den herrn stenden cum iuramento subiectionis et obedientiae verbunden sein solten, wolten auch darwieder protestiret und diese schrift anders nit als ad referendum angenomben haben, dan sie disfals ihren herrn principalen nichtes zum praeiuditio geschehen lassen konten. Personen ihres mittels wolten sie zu rechter zeit zu der audienz und erlangung derselben uf morgenden tag verordnen.

Oberlausnizer durch den syndicum zu Bauzen: Sie verhoffeten noch gestunden nit, dass sie den herrn stend in Beheimb erblichen incorporirt sein solten und wurd sich zuversichtig aus kunigs Joannis privilegio [Tím míní listinu krále Jana ze dne 31. srpna 1319; viz Emler, Reg. Boh. III., č. 519.] ein anders befunden. Derowegen wolten sie, in quantum de iure deberent et possent, solches wiedersprochen haben und es ihren herrn principalen zu referiren wissen, zur audienz aber und furtragung der Schriften wolten sie personen auf morgenden tag deputiren.

Niederlausnizer: Ob sie wol verhoffeten, ihre mitgesanten wurden morgen oder übermorgen gewiss ankomben, jedoch sie kernen oder komben nit, so wolten sie gleichwol uf negstkunftigen montag ihre meinung auch in Schriften übergeben; bei deme es also damals verblieben.

Den 10. Mai anno 1611 haben ihre kais. Mt auf die derselben von den herrn stenden in Beheimb, herrn gesanten aus Schlesien und Oberlausniz ubergebene Schriften [Srovn. č. 113 a následující.] den herrn stenden in Beheimb eine schriftliche antwort zustellen lassen, in welcher sie begern, sintemal sie das werg einer solchen Wichtigkeit befinden, dass sich ihre kais. Mt in einer solchen kurzen zeit und termin nit resolviren konten, dass man mit der erönung aus gehörten erheblichen Ursachen nit eilen solte, laut abschrift sub nro 10. [Viz níže při datu 10. května.]

Den 11. Mai seind die herrn stend abermals mit den herrn gesanten aus Merhen, Schlesien, Ober- und Niederlausniz in der landstuben zusambenkomben, do dan eine antwortschrift an die kais. Mt, so von den herrn Beheimben und Merhen geschlossen [Viz níže při datu 11. května.] und in deutsche sprach transferiret, verlesen und darüber die herrn gesanten aus Schlesien, Ober- und Niederlausniz vernomben worden, mit der durch mich beschehenen andeutung, wan den gesanten der andern lender solche gefiele, solte dieselbe ihre(r) kgl. Mt zu Hungern durch gewisse personen von den herrn beheimbischen stenden auch fürgebracht und dan ihrer kais. Mt noch denselben tag uberandwortet werden. In solcher schrift aber laut abschrift nro 11. ist begriffen, dass die herrn Beheimben die kronung lenger nit als bis uf folgenden montag aufziehen konten, mit pitt, sie ihrer pflicht auf vorhergehenden samstag, als den 14. Mai, zu erlassen, zu welchem die andern lender alle gestimmet.

In werender dieser tractation ist auch vernomben worden, dass die herrn Merher 49 artickel in beheimbischer sprach übergeben, so mehrenteils die beheimbische canzlei und appelation, auch sonsten die beheimbischen recht betreffen und, wie es in künftig zwischen Beheimb und Merhen solle gehalten werden, welche [sub] nro 12 zu befinden. [Viz níže při datu 10. května; text vydal Jos. Konopka, Separační snahy Moravanů na generálním sněmu r. 1611. Čas. mat. mor. 1914, st. 382 - 392.]

So haben auch eodem die die herrn Schlesier auf etliche ihnen zugestellte gemeine artickel eine schriftliche andwort und guetachten nro 13 [Viz níže při datu 11. května.], sowol die herrn gesanten aus Niederlausniz, sintemal die manglenden commissarien und gesanten einkomben, ihre anderwerts schrift ratione der erönung und anderer punkten, mit welcher sie sonsten wegen ausbleibung der andern gesanten damit von einem tag zum andern verzogen, nro. 14. eingeben. [Viz níže při datu 10. května.] Welche beide Schriften verlesen und ihnen dabei angezeigt worden, dass eine und die ander in notturftige beratschlagung gezogen und sie darauf zur gebur beschieden werden solten.

Und nachdem sich auch die Oberlausnizer angeben, dass sie mit ihrem voto und guetachten auf etliche gemeine artickel noch nit gar fertig waren, in anderthalb stund aber damit gefast sein wurden, als peten sie sich diese kurze zeit zu gedulden, wolten solche zum verlesen nach verfliessung solcher zeit auch einandworten. Denen dan zur andwort geben worden, weil es algereit zimblich spet, auch aber wichtige Sachen zu verrichten vorhanden weren, so wolten sie sich bis auf negstkunftigen freitag gedulden.

Weilen auch die herrn merherischen gesanten den 13. Mai anno 1611 von den herrnstenden in Beheimb in beheimbischer sprach laut translatur nro 15 weitleuftig schriftlichen beantwortet worden [Viz níže při datu 13. května.], so hat man denselben tag mit den herrn Schlesiern und Lausnizern nichtes furgenomben, sondern s eind ihre Sachen bis auf folgenden tag, als den 14. Mai, verschoben worden.

Auf welchen 14. Mai man erstlichen den herrn Schlesiern von den herrn stenden in Beheimb auf vorhergangene Schriften ein schriftliche andwort sub dato 13. Mai verfertigter verlesen und zugestelt nro 16, [Viz níže při datu 13. května.] inmassen dan den herrn niederlausnizischen gesanten unter gleichen dato auch beschehen nro 17. [Viz níže při datu 13. května.]

Eodem die haben die herrn Schlesier ihre gravamina nro 18 eingeben [Viz při datu 14. května.] sub praesentato 14. Mai und dabei von den herrn stenden im Franksteinischen wieder desselben fürstentumbs haubtman [sub] nro 19 eine den 6. Mai datirte schrift, desgleichen [Slova "desgleichen" - nro 20 přetržena.] eine den 6. Mai datirte protestation wieder der herrn stend in Beheimb ihnen auf ihr einbringen sub dato 6. Mai gegebene andwort nro 20. [Viz při datu 6. května.] So ist auch damals von den herrn gesanten in Oberlauzniz eine antwort auf etliche puncta nro 20 und ihre gravamina nro 21 [Viz při datu 14. května.] und dan von den niederlausnizischen herrn gesanten ebenfals ein[e] beantwortung und ihre gravamina nro 22 und 23. [Viz při datu 14. května.] übergeben worden. Und weilen es bei Übergebung solcher Schriften alpereit etwas spet gewesen, hat man die herrn gesanten zur geduld wegen der Verlesung bis auf künftigen montag, als den 16. Mai, ermahnet.

Welchen 16. Mai seind obgemelte sechs Schriften in gegenwart aller lender herrn gesanten in publico verlesen, von den herrn schlesischen gesanten auch - dabei aber der herzog leibesschwacheit halber wie auch den 14. Mai in der person selber nit gewesen - uberdis noch eine protestation wieder die ihnen sub dato 6. Mai von den herrn stenden in Beheimb ihnen ubergebene schrift eingeben und auch verlesen worden nro 24 [Viz při datu 16. května.] mit der mundlichen andeutung und begeren, solche schrift mit den herrn merherischen gesanten zu beratschlagen und zu erwegen und, wan man sich eines gewissen verglichen, den herrn schJesischen gesanten solches wissen zu lassen und sie darauf zur gebuer zu beandworten; dabei es domals verblieben.

Den 18. Mai seind die verandwortungen der herrn beheimischen stende ["den stenden" rk.] auf vorhergehende Schriften, als nro 18, 20, 21, 22 und 23, in der landstueben von mir offendlich verlesen worden [Viz při datu 19. května.], die schrift aber wegen des hauptmans zu Frankstein nro 19 ist wol, nro 18 etwas in der herrn stend beantwortutig angezogen, aber gleichwol deswegen nichtes in specie wiederlegt worden; so hat man auch gleichergestalt die von den herrn Schlesier nro 24 eingewante protestation mit stillschweigen übergangen.

Und wiewol bei Verlesung dieser Schriften mehrernteils der herrn stend mit der verfertigung derselben zufrieden gewesen, so hat herr Wenzel von Budiegowa [T. j. Václav z Budova.], freiherr, den punct, dass der herr obristcanzler einen vicecanzler vermueg des landtagsbeschlusses anno 1608 allein zu ersezen, auch andere unterambter bei der canzlei zu bestellen befugt were, etlichermassen wiedersprochen und solchen landtag nur auf die obristen landoffizirer, so zur landtafel gehörig, ziehen und den herrn obristen canzlern daran gar nichts gestehen wollen, auch gesagt, es hette nie kein obrister canzler einen vicecanzler erwehlet noch eingesezt Darauf der herr obristcanzler sich an die brüst schlagend und etwas movirend geantwortet: "Ich hab einen vicecanzler ersetzet etc.", dessen sich dan der herr obristburggraf mit glimpf angenomben, sowol herr von Martiniz und herr Slawata dazu das ihrige auch geredet und herr obrister burggraf den herrn von Budiegowa von seinem disputai abgemahnet, dem herrn obristen canzler und was deshalben in die schrift gesezt gewesen, recht geben, herr von Martiniz auch movirt, dass eben die ursach, dass den obristen herrn landofficiren diese gewalt ihre viceambtleut an- und abzusezen, gegeben worden were, hette der lezt verstorbene vicecanzler verursacht. Des herrn Budowez mainung aber hat weiter niemandes beifall geben; dabei es also verblieben.

Hiebeneben hat sich auch ein stritt errichtet, dass in die Schriften hat sollen gesezt werden, vor die Lausnizer wegen des exercitii Augustanae confessionis bei dem kunig zue intercediren und dass die catholischen sowol als die sub utraque solten gemeinet und begriffen sein, [zu] welchen herr graf Joachim Andre Schlick und herr von Budiegowa, etlichermassen movirt, auch andere von den herrn stenden dazu geredet, wie in gleichen dem herrn obristen canzler deswegen zu andworten und sich zu erkleren ursach geben, déme aber der herr obristcanzler - so ich doch nit aigendlichen hören kunen, sintemal der herr graf Schlick etwas stark geredet - nit weis ich, was geantwortet.

Den 19. Mai haben obengedachte fünf beandwortungsschriften den herrn schlesischen, ober- und niederlausnizischen gesanten sollen verlesen werden. Da nun aber erst die herrn merherischen gesanten furgelassen und mit ihnen wegen der ihnen auf ihre 49 artickel gegebene[n] and wort Unterredung gehalten, denen dan der herr obristburggraf angezeigt, im vali sie, die herrn Merher, an ihrer verandwortung einigen mangel hetten, wolten sie, die herrn beheimbischen stend, dieselben gern anhören. Darauf herr Carl von Zierotin: Ob sie wol gern gesehen, dass ihnen zue einiger weitern replic nit ursach gegeben werden, jedoch, weil sie aus solcher der herrn Beheimben beantwortung vernomben, dass sie die herrn Merher entweder nit recht verstanden oder ja keinen rechten bericht einzogen hetten, darumben wurden sie zu weitern repliciren verursacht, wie sie den dasjenige, was zu erinnern von neten, in eine schrift verfasset und also übergeben teten, sodan von der cathedra verlesen worden.

Was aber damals daraus geschlossen, weiss ich nit, den ich dieselbe zeit wegen anderen canzleigeschaften aus der landstueben gangen pin gewesen. Nachdem sie aber fast eine stund beisamben gewesen, seind auch die herrn schlesischen, ober- und niederlausnizischen gesanten in die landstueb erfordert worden, denen man die beantwortung auf obige 5 schriften, nro 18, 20, 21, 22 und 23, zu verlesen anbefohlen, sodan von mier beschehen und sie solche von herrn obristen burggrafen allesambt cum protestatione und in quantum de iure ihre notturft, wen es von nöten, darauf weiter einzubringen und ihnen keine Verkürzung tuen zue lassen, angenomben, et ita dies erat consumptus.

Den 21. Mai anno 1611 haben die herrn schlesischen gesanten abermals eine wiederlegschrift sub dato 21. Mai auf der herrn beheimbischen stend ihnen gegebene antwort, item zwo reprotestationes wegen des fürstentumbs Troppau wieder der herrn Behmen mundliche und der herrn Marherer schriftliche eingewante protestationes, als eine sub dato 21. und die ander, welche den 22. erst eingeantwortet worden, sub dato 22. Mai, nro 30, 31, 32 [Text viz níže při datu 21. a 22. května.]; item die Oberlausnizischen gleichesfals eine, nro 33 sub dato 2. Mai, dabei von denen von Budissin wegen der frauen Anna Berckin vier beilagen vorhanden und dan die aus Niederlausniz eine sub dato 2. Mai nro 34 übergeben [Viz níže; srovn. též konečnou relaci hornolužických vyslaných.].

Weilen es aber spet gewesen, so seind solche Schriften erst am heiligen Pfingstag [T. j. 22. května.] in gegenwart der herrn stend in Beheimb und der herrn gesanten aus den incorporirten landen verlesen worden. Und nachdem in solchen Schriften, in Sonderheit in der schlesischen, etwas eifrig mit angehengt, dass sie es den herrn stenden in Beheimb anheimbstelleten, ob nit personen von den herrn stenden geordnet werden möchten, die mit ihnen solcher gravarnina halber Unterredung hielten und guetliche vergleichung furnemben möchten, als ist nach lang gehaltener deliberation und fast von den fürnembsten wieder solche begerte handlung fiirnemblichen, weil der landtag nunmehr seine endschaft erreicht hette, geredet, jedoch endlichen von dem grossern teil der herrn stend, das solche eines jeden teils habenden rechten ohn schaden fortgenging sein solte, geschlossen und bewilligt, auch hierzu aus jedem stand 6 personen nominirt werden, welche solche tractation ehist furnemben und, was etwa dabei gehandelt werde, bei negsten landtag den herrn stenden zuer ratification solches referiren sollen.

Hiebei ist auch von dem herrn Carln von Zierotin wegen der herrn Merher der punkt wegen eines vicecanzlers und dan der session der herrn landofficirer und rate in Beheimb und der herrn landofficierer und rate in Merhern stark urgiret worden. Und hat herr Carl von Zierotin fürgeschlagen, es solten personen zugleich von den herrn Beheimben und den herrn Merhern furgeschlagen werden, welche nit Merher, sondern Beheimben weren und aus denselben solt er, der herr obriste canzler, einen nemben, der ihme gefiele und zum vicecanzler machen. Und wiewol damals der herr obristburggraf zu seinen voto angezeigt, es verbleibe pillich bei dem, was im landtag etc. 1608 geschlossen, andere herrn auch ["auf" rk.] demselben beigefallen, so seind aber doch der mehren teil aus den herrn stenden darwieder gewesen und haben den andern taghernacher, als den 23. Mai 1611, geschlossen, das vier personen benennet und zum vicecanzler - dabei ich aber nit gewesen - fürgeschlagen werden solten, nemblichen: her Vitzthumb, [Krištof Fictum z Fictumu.] herr cammerprocurator herr Ulrich von Gerssdorf, herr vicelandschreiber von Michalowiz [Bohuslav z Michalovic, místopísař král. Českého.] und herr Hans Müller starosta. [T. j. starosta komorničí.]

Und weilen nun hierüber die handlung der herrn schlesischen, ober- und niederlausnizischen gesanten eingebrachten und unerörterten gravaminum halber der herrn gesanten und der herrn beheimbischen stend bewilligung nach in der grünen stuben furgenomben und der Sachen ein anfang gemacht worden, so haben die herrn schlesischen gesanten den herrn deputirten einen extract ihrer gravaminum übergeben nro 35. [Texty viz níže.]

Item die herrn oberlausnizischen gesanten gleichergestalt einen extract ihrer gravaminum zu handen des herrn obristen burggrafen nro 36. Ebenfals von den herrn niederlausnizischen gesanten.

Darauf folgen nun die in der grünen stuben aufgerichte Unterredungen und vergleichungen: nro 38 mit den herrn schlesischen gesanten, nro 39 mit den herrn oberlausnizischen gesanten, nro 40 mit den herrn niederlausnizischen gesanten [Texty viz níže.].




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