243.

[V Praze], 2. května 1611.



Vyslaní moravští českým stavům: Podávají své dobré zdání o spisech předložených jim nejvyšším purkrabím a týkajících se svolání generálního sněmu, proposice královské, korunování krále Matyáše, královského titulu císařova, jeho residence, zachování jeho autority, osob zničených a achtování Pasovských.

Kopie (A) v státním archivu ve Vídni: Ms. 108/11, fol. 350 - 352, kopie (B) v tajném státním archivu v Berlíně: Rep. 3 nro 18, fol. 54 - 55. Kopie A má nadpis: "Copia der mährerischen gesandten zum generallandtag erklerung auf die kaiserliche proposition und etliche vorbehaltene articul, den ständen uberraicht den 2. Mai anno 1611. Aus dem behaimbischen in[s] teutsch ubersezt." Český originál se nezachoval.

Wolgeborne, edle und gestrenge herren, aus der rütterschaft," ehrnvöste, wolweise herren Präger, erbare und vorsichtige herren gesandten aus den statten, alle drei stände dises königreichs Behaimb, freundl ehe liebe herren ohaimben, schwäger, brüedere, vettere und guete freund.

Nachdeme E. Gn. durch den obristen herren burggrafen uns, ["und" A "uns" B.] als den vollmechtigen gesandten von den ständen des margraftumbs Möhrern, etliche Schriften, welche von E. Gn. alberait beratschlaget und geschlossen worden seind, am negsten vorgangen[en] freitag zum besondern ubersechen und erwögen uberantwurtet und beneben an uns begert haben, dass wir aus damahlen angezaigten Ursachen über denselben oder nachvolgenden tag mit der antwurt nicht säumen solten [Srov. č. 217 a to část protokolu ze dne 29. dubna.], obwoln zu erwegung ["bewegung" chybně A i B.] solcher grossen und hochwichtigen sachen ein zimblich kurzer termin benennet, weiln aber wir vor unser person nit ursach sein wolten, dass ihrer kgl ["kais." chybně A i B.] Mt, unsern gnedigsten [herrn], ainige hinderung in deroselben vornemen geschehen sollte, sonderlich dann auch, damit E. Gn. und disem königreich Behaimb zu grosser ungelegenhait und gefährligkait, darinnen dise cron ohnedas beschaffen ist, sowohl auch den herren gesandten aus andern, zu disem königreich incorporierten ländern zu verdrieslichem aufschub dardurch nit ursach gegeben ["geben" A, "gegeben: B.] würde, haben uns demnach beflissen, solche uns ["und" A "uns" B.] ubergebene Schriften aufs fleissigist zu übersehen und, was uns darinnen bedunken möchte, E. Gn. mit kurzen Worten anzumelden. Aus was Ursachen aber solches nit bescheehen und auf den heutigen tag des landtags verschoben, weiln solches E. Gn. wol bewust, ist unvonnöten ["vonnòten" A "unvonnöten" B.], solches zu widerholen.

Belangend dann dero Schriften und zuvorderist deroselben begeren wegen ausschreibung dises allgemainen generallandtags, sowol ihrer kais. Mt, unsers allergnedigsten herren, zu anfangs dises landtags fürgebrachte allergnedigste proposition, das lassen wir beedes an seinem ort bewenden. Und wie wir E. Gn., dass dieselben ihr liebes Vaterland ihnen recht angelegen sein lassen, treulich vergünnen und uns darüber höchlich erfreuen, also sagen wir Gott dem allmechtigen lob und dank für die göttliche gnade, dass ihre kais. Mt könig Mathiassen als deroselben allerliebsten und ältisten herren bruder gleichermassen wie hiebevor zu der disignation also auch iezo zu der erönung und regierung dises königreichs bevordet und E. Gn. auf dero gewohnliches allergnedigstes ersuchen noch für einen könig und herren zu E. Gn. und unsern, auch andern incorporierten land gueten ["guetern" A.] vorgestellet, aus der göttlichen gnaden die versehung getan, lob, ehr und dank; wollen auch gleichsfals deren ["dero" B.] von ihr kais, Mt in dero proposition vorbehaltene und E. Gn. ubergebene articul - demnach darin, was ["dass" chybně A i B.] E. Gn. ihrer kais. Mt darauf zur antwurt geben wolten, weitleufig begrifen würd - [nicht] umbgehen, sondern zu deroselben antwurt, darinnen unsers erachtens der ganze inhalt dieser traetation gelegenhait ist, schreuten und ["und" doplněno z B.] zuvorderist, wie sich E. Gn. auf ihr kais. Mt begeren dahin entschlossen, dass ihre kgl. Mt könig Mathias auf den tag der Himmelfahrt Christi zum könig in Behaimb geerönt und publiciert werden möchte, bewilliget und erboten haben, als wollen wir es auch darbei bewenden lassen und zu solchem E. Gn. algemainen schluss [von] E. Gn. im wenigsten unabgesöndert und im namen ihr ["euer" A "ihr" B.] Gn. der herren stände des margraftumbs Möhren willig und gerne einwilligen, demselben stattgeben und solches desto lieber - sintemal hiebevor ihre kgl. Mt als ein designierter künftiger könig in Behaimb von ihr Gn. für einen margrafen und ihren herren guetwillig angenommen und damit ihre kgl. Mt aus göttlicher gnediger versechung mit bewilligung ihr kais. Mt auf dem königlichen Stuel siezen und beede länder under dero berrschaft bringen möchten, treulich gewünschet haben - derowegen, demnach es anjezo darzukommen solle, vergünnen solches E. Gn. wir nicht allein gar gerne, sondern seind auch darob gar höchlich erfreuet, wollen auch hiemit ihr kgl. Mt langwärige glückliche regierung mit göttreichen segen gewunschet haben.

Im andern articul wegen des tituls dises königreichs Behaimb, dass derselbe ihrer kais. Mt bleiben solle, haben wir vor unser person hiemit kain bedenken in ansechung der condition, welche E. Gn. wol erwogen und einseczen lassen [To se týká závazku, že císař nikdy již si nebude osobovati práva k vládě; zvláště, kdyby král Matyáš dříve umřel.], halten wir dieselbe auch vor notwendig, darzu wir eine besondere ursach haben, dieweiln die stände des margraftumls Mährern durch dero volmechtigen ihnen hiebevorn dises vorbehalten, dass sie nit allein bei ihr kais. ["kgl." chybně A i B.] Mt in die undertenigkait nit kommen sollen.

Ir kais. Mt residenz zu Pilsen und deroselben freies ausund einraisen in und aus disem königreich [belangend], würd E. Gn. guetbedunken von uns gerüehmet und es vor ein sehr nötiges und disem königreich und andern incorporierten ländern nuzliches werk erkennet, verhoffend, E. Gn. solches also versehen werden, damit wir auch, die andern einverleibte länder, in gewisser sicherhait und bestendigem frid mehr als zuvor verbleiben möchten.

Dass wider ihre kais. Mt nichts solle geschrieben oder geredet werden, was deroselben autoritet zuwider sein möchte, wolten uns hierin von E. Gn. auch nit tailen, dann, wie wir von ihrer kais. Mt einen genügsamen revers deshalber [Doplněno z B.] erlanget, haben wir solches fleissig versechen, damit darwider nichts getan werde und wollen auch künftig dasjenige ["das ainige" A, "dasjenige" B.] zu versechen nicht underlassen, es werde uns dann ainige ursach darzu gegeben.

Dass sich E. Gn. wegen etlicher personen, die sie in ihrer custodi hetien, gegen ihr kais. Mt entschuldigen, erkennen wir solche E. Gn. entschuldigung vor billich und bitten, E. Gn. wollen bei denselben personen auf ihre kgl. Mt, auf sich selbsten, sowohl auch auf uns und die incorporierte länder guete und notwendige achtung geben.

Wegen der acht, nachdem wir vernommen, dass dieselbe von ihr kais. Mt versprochen und villeicht E. Gn. alberait überantwurt worden ist, als wollen wir desselben nit erwehnen, sondern sich als in allem mit E. Gn. verglichen haben wollen.




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