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V Praze, 2. - 7. května 1611.



Brömserova týdenní zpráva kurfirstovi Mohučskému: O jednání 2. května s vyslanými ze Slezska a Lužice, o poradě u Leuchtenberka týkající se achtovaní pasovskeho vojska; o osvobození Slavaty a Martinice ve sněmu 3. května, o ponechání Hannewalda a Hegenmüllera ve vězení a chystaném protestu proti takové urážce císaře a říše; o příchodu falcneuburských poslů, o poradách 4. května u vévody Brunšvického s vyslanými ze Slezska a Lužice, týkajících se též zatčených úředníků a výroků Sakových o nich, o společném obědě se Sasy u Zúňigy a jeho politických projevech, o přání císařově jednati se Zúňigou a nunciem o korunovaci, o návštěvě u nuncia [biskupa Sarzanského] 5. května a rozmluvě s nim o událostech a odevzdání mu dobrého zdání, jak řešiti zdejší nesnáze, o jednám Zúňigově s vévodou Brunšvickým; o návštěvě 6. května u Minckwitze ve věci pověřujícího listu a instrukce Brömserovy, o rozmluvě s Václavem Vchynským, který hájil stanovisko stavů proti říši; o společném slyšení s vévodou Brunšvickým a Gerstenberkem 7. května u císaře, jemuž radili, aby se choval resignovaně, o jeho přání, aby byl svolán sjezd kurfirstů, o odřeknutí audience u krále a o braniborském vyslanci.

Brömserův protokol v státním archivu ve Vídni: Mainzer Erzkanzlerarchiv, Reichstagsakten 1611, Bd. 103 c, fol. 323 - 329. Zkráceně a vlastními slovy vyd. Chroust v Briefe u. Akten IX., st. 423 - 432, č. 175. Tylo zprávy jsou přílohy k Brömserovu listu kurfirstovi Mohučskému ze dne 7. května (viz níže). Brömser sám je nazývá v listě tom "extract meines prothocolls". Psány nejsou jeho rukou vlastní, nýbrž rukou jeho písaře. Patrně dal Brömser své protokolární zápisky, které si činil při jednání, ve své kanceláři redigovat a podstatné části z nich excerpovat, proto jim říká extract.

Montags den 2. Maii anno etc. 1611 ist durch den herrn von Munckhwitz die erinderung bei mir geschehen, das bei den saxischen verfügen solte, damit die erinderung wie auch cornmunication mit den Schlesischen und Laussnitzern befürdert werde, inmassen ihre Mt gnedigst begehret, dann periculum in mora erscheinen. Warauf nachfolgents die Saxische sich bei etlichen der abgesandten ad partem angeben und solches entdecket, auch ihnen das handbrieflein [T. j. císařův list vévodovi Brunšvickému a vyslancům kurfirsta Saského a Mohučského ze dne 26. dubna; viz č. 179.] communiciret worden. Eodem hat der landgrave von Leuchtenberk an die Sach[s]ische begert, das sie zue ihrer fürstl. Gn. in dero losament kommen wolten, doselbsten in beisein des herrn von Molar ihnen vorgehalten worden, demnach der könig und die böhmische stand auf die declaration banni dringe, als begerten ihre Mt der churfürstlichen abgesandten bedenken, was hierin zu tuen, welches di Saxische damals also angenomen, das forderst mit dem herzogen von Braunschweig, als an denen sie von ihrem herrn verwiesen und dann mit Maintz sich underreden und folgents sich resolviren wolten. Nachdeme nun solches bescheen und hochg[edachter] herzog den bericht getan, dass ihre Mt sich solcher acht halben albereit vor diesem erkleret, als ist in gemein darvor geachtet worden, dass dieselbe ohne ferneren verdacht nicht wohl vorüber oder zurück werde können, allein dass in solcher declaration die narrata eng eingezogen und dass die wilfahrung auf des königs und der stende instendiges ansuchen beschee, vermeldet, darbei auch ein gewisse zeit der aussöhnung noch angehengt werde. Ist demnach eodem die den geheimen raten diese unsere erklerung auf dem schloss erofnet und alles zu dero ferneren ermessen gestellet worden.

Dienstags den 3. Maii haben die böhmischen stand den herrn Schlawata und Sehmesantzky ofentlichen in ihrer gewohnlichen ratstuben wieder absolviret, dass nemlich sie das böhmische recht ausgestanden, unschuldig befunden und dahero ihrer ehren halben nichts abbrüchlichs leiden, alles in die landtafel geschrieben und ihnen darüber schriftlicher schein gegeben werden solte. Den Hanniwaldt und Hegenmüller haben sie gleichergestalt, soviel die böhmische Handlung oder stende betrifft, losgesprochen, aber dabei angezeigt, das sie auf begehren anderer nachmals im arresi verbleiben und sich demnach in vorige verordnete quartir und losatrienter verfügen müsten. Ob nun wohl vom herrn Hannibaldten zu wissen begehret worden, in wessen handen oder auf wess anhalten sie verstricket sein solten, damit sie ihre notturft an déme ort suchen künden, so ist doch ihnen weiters nicht geantwortet worden, als das es uf anhalten anderer besehenen [Tím naráží na krále Matyáše a jeho rádce.], sein also more solito hinundergefübret worden.

Nachdeme nun die churfürstlichen neben dem herzogen [T. j. vévoda Brunšvický.] darvor geachtet, dass soliches unfermblich gebahren gegen ihre Mt und des reichs hofräte vornemblich der keiserlichen hocheit und dem ganzen Römischen reich zue höchster Verkleinerung vorgehe, als hat man vor guet angesehen, das schriftliche memoriál an die stende auszufertigen und zum förderlichsten zu übergeben, ist daruf solches von I). Gerstenbergern coneipirt dem herzogen eommunicirt anbevohlen worden. [Viz č. 244 ze dne 2. května.]

Eodem haben sich die pfalzneuburgischen abgesandten bei den Saxischen und mir angeben und uns ingesampt neben Überreichung abgesonderter creditiven angemeldet. Nachdeme pfalzgrave Philips Ludwig den beschwerlichen zuestand alhier mit bekornmernus verstanden, auch darbei bericht worden, dass Saxen diese abordnung getan, ihrer Mt darin beirätig und beistendig zu sein, als haben ihre fürstl. Gn. ihre solche abordnung zum höchsten gefallen lassen, auch sie selbsten sich darbei ihrer Schuldigkeit und geleisten pflichten erindert und geschlossen, ihre Mt bei diesem onwesen nicht zu verlassen, derowegen ihnen den gesandten schriftlichen befelch, creditiven und instruetionen zuegeschicket, deren gemess sie sich anjezo bei uns anmeldeten mit bitt, ihnen nicht allein zu communiciren, was bishero in dieser Sachen verhandelt worden, sondern auch mit ihnen in diesem fjll vertreulichen zu communiciren. erbieten sich an ihrem ort, was zu erhaltung ihrer Mt und des reichs reputation dienen möchte, nichts erwinden zue lassen etc.

Nach genohmenem abtriedt haben wir uns verglichen folgender antwort, auch darbei alle ehrentitul mit fleiss ausgelassen wegen der Churpfalz stritigen administration, dass nemlich wir ganz gerne dieses anerbieten vernorimen, zweifelten auch nicht, es werde solchem als der Schuldigkeit unsern gnedigsten herrn wenigers hocherfreulich zu vernehmen sein, auch ihren fürstl. Gn, bei allen stenden des hail. reichs rüemblich verstanden, allermeist aber bei ihrer Mt ein ursach eines besondern trostes sein, hielten demnach darvor, das sie die gesandten sich förderlichen bei ihrer Mt angeben und ihre Werbung oder oblation tuen solten, würden ohne zweifei ihre Mt sie ferners dieses fals nach deren willen anweisen, da es dan hernechst an unserer vertreulichen communication und anderer notturft nicht ermangeln solt.

Mitwochen den virten Maii seind ein ausschues der Schlesinger und Laussnitzerabgesandten, nemlich der herr von Promenitz, einer von Loss und dann ein syndicus [Patrně syndicus budyšínský Ambrož Hadamer, neboť Weikart z Promnic a Hanuš z Losu byli Slezané a v tomto poselství byl také zástupce Lužice.], erschienen beim herzogen [T. j. Brömser a saští vyslanci Gerstenberg a Lüttichau.] und uns [T. j. vévoda Brunšvický.] sich angeben und ingesampt vorbracht, nachdeme vergangenen tags durch die Säch[s]ische etlichen aus ihrem der stende mitte! zu verstehen geben worden, was ihre Mt begehret, auch so viel vernomen, das wir mit ihnen gern ferners hiervon vertreulichen communiciren und handeln wolten, als heften die schlesingische und laussnitzische gesandten - darunter auch herzog [Pro jméno Jana Kristiána, vévody Břežského a Lehnického, vynecháno místo za slovem herzog.] von der Lignitz mit alhier - sie abgeordnet, sich alhier anzugeben und zu vernehmen, was in diesem fall unser furschlag und meinung sein mögte, welches sie alsdan zuruckprengen und ferners in consultationem ziehen wolten etc.

Auf dieses hat der herr herzog von Braunschweig alsopald kurzlich vor sich geantwortet und darbei angezeigt, das er mehrern behalts und der sachen Wichtigkeit willen ein kurze schrift verfasset, so er alspalten Selbsten abgelesen und ihnen den abgeordneten zuegestellet, dessen abschrift hiebei sub nro 3. zue sehen [Memoriál ten otiskl Hammer - Purgstall v Abh. der kgl. böhm. Ges. der Wiss. V. Folge, Bd. III, st. 800 - 804.].

Nach diesem hat der Saxische neben Überreichung der creditiven ausführlichen seines herrn intentimi und [meinung] mündlichen entdecket, so mehrernteils mit des herzogen von Braunschweig Schriften ubereingestimmet, darbei nichtsdestoweniger auch ein schrift übergeben, wie hiebei sub nro 4. [Memoriál saských vyslanců Slezanům viz níže při datu 4. května.], endlich auch angezeigt, mit was gelegenheit ich vor mein person zu diesem wesen kommen, darbei sie die stende versichert, das Meintz mit Saxen in diesem fall ganz übereinstimme, auch deswegen fürderlichen gewald und instruetiones erfolgen werden; so seie man auch von den uberigen churfursten gewisser abordnung zu gleichmesigem intent gewertig etc.

Auf dieses alles haben sich die abgeordneten under anderem rund erkleret, das den Schlesingern und Laussnitzern dieser unformblich und unverantwortliche modus procedendi, den sie selbsten sehen und empfinden, niemals gefallen; haben auch weder rat und tat darzugeben, seien auch noch nicht gemeinet, darin zue gehehlen, sondern wolten sich des schuldigen respect sowohl gegen ihre Mt als auch das Römische reich befleissen, inmassen man dann aus albereit ihrem gestrigs tags den böhmischen stenden ubergebenen voto [Viz níže při datu 3. května.], dessen copiam sie mitzuteilen sich erboten, zu sehen; wolten demnach alles ihren mitabgeordneten und principalen zuruckprengen und was sie zu tuen befinden werden, sich erkleren, mit dem vertrösten, dass ihnen die angebotene communication und vertreuliche beratschlagung mit uns nicht zuewieder sein werde.

Dieweil nun von uns etlicher ungefehrlicher vorschlage und mittel [Viz č. 206.] meidung beschehen, als ist vor guet angesehen worden, dass solche ihnen zur deliberation zu gewinung der zeit zuegestellet werden, quod factum est. Seint also mit erbietung, sich förderlichsten zue erkleren, inmassen vorgemeldet, abgewichen.

Nach diesem, als ich mit den Saxischen aus des herzogen gemach gangen, ist derjenige, welchen die Säch[s]ische mit obengemelteni memoriál an die böhmische stände (abgefertigt), anlangend die gefangene keiserliche und reichshofräfe, wiederkommen und relation getan, dass er dem graten von Schlickh anbefohlenermassen solches zuegestellet, welcher ime angezeigt, dass die gefangene niemals von den stenden in Böhmen gefangen oder angehalten gewesen oder auch noch seien, sondern dass solches von dem könig bescheen, der habe auch solche nachrichtung, das solche schwere Sachen [bei Hannewald] [Poněvadž jde všude o tyto dva úředníky společně, nelze před "und" v rk. doplniti leč jméno Hannewaldovo.] und Hegenmüllern vorhanden, welche abscheulich zu hören seien, es werde auch der könig sie gefangene auf viele underschiedliche puncten, under denen 60 seien, so am wichtigsten, examiniren lassen, mit bitt und rat, es v/ollen sich die churfurstliche deren nicht annehmen, möchte sunsten der könig offendiret und zu anderem verursachet werden; darbei gemelter grave viel abscheuliche, leichtfertige reden geführet, der kais. Mt eigene person betreffend welche keinem ehrliebenden Teutschen anzuhören, will geschweigen zu reden oder zu dulden stehen, dahero auch hiervon keine relation tuen mag, sondern bis zu seiner zeit und mündlicher relatiou ausstelle, darbei gleichwohl aufzunotiren nicht umbgehen kan, dass gemelter unbescheidene graf vorgeben, das die puncten des examinis, wie vorgemeldet, vornemlich gegen ihr Mi eigene person, den pabst, den könig in Hispanien und viele chur- und fürsten im reich gerichtet etc. Bei welchem allem ich so viel befunden, dass die Säch[s]ische hierin ein höchstes misfallen gehapt, auch solches bei vielen personen, so diesen unbesonnenen böhmischen Parteien wohl affectionirt, ganz eiferich und recht teutsch geandet haben.

Eodem zu mittag seint die Säch[s]ischen zu der spanischen botschaft durch niittelpersonen und neben andeutung erfordert worden, mit welchen ich auf ihr begeren mit zur malzeit gewandert, die hat sich gegen Saxen ganz höflich erzeiget, auch in meiner gegenwari zu verstehen geben, dass seinem könige dieses Unwesen zum höchsten misfallen tete, das auch ihr kgl. Mt gutes vertrauen und hofnung habe, es werde Saxen hierbei wie zuvor gute officia praestiren. Das passauische attentatum habe ime nicht gefallen, seie unbesonnen und ohne einigen guten oder weisen rat angefangen und dardurch dem gemeinen wesen ein grosse gefahr und nachteil angesponnen worden, mit vielen andern hochvernünftigen und recht guet teutschen discursen, darunder vornemlich abzuenehmen gewesen, das Spanien, wie auch dem gesandten der ganze modus procedendi und das vorhaben des königs nicht gefeilig, insonderheit aber, dass der process, so gegen des keisers und reichs hofräte geführet wird, als ihrer Mt und dem reich verkleinerlich, zum höchsten inprobiret, darbei er sich erboten, alles mögliches einzuwenden, wofern auf unser memoriál ein wiederige antwort erfolgen solte.

Diesen nachmittag hat mir der herr herzog von Braunschweig copiam des Schreibens, so pfalzgrave Philips Ludwig an ihr kais. Mt mit eigenen handen getan [Listem ze dne 28. dubna ujišťuje Filip Ludvik Neuburský císaře svou oddaností a nabízí své služby, jak císař lépe uslyší od vyslanců vypravených do Prahy. (Kopie v státním archivu ve Vídni: Reichstagsakten 1611, Bd. 103 c, fol. 340.)], zuegestellet. darneben angezeigt, da ss ihre Mt bevohlen, dessen anhero abgeordnete mit zu den berntschlagungen zu ziehen. Nechst diesem begehren ihre Mt mit dem nuncio apostolico, wie auch der spanischen botschaft wegen der bevorhabenden erönung zue handelen, auf maass, wie hierbei sub nro 8. zu sehen, [Viz o tom Briefe u Akten IX. st. 428 pozn. 1. Jde tu o list neznámého pisatele vévodovi Brunšvickému, podle něhož císař navrhuje k zamezení korunovace toto: Má-li se Matyáš státi Římským králem, nesmí urážeti císaře; přijme-li od Čechů korunu, budou žádati privilegia a deklarace, které poškodí náboženství a odstraní rakouské nástupnictví v tomto království. Císař míní, aby Brömser to oznámil Zúňigovi a nunciovi. Upustí-li král od korunování, postará se císař, aby ho uvedl do říše. Nepovolí-li král, žádá císař, aby se pomýšlelo, jak se má v den korunovační s reputací vzdáliti a pak vrátiti; se Zúňigou a nunciem nutno jednati hned, neboť královští naléhají na korunování. (Kopie bez data v státním archivu ve Vídni: Reichstagsakten Bd. 103 e. nro 115.)] dahero ihr fürstl. Gn. begehren, dass mich morgenden tags bei deroselben rinden lassen solle.

Donnerstags den 5. Maii habe mich zu dem nuncio apostolico verfüget und der ends meine Werbung verrichtet, wie hiebei sub nro 9. m sehen, [V přiložené kopií (tamže: 103 c, fol. 342 - 343,) vysvětluje Brömser [nunciovi biskupu Sarzanskému] způsob svého příchodu do Prahy a omlouvá se, že se dosud u něho neohlásil. Praví, že jde o to, jakým pro středkem by se čelilo těmto zmatkům s reputací císařovou a bez škody katolíků. "Ordines bohemici, inoravici et austriaci, praecipuo ("praecipui" v rk.) studio vindictae et odio, ut apparet, in catliolicain religionem accensi, nullis utuntur sanis consiliis nee ea aiiunde admitterc velie videiitur. Si regia S. Mtas Ungariae lusce instigatoribus aures praebuerit benisenas. omnia videntur perdita et deplorata, sin minus, aliqiia ìiobis adirne spes componendi hoc negotium superest, quapropter in eo maxime claborandum et regis animus alioquin offensus rationibus et retnonstrationibus ita leniendus erit, ne consiiiis istis virulentis niiniiiru cedat, praesertim, cum a rebus ariteaetis non. minus quam a tota directione et progressi! liuiiis negotii liquido appareat, ordines supradictos non tam i\- giam amplitudinem et publicam tranquillitatem promovendi quam privatos atfectus explendi, praecipue vero catholicam religionem exterminandi animo et cupiditate duci. Cum autem reverendissima Dominatio S. (t. j. nuncius) pro ea, quae nomine sedis aposlolicae apud regiam Mtem merito pollet authoritate, in hoc negotio pliiriinum praestare possit et sine dubio ratione circutnstantiarum, oiiicii et status libenter iactura est, rogant principes praesentes, rogant absentium legati, rogant denique onmes boni et pacifici cuiusque sint religionis, ut authoritatem et sana sua consilia interponere non differat, sed totis viribis laboret, ne coronano vel inauguratio regis, quae, ut fertur, iam determinata prae nianibus est, invito cacsare et consequenter cum dedecore collegii electoralis totiiisque imperii Romani in termino praefixo effectum sortiatur, sed aliqnantuhiin differatur, donec favente clemen- tia per inedia coiivcnientiae caesaris consetisus acqtiiratur, de quo omnes boni certam sibi spem facilini faelicem- que successum prnmittimt, dummodo sanis consiiiis apud regem aditus a malevolis et seditiosis hominibus non praecludatur. - Rex certe hoc maxime sibi et firmissime persuadere debet, si ad aliiora tendit et in regem Romanorum promoveri cupit, sibi, ante omnia devinciendum esse caesarem, non offendendum, nani nulla alia faciliori via rex imperii sceptrum adepturus est quam caesaris authoritate et gratia. Deinde non est dubitandum. si rex inaugurationem fugiat caesaris respectu, caesar tantae humanitati fraternae multum tribuet et causám ipsius promovebit plurimurnque momenti hoc afferet regi in devinciendis sibi electorum anitnis, quod facere riempe voluerit ea, quae potuerit, quod regiam decet magnanimitatem praesertim in fratrem. His illustrissima et reve rendissima Dominatio S. pro sua prudentia et dexteritate adiunget, quae negotium, in quo tota salus omnium boiiorum in hisce terris et conservatio tranquillitatis publicae, denique incolumitas dotnus Austriacae versatur, promovere et ad optatum finem seu exitum perducere visae fuerint. (A tergo: "N. 9.)] warauf sich derselbe dahien erkleret, dass er gleich anfangs dieses onwesens bei erzherzogen Leopoldo neben Überreichung eines briefs oder creditives von ihrer hailigkeit angeben, ehe der einfall gescheen, und dieses gefehrliche wesen zum höchsten wiederraten habe, seie aber an déme ort ubel aufgenomen worden, mit derne vermelden, dass er der herr nuntius solches aus seinem eigenen köpf und nicht aus befelch der bäpstlichen hailigkeit vorgebe. Darauf er sich hienwieder erkleret, es mögte der erzherzog bei sich erwegen, ob dieser ratschlag guet seic oder nicht, so er seine rationes gut und kreftig befünde, möchte er sich denen accommodiren, ob sie schon aus des nuntii eigenem köpf herkommen, sin minus, kundte er es underlassen und dieses verwerfen, wan es schon vom babst herkommen; welcher under ihnen beeden nun es am besten troffen, dass gebe der augenschein und die erfahrung.

Es hette auch hernacher er nuntius zue ankunft des königs alles, was er vermögt, tentiret, aber vergebens, wüste auch nicht, Was er tun kündte, er hette auch beim herrn Cleselio ihn ["ihnen" rk.] anzusprechen begehret, habe ime aber solches rund abgeschlagen mit deine vorgeben, demnach der nuntius bei den stenden verhast und übel gewöllet, dass er Cleselius auch dardurch in einen verdacht kommen möchte. Demnach aber er, der nuntius, diese gelegenheit weiter bekomme, sich dieses anzunehmen, so wolte er nicht underlassen, mit dem oratore hispanico, denen wir auch ersuchen solten, hiervon zu tractiren und also beederseits an ihnen nichts erwinden lassen, inmassen sie solches ohnedas von den princi paln im befelch netten; seint demnach ehrgemeltem nuntio die media, [Tím míní prostředky, které jsou předmětem dobrého zdání v č. 206.] so dieser begriefen, zu fernerem nachdenken mit wissen und guetachten der Säxischen zuegestellet worden.

Eodem die nachmittag ist der spanische orator zue dem herzogen von Braunschweig kommen, deme dan gemelier herzog vast gleichtnesiges vorgehalten, auch die articul oder media zuegestelt, welcher sich wenigers nicht das seinige darbei zu praestiren anerboten, auch sunsten so viel zu verstehen geben, das sein könig zu solchen handeln nicht so gar still sitzen kündte oder würde.

Diesen abend seind mir erst meines gnedigsten herrn schreiben neben den crediti ven an den keiser, den könig und die stende zu handen kommen.

Freitags den 6. Maii habe ich den herrn von Münckwitz angelangt und zu verstehen geben, dass meine creditiven und instructionen nunmehr bekommen und so viel befinde, dass solche deme albereit ihrer Mt bescheheneni Vortrag gemeess, als stellete ich zue seinem bedenken, ob ich nachmals bei ihrer Mt urnb audienz ansuchen solte oder ob er, damit ihre Mt nicht beunruhiget ["beunruwiget" rk.] werde, solches creditiv, deroselben allerundertenigst überreichen wolte. Warauf er sich erkleret, dass seines bedunkens fernerer Werbung oder audienz in diesem fall nicht nötig, sondern wolte er das creditiv Ihrer Mt allerundertenigst praesentiren.

Diesen vormittag bin ich auf den sal gangen, daselbsten mich der Wenzel Kinszky ersehen und mich etwas beiseits geführet; amenglichs gefraget, ob uns auch die zeit allhier lang werde, endlich für sich selbst angefangen, ob bei den stenden wir abgesandten etwas anzueprengen. Darauf ich geantwortet: "Ja es würden auch die Sachfslischen heut das ihrige vorbringen, meine creditiv were[n] etwas zuruckpliebeii, seiefnj aber nech[s]ten abends ankommen, dahero ich gelegenheit suchen wolte, was mir bevohlen, zu verrichten. Hingegen er geantwortet, das ihn ["ihnen" rk.] und die böhmische stend wundernehme, auch sich dessen nicht wenig beschwereten, das unsere herrn sich understehen wolten, diese vorgelaufene dinge zu verantworten, da sie doch ferwichen jars den ganzen modum des regiments selbsten gesehen, auch wie übel und bösslich man seithero mit ihnen umbgangen, ohnzweifel gnugsam berichtet wurden sein; und wan nicht drei oder vier darvor gewesen und diesem vorkommen were, so hette man ihnen die köpfe abgerissen. Wolte mir demnach jezunder schweren, so war ime Gott helf in ewigkeit, das diese bemühung unserer lierrn oder auch unsere allerdings vergeblich seie und würden sie wir von i rem einmal gemachten schluss nicht abwenden, gedachten darin fortzuefahren, affirmirt darmit abermals mit einem hohen schwur, dass sie alle in gemein und ein jeder insonderheit das also beschlossen und resolviret seien, eher alle zue sterben als hiervon im geringsten abzusezen; wolten auch diejenigen, so under ihnen sich befunden, so dieses nicht mit ihnen halten wolten, sterben machen, das ich dan den nberigen gesandten wohlanzeigen möchte. Und vermeinet er genzlich, ich würde wissen, wer er seie. Als ich daruf geantwortet, ich wüste änderst nicht, dan das er der herr Wenzel Kinszky were, sagt er darauf ja.

Auf dieses anreden habe ich anfenglichs kurzlich geantwortet, dass wir also abgeordnete änderst nicht tuen kündten, als unserer gnedigsten lierrschaften befelch nach ihnen den stenden dero begehren und suchen zu eröfnen, würde alsdan bei ihnen stehen, sich gegen dieselbe also zu resolviren, wie sie es in ihrer notturft befunden, auch bei Gott, der posteritet, dem hailigen reich und der ganzen weit traueten zu verantworten, darin wir ihnen kein ziel oder maass geben kündten oder wolten. Das aber sie die stende in denen gedanken stünden, auch diese abordnung also aufnehmen, als wan unsere gnedigste herrn den onformblichen und bösen verlauf des einfals und anderes dabei gespiireten onwesens gutheischen, approbiren oder verteidigen wolten, darin werde höchstermelten churfürsten zu viel zugemessen und besehene ihnen unrecht, wolte auch nicht verhoffen, das sowohl von den herrn principaln als auch den abgesandten dergleichen im geringsten etwas mit grund verstanden oder vermerket seie worden, sondern hette mein gnedigster herr dieses unbesonnen gebahren mit liöchster ihrer bekümmernus verstanden und verweissliehen improbiret, wolten auch wünschen, das man ihrem treuen rat bei zeit gevolget hette, solte es verhoffentlich zu dieser grossen beschwerung nicht kommen sein. Darbei ich aber ime Kinsky, nachdeme ich angehöret, dass er von diesem handel so ernst, frei und offen redet, eben auch teutseh nicht verhalten wolte, dass gleich wie unsere gnedigste herrn und die stende des hailigen reichs, ja alle ehrliche, aufrechte deutsche leut den verlauf dieses unglücklichen und bösen wesens nicht opprobiren oder guetheischen kündten, also wolte inen auch der zumal iiuformbüch und weit aussehende modus procedendi der stände und was sunsten darauf bishero darbei onbedachtsani Vorgängen und noch zumal [vorgeht], nicht gefallen, sondern empfinden dasselbe zum allerhöchsten, würden auch gewisslich nicht underlassen, dasjenige darbei zu tuen, was ihre underschiedliche. der kais. Mt und dem kais. reich geleiste pflicht und dan die alte teutsche redligkeit erfordert.

Auf welches er Kinszky mir in die rede gefallen, das es nachmals bei ihrem beschehenen schluss verbleiben müste, seien schon resolviret, uns ein antwort zu geben, damit wir nicht lang ufgehalten würden, bedürft auch in diesem fall keiner weiterer handlung; und wan dem reich mit einem solchen herrn und regenten sowohl bedienet, so solten wir ihn ["ihnen" rk.] nur hinnehmen und erhalten, so lang wir wolten und kündten, sie, die Böhmen, hegerten seiner nicht mehr, wolten ihn ["ihnen" rk.] auch lenger nicht haben, hetten sich sunsten also verfasset. dass sie seiner wohl entraten kündten; zu deme so wüsten sie auch wohl, wie es in diesem fall im reich stünde, solte ihnie glauben, dass sie noch teglich davon gute nachrichtung und avisen bekämen. Warauf ich ime wieder geantwortet, das zwar wir diese harte reden alle an sein ort stellen müsten, er der Kinszky und die Böhmen mögten darauf mit der zeit befinden, dass dem hailigen Römischen reich gottlob die mittel und vermögen noch nicht gar benohmen. ihres von Gotts vorgesetztes und durch ordentliche wähl berufenes heupt mit dessen perfectionibus und imperfectionibus zu underhalten und sich mit deme zu gedultigen. wie dan ihre geleiste eid, treue und pflicht, auch die alte teutsche redligkeit ein anders nicht leiden wolte, müsten demnach alles Gott und der zeit befehlen. Seind also nach diesem Zierlichen dialogo von einander geschieden.

Sambstags den 7. Maii seind der herzog von Braunschweig, doctor üerstenberger und ich in eil hinuf zu ihrer Mt erfordert und sobald wir hinaufkommen, neben dem herrn iandgrafen von Leuchtenberg und dem von Molar ins gemach zu ihrer Mt geführet worden, welche allein sitzend etwas ganz beweglichen proponiret, darvon aber hiernechst geheime relation geschehen solle. Nechst diesem haben ihre Mt 3 puncten proponiret: 1. Was ihrer Mt bei diesem Unwesen ferner zu tuen, damit sie ferners unturbiret bleibe. 2. Dahin zue trachten, damit die vorhabende erönung gehindert oder je zum wenigsten etwas und auf ein par monat verschoben werde. 3. Da solches nicht zu erlangen, dass also mittel vorzueschlagen, dass ihre Mt zuvor hienwegkommen, dan sie nicht darbei oder zur stett sein wolten. Darbei ihre Mt allerhand circumstantien und motiven ganz beveglichen und vernünftig vorbracht.

Warauf wir auf befelch ihrer Mt einen kurzen abdritt genomen und als dieselbe den herzogen von Braunschweig, D. Gerstenbergern und mich allein wieder vorgefordert, unsere resolution begehret, haben wir erstlich unsere condolenz kurzlichen angezeigt, hernacher des ersten puncten halben uns erkleret, demnach von den stenden ihre resolution auf di proposition noch nicht übergeben, vielweniger die nebenpuneten darin, [wie] vermeldet" ihre richtige rnaass und obfertigung erlanget, als kundien wir bei uns nicht befinden, als dass deren zuforderst zu erwarten stündte.

Anlangend den anderen puncten, nemlich die erönung, darmit hetten wir albereit, soviel an uns gewesen und allen möglichen fleiss angewendet, befinden aber die gemuter der stende dermassen verrucket und alieniret, dass bei denen keine sana consilia [zu] hoffen, sondern (von) einem gemeinem aufstand alles mit gewalt unbedachtsamb durchgerungen werde, dahero wir uns höchlich besorgen müsten. es werde dieselbe durch uns nicht aufgeschoben oder ihre hartneckigkeit gelindert werden künnen, inmassen dan albereit öffentliche praeparationes gemacht wurden, mit vorgebet!, dass solche erönung auf künftigen Ascensionis domini ihren fortgang gewiss erreichen müste.

Anlangend dan vor das dritte, ihrer Mt aufbruch. darzu kündten wir considerati circumstantiis vor diesesmal nicht raten, sondern wolten vielmehr allerundertenigst gebeten haben (nicht aufzubrechen), [Toto i následující slova v hranatých závorkách doplněna podle smyslu; poznámky, které si Brömser činil snad hned na místě, byly psány velmi zkráceně a heslovité.] dan erstlich wurde solches mit ihrer Mt eigner person und des ihrigen [Schwierigkeit], hernacher aber nicht ohne besonderen schimpf und nachteil der ihrigen bescheen, so kündten wir auch nicht gedenken, wohien sich dieselbe, weil das land allenthalben in einem aufstand und voller undisciplinirten kriegsvolks, mit Sicherheit [begeben] will, geschweigen mit gepuerlicher reputation sich reteriren konten, wolten vielmehr unsers teils darvor halten, da je die Böhmen ihre gepuerliche resolution zurucksezen und inverso ordine die erönung mit gewald fortgehen lassen, es solten sich ihre Mt in ihrem gemach halten, in deme fall sich Selbsten überwinden und es dem lieben Gott befehlen, darbei wir in denen gedanken stünden, demnach ihre Mt sowohl die Böhmen wie auch die Schlesinger und Laussnitzer ihrer pflicht noch nicht erlassen, auch wie wir verstanden, beede lezte länder [sich] zu diesem verfahren noch nicht verstünden, sondern sich als gehorsame und getreue undertanen erzeigten, es werde mit solcher erönung vieleicht für sich selbsten nicht so geschwind nachérgehen. Solte es aber je geschehen, so hetten ire Mt alsdan bei aller weit den glimpf und künden zuegleich darauf ihrer getreuen churfursten des reichs rat und beistand erfordern und also mit einer gepuerlichen reputation hierin verfahren.

Ob nun wohl ihr Mt sowohl auf eines als das ander underschiedlichmal ganz beweglich und vernünftig repliciret, darbei allemal zum höchsten beclaget, dass sie vor diesem in allem übereilet worden, von den Böhmen auch nicht ein stund zur consultation erlangen können, da doch die Böhmen nunmehr so viel wochen in dieser beratschlagung steckten und sich noch nicht resolvirten, es nur dahien spieleten, dass sich ihre Mt auch wieder ohne einige dilation resolviren solte, so haben doch ihre Mt sich erkleret, das sie deme heut nachdenken wolten, haben also mit diesem wesen vast ein stund zuebracht.

Als wir wieder in die antecammer kommen, hat mich der herr landgrave von Leuchtenberg angeredet, dass ihre Mt sich versehen, es werde Maintz deroselben die zeit und das ort der churfürstlichen versamblung notificiren, damit sie die ihrige auch dahien abfertigen kundte, mit begehren, ich solte mit heutiger post ihre churfürstl. Gn. solches avisiren und erindern.

Diesen vormittag habe ich bei dem könig in Ungarn audienz haben sollen, so hat man mir aber durch D. Rebman anzeigen lassen, dass sich ihre kgl. Mt etwas übel befunden und arznei eingenomen hetten, derowegen mich bis zu anderer zeit gedultigen wurde. Weil nun die Saxischen vor guet angesehen, bei ihrer gehabten audients ein schriftliches memoriál ihres vorprengens zu übergeben, als habe ich gleichesfals auch zu tuen mich entschlossen und darauf eines verfertiget, wie hiebei sub nro 10. zu sehen. [Viz níže při datu 7. května.]

Diesen nachmittag hat sich der churfürstl. brandenburgische abgesandte das erstemal bei uns angeben und sich zur communication und correspondents seines herrn wegen erboten.




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