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[V Praze], 5. května 1611.



Berlínské diarium: Ustanovení komisaři na žaloby Norimberských; určeny osoby, které mají vyslýchati zatčené úředníky; posláni komisaři k Pasovským; čteny články, které se mají předložiti králi před korunováním a články o spojení se sousedními zeměmi; král žádal stavy, aby zastaveno bylo řízení pro dluhy císařovy.

Pokračování diaria v státním archivu v Berlíně; Rep. 3 nro 18, 1611, fol. 40.

Den 5. Maii donnerstags, weiln denen von Nürnberg uf des herrn Borinie gründen etliche 1000 taler baargeld und an wahren genommen worden, seind uf dero vielfältiges anruefen endlichen commissarien verordnet worden, den sachen nachzueforschen und ihnen wie viel müglichen zue verhelfen. Hernach ist sowohl von dem künig als auch von den ständen anordnung beschehen, die gefangenen personen Hanniwalden, Hegenmüllern, Heidelium, wie auch den Tennagel weiters zue examiniren und niemanden mehr zue ihnen zue lassen. Der künig hat mmmehr seine commissarios zue den Passauern abgeschicket und hat man guete hoffnung, man werde einmal solches volks los werden. [Megertovo diarium (v archivu ministerstva vnitra, dříve ve Vídni: I A1 Ka 2990, fol. 38) má o těchto komisařích tuto zprávu: "Den 4. Mai haben ihr kgl. Mt commissarien zum passauerischen volk nach Budtweiss gasandt, der bezahlung halben mit ihnen zu handlen, damit si ainsmals aus dem land komben möchten."]

Verrers seind die artigl, welche man dem künig vor der crönung, sich darüber zue reversieren, fürhalten solle, verlesen worden und seind die vornembsten daraus ungefehrlichen inhalts:

1. In 14 tagen nach der crönung alle und jede general- und particularprivilegia, landtagsbeschlüesse, der zweien religionvergleichung, [T. j. majestát a srovnání z r. 1609.] wie auch die voreinigung mit den Schlesiern in dem religionswerk [T. j. smlouva o defensi ze dne 25. června 1609 mezi stavy českými a Slezany; srovn. díl předcházející, úvod.] zue bestätigen und den Lausiczern auch majestätbrief über die freie religionsübung zue geben und sie zue versichern, das alles, was zuvorn wieder rechtlich beschehen, nit gültig sein oder in regulam gezogen werden solle.

2. Wann der keiser die stände und officierer des eides erlassen wird, zue schliessen, wie hernachmals die officia zue bestellen, die alten officierer losgelassen und andere zu erwöhlen sein werden.

3. Das die zuesambenkünften in den creisen auf fürfallende not ohne des küniges requisition gehalten werden solten.

4. Welcher gestalt die officierer ihre session haben solten.

Hernach seind auch noch andere artigl abgelesen worden, wie man sich mit den benachbarten vereinigen solle:

1. Eine defension mit den incorporirten landen anzuerichten.

2. Mit den Hungarn und Österreichern sich zue vereinigen, das ein land dem andern zue guet allzeit 500 pferd und 1500 knechte in bereitschaft halten und, ufm fall einem und dem andern land die privilegia und freiheiten genommen werden wolten, einander hüelfe zue leisten.

3. Mit den dreien weltlichen churfüsten die habende erbvereinigungen zue verneuern und wie viel müglich zue verbessern.

Hernach ist geschlossen worden, das ufm notfall die obristen landofficierer und landrechtsiezer ein gewisses kriegsvolk ohne molestirung des küniges werben künten und solten.

Leczlichen hat der künig an die stände begehret zue verfliegen, das die rechtliche einfüehrung mit den cämmerlingen in die künigliche cammergüeter zwischen hier und Galli eingestellet werden mügen, weiln ihre Mt die kaiserliche schulden uf sich genommen und mit den gläubigem aecordiren lassen wollen. Solche begehren ist alsbald bewilliget, angeordnet und publicirt worden, dessen sich dann ihr viel darüber erfreuet haben etc.




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