288.

V Praze, 6. května 1611.



Čeští stavové slezským vyslaným: Dávají omluvu na slezské stížnosti; odpovídají na výtky o královské volbě, o Čechách jakožto hlavě koruny a o usnesení sněmovním; dovolávají se svých starých privilegií, listin o vtělení Slezska ke koruně České a usnesení z r. 1610 na sněmu o požadavcích slezských, aby sporné věci byly vyřízeny zvláštní komisí; doufají, že vyslaní slezští se s tím spokojí a budou ochotni k jednání na sněmu generálním.

Kopie (A) v státním archivu ve Vratislavi: Rep. 135 D 314 ii, 1610, 1611, fol. 286 - 290, kopie (B) v biskupském archivu ve Vratislavi; Fürstentagsbuch 1608 - 1612, fol. 728 - 731, kopie (C) v archivu ministerstva vnitra ve Vídni: cod. 78, fol. 73 - 77, kopie (D) v Gerštorfské knihovně v Budyšíně; ms 40, fol. 498, kopie (E) v archivu ministerstva vnitra v Praze: L 34.

Nro 17. - Böhmischen stende antwort auf der schlesischen herren gesandten abgegebenes votum etc.

Es haben die gesambten herren stend der löbüchen cron Böheimb aus derjenigen schrift und antwort, welche im namen der herren fursten und stende in Ober- und Niederschlesien deroselben anher abgefertigte gevolmechtigte gesandten, als ihre fürstl. Gn. herr Johann Christian herzog zue Lignicz und Brig neben andern ihr fürstl. Gn. mitvorordneten den drietten dieses monats in allgemeiner der herrn stend in Böheimb, auch der incorporirten lander herren abgesandten, d mais gehaltenen vorsamblung übergeben, [Viz č. 268.] notdurftig vorstanden und vornomben, mit was für beschwer, vorbehält und condition ihr fürstl. Gn. und die andern herren schlesischen ["schlesiegischen" A, "schlesischen" ostatní rukopisy.] gesandten sich auf die von der Rom. kais. Mt, unserm allergnedigsten keiser, könig und hern, beschehenen proposition, dabei ubsrgebenen artikeln, auch der herren stend in Böhmen vorfasten und nach beschehener communication von den herren mährischen gesandten beliebten meinung ihresteils erkleret und vornemben lassen. Nun were zwar wolermelten herren böheimbischen stenden nichts liebers gewesen, als das beschehenes ausschreiben, sowol auch die proposition und nebenartikel s; mbt der böheimbischen und mährischen resolution und meinung ihren fürstl. Gn. und den andern herren schlesischen ["schlesigischen" A, "schlesischen" C a D atd.] gesandten zeitlicher erfolgen, um ["und" v rukopisech.] darauf ihre kais. Mt desto forderlicher beantwortet werden mögen, dieweiln aber die herren schlesigischen gesandten wegen angezogener kürz der beschenenen erforderung zue rechter zeit nit ankommen, überdies auch so viel wichtige geschäft und hinderung, dadurch dieser saumbsal vorursacht worden, mit eingefallen, als werden die herren stend in Böheimb daher umb so viel desto mehr vor endschuldiget zue halten sein.

Denen gleichwol mit sonderer beirembdung furkommen und fallen will, ["wiel" A, "will" C, D, E.] was von der kuniglichen wähl, dem haubt und beschluss derselben traetation und allgemeinen landtagshandlung zimblich hart angezogen und praemittiret worden, und wollen hoffen, das gleich wie die herren stende der cron Böheimb den herren fursten und stenden in Schlesien an ihren bekantlichen unstriettigen Privilegien, recht, freiheiten und gerechtigkeiten nichts zue benehmen gemeinet, also werden sie auch hingegen den herren stenden in Böheimb an ihrer praeeminenz, uralten herkommen und possessionen, auch kaiser- und königlichen freiheiten und begnadungen nichts zue entziehen oder zue derogiren begehren, noch - weil solches alles durch ihre löbliche eitern und vorfahren in derogleichen fallen üblichen gehalten und herbracht, von den herren fursten und stenden in Schlesien aber mit der königlichen wähl oder cronung niemals wirklichen exerciret worden - si wegen deroselben continuirund biellichen beharrung in ungleichen nit vordenken; inmassen dessen wol unterschiedliche actus und illustria exempla vorhanden und nit allein aus keisers Caroli des Vierden angezogenen incorporation, [Tím míní listiny o vtělení Slezska ke koruně České z r. 1348, 7. dubna a z r. 1355, 9. října. Srovn. Kalousek, České statní právo, vyd. druhé, str. 72 - 76, Kapras, Právní dějiny zemí koruny České II., str. 123.] sondern auch denen darüber gefertigten churfurstlichen consensen und einwielligungsbriefen soviel erscheinet, das die in bemelter incorporation benante schlesische furstentumber und herrschaften sowol der cron und dem königreich als dem regierenden könig und desselben erben inseparabiliter incorporiret und tarn obedientiae et subiectionis quam fidelitatis juramentis et homagiis zuegetan und einvorleibet worden sein.

Wie solches alles sambt den keiserlichen concessionen der königlichen polnischen vorzichten und andern handlungen wegen übergab und ankunft der schlesischen furstentumber zum notfall genugsamblich auszueführen, am forderisten aber aus keiser Friedrichs des Andern lang vorhergangenen uralten begnadungen und höchst gedachten keiser Carls darauf erfolgten güldenen bullen notturftiglich zue bezeigen, [Viz č. 268.] welcher gestalt die königliche wähl in denen darin speeificirten fallen allein den regnicolis oder inwohnern dieses königreichs etc. übergeben worden, und daher pro natura et qualitate accessionis, incorporationis et homagii der ausschlag leicht zue finden, wer in dergleichen fallen für das haubt und principál von rechtswegen zue halten und zue erkennen sei.

Weiln sich aber die herrn stend erinnern, was in dem des vorschienen sechs hundert und zehenden jahres geschlossenen landtag wegen deren damals gegen ieziger ihrer kgl. Würden ["Mt" C, D, E.] zue Hungern vorgangenen designation und ubergebenen expeetanz im namben der herren fursten und stende in Schlesien vorgebracht und vormög beiliegenden absonderlichen und transferirten artickels beschlossen, auch von der kais. Mt derzeit albereit vorabschiedet, welchermassen diese striettige punkten durch gewiesse traetation und process, auch dazue deputirte Personen zue entscheiden und beizuelegen, [Viz artikul Žádost vyslaných z knížetství Slezských" v usnesení sněmu 1609/1610.] so begehren anjeczo die herren stende, ihr fürstl. Gn. und die andern herrn gesandten mit deren weitern ausführung nit zue bemühen noch aufzuehalten, sondern lassen es bei solchem landtagsbeschlus und darauf ["darauf" doplněno z B, C, D, E.] erfolgten kaiserlichen resolution, welche von damaligen gewesenen ["gewesenen" doplněno z B, C, D, E.] schlesischen herren gesandten auch angenomben, ihresteils auch nachmals vorbleiben, mit dem erbieten, wofern die herren fursten und stend in Schlesien ihre zue der königlichen wähl angegebene privilegia, recht und gerechtsambe in der ["dem" A, C, D, E, "der" B.] vorgeschlagenen und acceptirten tractation und process vorlegen und ausführen werden, das darauf der herren stend gegennotturft gleichergestalt erfolgen, wie auch, was sonsten wegen ihrer fürstl. Gn. und der andern herren gesandten conditionirten haubtresolution und angeheften clausuln, welche zum teil die keiserliche, teils aber die kgl. Mt zu Hungarn ["zu Hungarn" doplněno z B, C, D, E.] selbst, teils auch sambt der cron Beheimb ["Beheimb" doplněno z B, C, D, E.] alle incorporirte lander zuegleich berühren, vor diesmal nit beantwortet wird, biellich zue ihrer kais. und kgl. Mt selbst eigenen erklerung, auch des allgemeinen landtags fernem tractation und beschlus es eingestellet und vorschoben sein soll, des vorhoffens, ihr fürstl. Gn. und die andern herren gesandten derselben allergnedigsten und gnedigsten resolution untertenigist erwarten, sowol in dem übrigen, was zue dem generallandtag gehörig, sich zue einhelliger und vortreulicher tractation wiellfährig erweisen und erzeigen werden. Und seind sonsten die herren stend, ihrer kais. Mt in untertenigstem gehorsarnb allen gebührlichen respect, wie auch mehr wolgedachter ihrer fürstl. Gn. und den andern schlesischen gesandten freundliche wielligste dinst, freundschaft und alles guts zue erzeigen, ganz wiellig und geneigt.

Actum Prag den 6. tag Maii anno 1611 etc.




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