289.

V Praze, 6. května 1611.



Čeští stavové hornolužickým vyslaným: Z jejich spisu porozuměli jejich stížnostem, které jsou podobny stížnostem slezským; nechtějí se pouštěti v nevlídné rokování, dovolávajíce se usnesení sněmu 1610 a posílají jim odpověď danou Slezanům; opírají svůj názor na poměr Horní Lužice ke koruně České o staré císařské listiny a žádají, aby spor odložili.

Kopie (A) v státním archivu v Berlíně: Rep. 3 nro 18, fol. 33 - 36, kopie (B) v archivu ministerstva vnitra v Praze: L 34, kopie (C) v archivu městském ve Zhořelci: Landtagssachen 1611.

Der beheimbischen stände bescheid uf der oberlausiczischen gesandten votum wegen der küniglichen wähl den 6. Maii 1611. [V B jiný nadpis a pod ním v závorce: "NB. dieses aktenstück trägt unter den Streitschriften die N. 9."]

Es haben die herren stände des löblichen künigreichs Beheimb aus der herren abgesandten des marggraftumbs Oberlausicz schrieftlichen resolution [Viz č. 221 ze dne 30. dubna.] umbständiglich vernommen, wessen sie sich auf die von der Rom. kais. Mt, unserm allergnedigsten herrn, beschehene proposition und übergebene artigl, auch der herren stände in Beheimb und herren abgesandten aus Märhern darüber beigefüegten meinung und bedenken [Srovn. č. 217, a to část ze dne 29. dubna.] ihresteils beschwehrt und ercläret haben, si ["so" A, "si" B.] befinden auch dieselbe sowohl zue eingangs wegen der küniglichen wähl und crönung als sonsten in dem haubtwerk und dessen anhangenden conditionen der herren fürsten und stände in Schlesien überreichten resolution und anbringen nicht ungemäss, sondern zue gleichförmiger intention und meinung gerichtet.

Dieweil aber die herrn stände nicht gesinnet, sich mit den herren Oberlausiczischen oder auch ihr fürstlichen Gn. herrn Johann Christian herzogen zur Liegnicz und Briegg etc. und andern schlesischen herren mitgesandten derwegen in unfreundliches ["unfreundlich" A, "unfreundliches" B.] disputai einzuelassen, sondern soviel die künigliche designation und wähl berüeret, deren güetlichen traetation und rechtlichen ausführung zue gewarten, welche in dem vorigen des 1610 Jahres gehaltenen landtag und darauf ervolgten keiserlichen resolution geschlossen [Viz artikul "Žádost vyslaných z knížetství Slezských" v usnesení sněmu 1609/1610.], verordnet und angenommen worden, als erachten sie vor unnötig, die herren oberlausiczischen abgesandten mit weitläufiger erholung und ausführung der beheimbischen freiheit und gerechtsambe für dismal zue bemüssigen, haben aber je dennoch ihnen nicht verhalten, sondern zue besserer ihrer nachrichtung dabei übergeben und communiciren wollen, wessen sie sich gegen wohlermelten herzog Johann Christians zur Liegnicz etc. fürstl. Gn. und den andern herrn ["herrn" doplněno z B.] mitgesandten allenthalben ercläret und erboten haben, des Versehens, die herren oberlausiczischen abgesandten mit solchem erbieten und vorstehender fernem güetlichen traetation oder rechtlichen ausschlag auch ihrenteils vor dismal werden vergnüeget und nicht gemeinet sein, den herren ständen der cron Beheimb inmittels ihre privilegia in zweifei zue ziehen, welche nicht allein durch die keiserliche güldene bullám auf die regnicolas und inwohner des künigreichs Beheimb fürnemblich gerichtet, sondern auch durch unerdenklichen gebrauch in stetig werender observanz solchergestalt gehalten und hergebracht, dass welcher vermittels göttlicher Verleihung durch ordentliche succession und einhellige wöhlung zum künig in Beheimb erhoben und geerönet, ingleichen auch für einen marggrafen in Oberlausicz in craft der keiserlichen concession und belehnung gewürdiget und erkennet worden. Und wissen sich die herrn stände keiner freiwilligen union oder incorporation zue berichten, sondern aus dem küniglichen archivo und denen ["denen" doplněno z B.] darin habenden keiserlichen originalbegnadung und lehenbriefen - denen billich mehr als dem Carioni [Míní tím Jana Cartona (+ 1538) a jeho "Kroniku", kterou přepracoval Melanchthon a vydal s titulem "Carionis Chronicon"; přeložena byla též do češtiny.] oder andern gemeinen historienschreibern glauben zue geben - so viel zu erinnern, das die marggrafschaft Oberlausicz nach keiser Heinrichen des Vierten ersten übergab und darauf ervolgten alienation an die chur Brandenburg, hernach und durch absterben des brandenburgischen stammens wiederumb als ain eröffnetes und heimbgefallenes reichslehen durch dessen eigentumb[er] und lehenherrn, weiland keiser Ludwigen aus Beyern und keiser Carln den Vierten, den kunigen, ihren erben und der cron Beheimberblich über geben und auf aller churfürsten einhelligen bewilligung mit gleichrnässigen erbpflichten inseparabiliter incorporirt und einverleibet worden. [Srovn. hlavně Kalousek, České státní právo, 2. vyd., st. 11, 72, 73, 75, 76.]

Was aber die haubtsache und darbei angehengte conditiones belanget, weiln dieselbe zum teil die kais., teils aber die hungarische kgl. Mt, teils auch die cron Beheimb sambt allen incorporirten landen berueren, so künnen sie demnach zue diesemmal nicht allerdings beantwortet werden, sondern werden nachmählig zue ihr kais. und kgl. Mt selbst eigenen resolution, auch des allgemeinen landtags ferrern tractation ausgeseczt und verschoben, des freundlichen Versehens, die herrn abgesandten derselben allergnädigsten und gnedigsten erclärung untertänigist erwarten, sowohl auch mit dem ["in den" B.] übrigen sich zue weiterer anmutiger vertreulichen handlung und vergleichung willfährig erweisen und erzeigen werden. Denen die herrn stände in Beheimb sonsten [in] angenehmen diensten, freundschaft und geneigten willen wohl zuegetan bleiben. ["angenehmen.... bleiben" doplněno z B.]

Datum Prag den 6. Maii anno etc. 1611.




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