308.

[V Praze], 7. - 9. května 1611.



Vídeňské diarium: Vchynští podali na sněmu žádost o potvrzení svého stavu panského; čtena odpověď Slezanům a Lužičanům, kteří ji přijali s protestem; stavové i vyslaní druhých zemí žádali císaře za slyšení, aby mu přednesli, na čem se usnesli; k slyšení došlo 9. května; císař odpověděl, že to uváží a dá jim své rozhodnutí; obávají se akce říše, která prý jedná s pasovským vojskem; vévoda Brunšvický a vyslanci velmi pečují o císaře, měli s ním poradu o odpovědi stavům, kteří dostanou císařovo záporné rozhodnutí; 9. května jednáno též ve sněmu o Welserovi a Hannewaldovi a usneseno o jejich věznění a vyslýchání; také Moravané podali několik artikulů.

Pokračování další části diaria státního archivu ve Vídni: Ms. 108./II. fol. 302 - 307.

Den 7. dis haben die herrn Chinski an die stand aine suplication uberraicht, darinnen si iren herrnstand, deswegen vor jähren ain strittigkait gewesen, begeren, auch umb ir verdienst dise zeit nero, bei der cron Behaimb zu confermieren. Seind vertröstet, noch bei werendem landtag freundlich zu bescheiden.

Mehrers von den stenden der cron Behaimben auf die Schlesinger und Lmssnizer uber die kaiserlichen articul eingelegtes schriftliches schreiben hinwider in replica in teütscher sprach in beisein der mährischen abgesandten abgelesen worden, darinnen [Viz č. 288 a 289.] wie dessen aus zvaien obgedachten replicieren inhalt ferner zu erlangen. Obgedachten aber Schlesinger und Laussnizer abgesandte darwider protestiert und nicht änderst als ad reverendum ihren principaln angenummen, darmit ihr [Mt] weegefn] kürze der zeit auf dismals die irestails bewiligte erönung, weliche auf den künftigen Ascensionis ["assecution" chybně v rk.] domini ernent ist, nit zurück gestelt werde. Wie dan morgendes tages umb 8 uhr alle jeezt genante stend und abgesandten ire Vereinigung, weliche ich den herrn ehest hinnachsenden will, ir kais. Mt anzubringen, Personen erinnert, darauf den 8. dis berierte stend gesarnbt denen hiewesenden abgesandten die audienz bei ir kais. Mt gesuecht, weliches aber bis auf heut umb 8 uhr verschoben, weliches dann heut den 9. dis iren vortgang erraicht.

Und auf die von den ständen der kais. Mt Vereinigung haben ir Mt denen stenden gesambt wider dis zur antwurt gegeben, das si soliches vernemen hernach in deliberation ziechen und alsdan ihnen ire resolution demnegsten wider wolle zukommen lassen. Ob nun ir kais. Mt dise Vereinigung acceptieren ["exceptieren" chybně v rk.] und die Behaimb irer pflicht - zumal, weil das Römische reich umb irer Mt sich so heftig annemben tuet - erlassen werden, gibt ihren vilen grosses bedenken, dann wie man sagen will, so solle das reich den Passauern geschriben haben, dass si sich durchaus in kaine vergleichung mit nichte einlassen, bis si wider von inen resolution haben, und also bei dem aid, den si irem herrn geschworen, verharren sollen. Ob nun dis continuiren wirdet, gibt die zeit.

Sunsten ist Braunschweig neben dem landgraven zue Leichtenberg und Churmäinz und säxische gesandte wegen des kaisers seer bemühet und haben das handbrieflein, weliches ir Mt mit aigener hand geschriben, wie ich dise tag abschritt von demselben geschickt hab [Viz č. 179.] dem herrn, nit wenig in acht, inmassen dann anheut mit ir Mt rat gehalten worden, was man denen stenden auf ir Vereinigung wider zur antwurt geben solle. Ist es also beschlossen worden, dass mann morgen den 10. dis denen stenden per decretum under ir kais. Mt hand underschrift und sigl dise resolution zukommen wirdet, dass ir kais. Mt sie ["sich" chybně v rk.] der Pflicht nicht erlassen können und begeren vernerer leüterung auf ir[e] den ständen unlengstzukommene 8 puncten, derowegen dann die crönung, unangesehen, dass man an der kuchl von leib un leben arbaiten tuet, wider diffiriert werden muess etc.

Hierbei, was die herrn Schlesinger für ain votum in diser sachen übergeben, die kaiserliche resolution, welche morgen ergehen wirdet, schick ich ehest hinach. Gleich iezo spot wird mir dises durch ein gueten freund, was heut under den Behaimben ist fürgangen, nachvolgendes comuniciert.

Heut den 9. Maii ist des herrn obersten landrichters vorbringen in der landstuben: Erstlich Mathias Welsers, gewesenen reichspfeningmaister, dass ir kgl. Mt darzu bewilligen, dass in die stende der gefenknuss loslassen, jedoch widerumb mit dem arrest belegen, dass er darinnen noch 6 wochen verbleiben solle; und wan er in solicher zeit und entzwischen worin zu beschuldigen, dasselbige ain jeder ehest unverzogentlich vorbringen solt. Vors ander, dass er des Hannibaldt vorgestreckt gelt ehe nicht bis auf des königs weitere Verordnung herausgebe, in bedenkung, dass ir Mt noch absonderlich den Hannibalt zu fragen besonnen. Mer so ist auch dem Welser von den herren stenden auf des königs bevelch anbevolchen worden, dass er nach obbesagter zeit des arrests noch vier wochen lang alhie verbleiben, dan ihre Mt hetten noch etliche notwendige Sachen mit ime zu tractieren zu lassen. Den Hannibaldt bedreffend, woveren die stend etwas uber inen zu beschweren hetten, wolten si darumb desto zeitlicher darzuetuen, commissarien anordnen, weil ir kgl. Mt ebenfalls sich vil uber ine zu beschweren haben; hierauf 9 personen aus den ständen zu vernerer verherung verordnet worden. Neben disem seind auch von den Mähreren etliche articl irer sonst gemeine[n] sachen fürkommen, aber noch nichts erörtert etc.




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