335.

V Praze, 10. května 1611.



Vyslaní dolnolužičtí nejv. úředníkům a stavům českým: Omlouvají se, že pro krátkost času dříve nemohli přijeti a děkují, že jim poslali usnesení, která byla učiněna před jejich příchodem; uvážili vše a projevuji svůj souhlas se Slezany a Hornolužičany a ochotu za určitých předpokladů, hlavně, pokud jde o sproštění přísahy, o svobody a dluhy, přijmouti krále Matyáše za svého pána protestují proti preferování při designaci nového krále a připojuji se k prohlášení slezských a hornolužických vyslaných; pokud jde o artikule císařovy, nepochybují, že bude šetřeno jeho autority a žádají, aby země jejich byla chráněna všech nepřístojností a aby jejich privilegia jak ve věcech náboženských tak politických byla šetřena a potvrzena.

Kopie v archivu ministerstva vnitra v Praze, drive v archivu místodrž.: L 34, nenalezena; novější opis v zemském archivu. Kopie má nadpis: "NB dieses aktenstück trägt unter den Streitschriften die nr 14.

Der Rom. kais., auch zu Hungern und Behaimb kunigl. Mt, unsers allergnedigsten herrn, wohlverordnete herrn obriste landofficirer, rechtsezern und rate und andere bei diesem landtage versamblete drei stende des kunigreichs Beheim, hochund wolgeborne, auch edle gestrenge, ehrnveste und hochweise, gnedige, insonders freundliche liebe herrn und guete freunde.

Demnach höchstgedachte Rom. kais. und kgl. Mt nebenst andern vorgehenden landen auch die stende des marggraftumbs Niederlausniz vormittels unsers herrn landvogts ausschreiben zu diesem generallandtage zu erscheinen und ihrer kais. Mt bestes zu beratschlagen allergnedigst erfordert, dieselbe aber, ehe und zuvor die incorporirte länder und wir ankommen, dero gnedigsten willen anzeigen, auch die proposition den stenden der cron Beheimb absonderlich einstellen und publiciren lassen, welche dann uns im hernacher landtage communiciret und darauf so weit verfahren worden, das die löbliche stende der cron Behaimb mit den herrn abgesandten des marggraftumbs Mährern sich einer gewissen antwort und landtagsentschlusses ihresteils vorglichen, ingleichen auch der furstentumber in Ober- und Niederschlesien, sowohl des marggraftumbs Oberlausniz wohlverordnete vollmechtige herrn gesandten dero ausführliche vota und erklerung in diesem landtag bracht und öffentlich publiciren lassen; wiewohl wir uns unsersteils nichts liebers wünschen mögen, als das wir, als die abgeordnete aus Niederlausniz, ingesambt und zu rechter zeit diesem landtage beiwohnen und nach gewönlicher Ordnung alsobald mit unserm voto verfahren mögen, seind doch unsern principaln wegen kurze der zeit, sowohl uns zum teil solche unabwendliche ehehaften inmittels vqrgestossen, das uns schleuniger und mit aller notturft zu erscheinen unmöglich gefallen. Bitten demnach umb freundliche dienstliche entschuldigung, bedanken uns aber im namen der stende desselben marggraftumbs zum freundlichisten, dienstlichen, das E. Gn. der herrn, sowohl anderer vorgehenden landen vornehmer herrn abgesandten schluess und votum ihnen communiciren lassen wollen.

Damit nun zu erfüllung höchstgedachter ihr kais. und kgl. Mt gnedigsten willens und begehren die stende des marggraftumbs Niederlausniz gleichsfals ihren undertenigsten gehorsamb und kegen der löblichen cron und deren incorporirten, als ihren vorgehenden, länder(n) ihre treue affection im werk möchten erfinden lassen, als haben wir der Rom. kais. Mt allergnedigsten willen nebens andern communicirten documenten, soviel in der eil immer möglich, in notturfte beratschlagung gezogen, schliessen demnach mit vorgehenden landen der fürsten und stende aus Schlesien und des marggraftumbs Oberlausniz herrn gesandten dahin:

Wiewohln die stende des marggraftumbs Niederlausniz von treuen herzen wünschen möchten, das ihre kais. und kgl. Mt bei gluckseeliger regierung lange zeit ihres lebens ruehiglich und gesund mögen bleiben und erhalten werden, jedoch aber und, dafern ihre kais. Mt den stenden der cron Beheimb und sämbtlichen incorporirten landen, sowohl unsern principaln, ihrer aid und pflicht, damit si der Rom. kais. und kgl. Mt als könige zu Behaimb und marggrafen in Niederlausniz vorwand, erlassen, und dan die eonfirmatio privilegiorum, landgerichtsordnungen und andere landesgewonheiten, auch gleichmessige assecuration in exercitiis religionis Augspurgischer confession, inmassen der cron Beheimb und den fürstentumbern in Ober- und Niederschlesien gnedigist wiederfahren, auch dem marggraftumb Oberlausiz verheischen, diesem lande erteilet, sowohl die erledigung der gravaminum noch vor der crönung mittels eines genugsamben reverses erfolgen, ingleichen die gewisse versehung, wie der kais. Mt schulde[n], damit si nit allein teils unter den landsassen verhaft, sondern auch viel aus derselben mittel bei der behmischen hof- und schlesischen cammerexpeditionen in schwere burgschaft sich eingelassen, in künftig abgetragen und die bürgen, so darfur gesiegelt, gelöset und vertreten werden sollen, tun würde, das wir im namen und von wegen der stende in marggraftumb Niederlausniz den durchleuchtigsten, grossmechtigsten fursten und herrn, herrn Mathias, könig zue Hungern, ihre kgl. Mt, zürn könige in Beheimb und marggrafen in Niederlausniz undertenigst gerne vergönnen und ihre kgl. Mt nebenst vorgehenden landen zu unserm gnedigsten könig und herrn wissen und haben wollen.

Nachdem aber bei voriger designation eines königes in Beheimb unsere herrn principaln wieder altes herkommen und gebrauch - sintemaln das marggraftumb Niederlausniz nichts weniger als die furstentumber in Ober- und Niederschlesien, sowohl das marggraftumb Oberlausniz inhalts und vermög der güldenen bulla Caroli Quarti eines zu der cron Beheimb incorporirtes membrum und freier stand - praeterirt und übergangen worden, do doch vor der zeit bei derogleichen electiönen dasselbe allwege ersucht und geburliche insinuation besehenen ist, als wollen wir in hoc passu, sofern der stende der löblichen cron Beheimb intention etwa auf was anders und ratione dieser lande accessorie oder coacte und in vim subiectionis gemeinet sein solten, aus denen in der herrn Schlesier und Oberlausnizer statlicher ausgeführten induetionen, fundamenten [Srovn. odpověď Hornolužičanů ze dne 30. dubna o č. 221 a odpověď Slezanů ze dne 3. května o č. 268.] und gründen, so anhero zu repitiren unnötig, unser principaln recht hiermit angegeben und inmittels in bester form und mass bedinget, und dass solcher actus designationis denselben und ihren nachkommen an dero freiheiten, alten gewonheiten und gebreuchen unschedlich sein, auch zu künftigen Zeiten nit mehr geschehen solle, genugsambe assecuration und schein hiermit dienstlich gebeten und gesucht haben.

In den übrigen puncten, so von der Rom. kais. Mt den herrn stenden der cron Beheimb in specie übergeben sein worden, setzen wir zu keinem zweifei, E. Gn. Gestr. und die herrn sich also resolvirt haben werden, damit ihr Rom. kais. Mt an dero hoheit, eminenz und reputation nichts derogirt, sondern ihre kais. und kgl. Mt schuldige treue dankbarkeit auch bei dieser abtretung gnedigist und wohl im werk empfinden möge.

Dargegen die Rom. kais., sowohl auf obgedachten fall succedirende kgl. Mt die eingeleibte lande, sowohl als die cron Beheimb also in acht halten, allen beschwerungen und eingeschlagenen inconvenientien gnedigist remediren und abhelfen, insonderheit aber unsere principaln in unverhinderlichem gebrauch ihrer Privilegien, altherkommenen und gewonheiten, sowohl in religion als politischen Sachen, nachmaln gnedigist schützen und erhalten, auch gleich vorgehenden landen allergnedigste assecuration und maiestetbrief darueber zu erteilen, kein ungnedigist beschwer tragen werden, in betracht, das unsere principaln nichts neues noch anders, den allein, wie si es hiebevor im üblichem gebrauch gehabt und noch haben, als eine unperturbirliche possession und geniessung ander vorgehenden lande exempel nach allerundertenigist suchen und dessen confirmatio bitten.

Was ihre kais. und kgl. Mt ferner bei diesem und andern incorporirten landen mehrers gnedigist zue begehren und zu suchen [geruhen], seind wir nach vorgehender lande entschluss und erklerung, dasselbe gehorsambist zu vernehmen und ferner der gebur nach uns zu bequemben undertenigst erbötig.

Gott der allerhöchste, der Stifter und erhalter alles friedens, wolle dies hochwichtige werk zue stieftund erhaltung gemeines landes bestendigen frieden[s], einigkeit, gleichheit und zu vertreulicher gueter correspodenz schicken und ordnen, land und leute zu nutzlichem aufnehmen wieder erquicken und zu allem deme glucklichen progress und gedeien geben und vorleihen, sollten E. Gn. den herrn und Euch wir im namen unser principaln nit bergen, dieselben neben uns zu dero freundschaft, gnaden und gunsten dienstlichen empfehlend.

Signatum Prag den 10. Mai anno 1611.




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