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V Praze, 14. května 1611.



Gerstenberg a Lüttichau kurfirstovi Saskému: Zítra mají raditi, jak má císař odpověděti stavům; ke korunování se konají pilně přípravy; Dietrichštein přijel; Dordt jedná o unii Nizozemska s králem a těmito zeměmi, což je nebezpečno pro Říši, zvláště, kdyby se k unii přidala města Hansy, Švýcary a Benátsko; neaburští poslové jednali s nimi o jüterborské smlouvě; po korunování prý pošle král do Inšpruku a bude se ucházeti o starší sestru arciknížete Ferdinanda.

Orig. v státním archivu v Drážďanech: Passauischer Akten II. Buch 9167, fol. 573 - 576; ve výtahu vyd. v Briefe u. Akten IX., str. 453. A tergo adresa kurfirstu Saskému.

Durchleuchtigster.... Heute ist weiter nichts furgelaufen, denn das man uns angesaget, morgen beneben den geheimen raten zu beratschlagen, wie sich ihr kais. Mt entlichen auf der stände articul resolviren mögen. Wird sonsten alles zur crönunge vleisig zugeschicket, und werden in der landstuben eine lengliche tafel vor dem könig, die fürsten und botschafter und eilf runde tafeln vor die obristen landofficirer, als den burggrafen, landhofmeister, canzler und die andern zugericht, do dann ein jeder zu sich laden wird, wer ihme beliebet. Gestern ist der cardinal von Dittrichstein ankommen, der sol die crönunge vorrichten; gebüret sonsten dem erzbischof alhier vermöge der böemischen Privilegien.

Es ist nicht mehr heimblichen, das der herr von Dort von wegen der Generalstaaden mit dem konig und diesen landen eine union tractire. Dieweil dan dieselbige ohne zweifei zu aller chur- und fürsten ruin gereichen muss, so will deroselben euserste notturft erforden, diesen Sachen bei Zeiten vorzubauen, es wird sonsten umbs reich gar balden gescheen sein. Der fürst von Anhalt kan es mit einem wort vorhindern, desgleichen die Schlesier und Lausnizer. Solten die mit den ander[n] länderfn] in die vorbundnus kommen, wie sie sich freilich von den andern nicht absondern können, so würden derogestalt die Staaden mit ihnen unsere nechste nachtbarn werden. Der von Dort ist auch zu Braunschweig gewesen, vormutlichen, dieselb sambt den Hansestädten an sich zu bringen. Wann dann die Staaden, Schweiczer, Venediger, Hansestädte mit diesen landen, als Ungarn, Osterreich, Mähren, Böemen, Schlesien und Lausnicz die Seiten zuesammenzögen, ist leicht zu eraehten, wie die im mittel gelegene chur- und fürsten bei dem ohnedas haftenden grossen mistrauen siezen wurden.

Die Neuburgischen haben bei uns gesuchet, das wir ihnen copei von den zu Jütterbock verglichenen cautionsnotuln communiciren wolten, dan an denselben mangelte es, das sie keinen bevehl bekommen, umb die confirmation bei der kais. Mt anzusuchen. Darmit nun die Sachen gefödert, haben wir ihnen copias darvon zugestalt, die sachen zu befödern, den, wenn sie bevehl bekommen, kan die ratification und, was darzu gehört, in wenig tagen alhier erlanget werden. Sie haben uns gefraget, obs war sei, das E. churfürstl. Gn. Brandenburg schon etlich gelt zu abfertigung des kriegsvolks hetten volgen lassen, welches wir aber mit nichtwissen verantwortet.

Man sagt alhier, der könig sei bedacht, balden nach der crönung gen Ingspruck eine legation abzufertigen und erzherzogs Ferdinandi elter freulein von den herzogen von Mantua werben zu lassen, welches auch die kais. Mt als vormund des freuleins bewilligt haben solle....

Datum Praga am 4. Maii anno etc. 1611.

 

Markus Gerstenberg D.

 

Wolf von Luttichau m. p.






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