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V Drážďanech, 14. května 1611.



Kurfirst Saský svým radám v Praze: Z jejich listů se dověděl o situaci; vidí, že císař svolil ke korunování, jen aby se předešlo zmatkům po jeho smrti, nikoli, aby se vzdal vlády; proposice byla podmínečná; články, které si císař vymínil, nejsou projednány; dokud se tak nestane, nemá se naléhati na resignaci a spěti ke korunování; posílá jim opisy privilegií týkajících se poměru Českého království k Říši, který podrobuje kritice; mají se postarati, aby dostali písemně, čeho se Braniborsko u císaře domáhá; sjezd kurfirstů bude 17. července.

Kopie konceptu opravovaná Schönberkem v státním archivu v Drážďanech: Passauischer Akten II. Buch 9167, fol. 498 - 499. In margine je napsáno: "An die rate zu Praga. - B. von Pölnitz m. p. - Chr(istoph) von Loss m. p. - Schönberg m. p." Ve výtahu vyd. v Briefe u. Akten IX., st. 456.-.457, č. 192.

Was die Rom. kais., auch in Ungern und Behem kgl. Mt, unser allergnedigster herr, bei mher verstatter audienz mit den landgrafen von Leuchtenberg und den von Molar, vor ein gesprech gehalten, die stende der cron Behem sich auf ihrer Mt proposition und den darbei ubergebenen beipuncten erkleret, und ihre Mt denselben vor eine vorantwort geben, das haben wir aus Euern den 29. und 30. Aprilis datirten relationen [Viz č. 317 a 338 ze dne 9. a 10. května.] vernommen.

Wie wir nun zwar wundschen wolten, dass mit der proposition nicht allzusehr geeilet, sondern ichtwas.an sich gehalten worden wehre, also befinden wir gleichwol, dass, obzwar die krönung der kgl. Würden in Ungern gewilliget, dasselbe doch nur zu dem ende geschehe, damit nach ihrer kais. Mt tod im königreich Behem keine unruhe und widerwertigkeit sich zutragen möchten, und nicht des regiments sich dadurch zu begeben oder zu enteussern; uberdis auch ihre kais. Mt in gedachter proposition derselbe[n] eczliche puncta vorbehalten, die mit der kgl. Würden in Ungern, den stenden der cron Behem und dero incorporirten lender gesandten tractirt und abgehandelt werden sollen. Dahero angeregte propositio zum teil eventualis zum teil conditionalis ist, und darinne von keiner resignation des regiments meidung geschiehet. Dieweil den die stende ingesambt ihrer Mt proposition, wie der buchstaben lautet, acceptirt, auf die den behemischen stenden ubergebene puncta aber keine solche resolutio erfolgt, das ihre Mt damit friedlichen werden sein können, die vergleichung auch mit dem könig und der incorporirten lender gesandten ihrer Mt noch bevorstehet, so sehen wir nicht, wie man auf resignationem dringen oder zur krönung schreiten könne, bis die bevorstehende vergleichung albereit ubergebener puncta und, so noch übergeben werden möchten, richtig bevor ausgerichtet], dieweil ihre kais. Mt das sterkeste vinculum, nemblich iuramenti, noch in handen und zue relaxation ante impletionem propositarum et proponendarum conditionum nicht könne gezwungen werden; welches Ihr alles in gute acht nehmen und mit des herzogs zu Braunschweig L. und andern gesandten hieraus communication halten werdet.

Sonsten, soviel das konigreich Behem betrifft, seind wir berichtet, das dasselbe anfenglich ein herzogtumb gewesen und von keiser Heinrico anno etc. 1086 zu Meincz auf dem reichstage zum konigreich erigirt und also feudum imperii worden; wie denn die könig in Behem bei den Römischen keisern die confirmationem suchen, auch die Salbung und krönung von einem erzbischofe zu Meincz entpfahen müssen. Hernachmals aber seind sie dessen allein von Friederico und Carolo IV. anno etc. 1212 und 1347 et 1348 entnommen und ein frei konigreich worden, wie beiliegende privilegia mit mehrerm besagen, welche wir zwar nicht aus unseren archivis, sondern eczlichen behmischen historien erlanget, wir zweifeln aber nicht, man dessen bei kaiserlicher und meinzischen canzlei mehr bericht überkommen können.

Darbei werden wir aber auch dis verstendiget, dass der könig in Behem im reich keinem anschlag habe, zu keinem reichstage beschrieben, vielweniger sein consensus zum reichstage erfordert, auch nicht in der churfürsten verein wohl in austeilung des Römischen reichs kreisen befunden werde, inmassen ihme dann auch keine praesentation ans kammergericht zustendig, auch sonsten zu keinen im reich üblichen und gebreuchlichen tagen ausserhalb der Wahltagen, welches privilegium ein könig in Behem von Rudolpho imperatore anno etc. 1290 impetrirt, votirt wurde. Doch werdet Ihr weiter nachzufragen wissen, damit man ein ding nicht rege mache, darzu kein fundament verhanden.

Uberdis wellet Ihr Euch befleissigen, schriftlichen zu erlangen, was chur Brandenburgs L. bei der kais. Mt vor- und anbracht, und ihre Mt darauf zur antwort geben, welches leichtlich bei Dr. Wackern geschehen kan, auch womüglich bei der kgl. Würden in Ungern.

Der churfürstentag ist nunmehr auf den 7. Julii alten calenders ausgeschrieben, und Mühlhausen darzu bestimmet; den seind wir persönlich zu besuchen, wie auch chur Brandenburgs L. entschlossen....

Datum Dressden den 4. Maii anno 1611.




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