Sobota 28. øíjna 1848

Officielle stenographische Berichte über die Verhandlungen des österr. Reichstages.

Sitzung am 28. October 1848.

(Permanenz.)

Tagesordnung.

I. Bricht des permanenten Ausschusses.

II. Ablesung des Sitzungsprotokolles vom 27. October.

III. Berathung über den Beschluß des Constitutions-Ausschusses wegen Vornahme neuer Wahlen für Reichstags-Mitglieder, die in Staatsämter oder höhere Gehalte treten.

IV. Bericht über Wahlacte.

V. Bericht des Petitions-Ausschusses.

VI. Berathung über das Recrutirungsgesetz.

VII. Nationalgardegesetz.

VIII. Bericht über die Reichstagsrechnungen.

Vorsitzender: Präs. Smolka.

Anfang um 12 1/2 Uhr Mittags.

Präs. Nach vorgenommener Zählung ist die zur Eröffnung nöthige Anzahl Abgeordneter anwesend. Ich habe vor Allem die Anzeige zu machen, daß die an Seine Majestät abgesendete Deputation zurückgekehrt ist. Der Herr Abg. Pillersdorff wird über den Erfolg der Mission Bericht erstatten.

Abg. Pillersdorff. Meine Herren! Das Resultat, welches die von Ihnen an das kaiserliche Hoflager abgeordnete Commission vorzutragen hat, ist ein geringes; allein die Glieder dieser Commission haben wenigstens die Beruhigung, daß sie in den 48 Stunden ihrer Abwesenheit, was in ihren Kräften lag, aufgeboten haben, um in der ihnen vorgezeichneten Richtung zu handeln und thätig zu sein, wenn auch unsere Leistungen, ich muß es wiederholen, von geringem Erfolge gewesen sind.

Sie ertheilten der Commission den Auftrag, folgende Aufgaben ins Auge zu fassen und ohne Verzug zu fördern. Erstens, so schnell als möglich die Einstellung der Feindseligkeiten zwischen den Truppen vor der Stadt und den Vertheidigern der Stadt zu erwirken. Zweitens, darauf einzuwirken, daß so schnell als möglich eine Einigung angebahnt werde, auf solchen Grundlagen, welche mit der Ehre, mit der Gewährleistung der Rechte und Freiheiten verträglich und zur dauernden Einigung zu führen geeignet sind. Drittens, die Bemühungen dahin zu richten, was in ihrer Adresse auch ausgedrückt ist, die Erhaltung des Reichstages in Wien, als den einzig geeigneten Punct, wo er seiner Bestimmung entsprechen und sein Wirken fortsetzen kann, zu erreichen. Viertens endlich, das Begehren zu wiederholen und die Nothwendigkeit darzustellen, daß die so lange gewünschte Zusammenstellung eines Ministeriums geschehe, welches den Bedürfnissen entspricht und das Vertrauen rechtfertiget, ohne welches eine Regierung nicht bestehen kann.

Schon bei ihrer Abreise wurde die Deputation von schmerzlichen Empfindungen betroffen, indem sie leider das Beginnen eines heftigen Kampfes durch mehrere Stunden vernommen hat, und jeder Schall der Geschütze ihr verkündigte, was in diesem Augenblicke in Wien vorfällt. Unter diesen Eindrücken hat die Deputation ihre Reise an das Hoflager Seiner Majestät mit aller Beschleunigung fortgesetzt, und ist am 26. Abends in Olmütz angekommen. Sie hat sich sogleich dem Minister Wessenberg vorgestellt, und den Minister angegangen, so schnell als möglich bei Seiner Majestät eine Audienz zu erwirken, um die ihr mitgegebene Adresse zu übergeben, und zugleich mündlich Seine Majestät über den Stand der Dinge und das, was in Folge derselben unerläßlich ist, aufzuklären.

Ich hatte schon die Ehre zu bemerken, daß wir unsere erste Unterredung mit dem Minister Wessenberg hatten, und daß es auch unsere Aufgabe war, ihn über die Lage der Umstände aufzuklären, in ihn zu dringen, daß jetzt keine Zeit zum Zögern sei, sondern daß es jetzt Noth thue, schnell und entschlossen zu handeln. Unter diese Handlungen gehöre vorzüglich die Einstellung der Feindseligkeiten, um dadurch den Weg der Vermittlung und Versöhnung anzubahnen.

Diese Unterredung hat uns keine befriedigenden Resultate geliefert, wir hatten nur allgemeine Erklärungen erhalten, Wünsche des in Olmütz anwesenden Ministers, die Hände zu bieten, die Feindseligkeiten so schnell als möglich zu beendigen. Alle Erklärungen lauteten dahin, daß dem Fürsten Windischgrätz Instructionen gegeben seien, und daß der Commandirende angewiesen sei, nach den Umständen zu handeln, daß man diese Instructionen nicht abändern könne, und daß er selbst in Anwendung dieser Instructionen mit Menschlichkeit, mit Mäßigung vorzugehen gesonnen sei, und daß er auch so vorgehen werde. Das waren die einzigen Erklärungen, welche wir in der ersten Unterredung mit dem in Olmütz anwesenden Rathgeber der Krone erzielen konnten. — Wir haben uns dadurch nicht abschrecken lassen, ihm die Nothwendigkeit zu Gemüthe zu führen, den wichtigen Gegenstand unserer Mission und der Adresse ernst und ungesäumt zu beherzigen, und wir haben über die Aufforderung des Ministers Wessenberg, ihm die Adresse mitzutheilen, darauf gedrungen, daß sie uns zurückgestellt werde, da wir beauftragt waren, die Adresse nur unmittelbar in die Hände Seiner Majestät zu übergeben.

Als uns am nächsten Vormittage eine Audienz bei Seiner Majestät gewährt wurde, entledigten wir uns Ihres Auftrages, indem wir die Adresse übergaben. Ueberzeugt, daß bei unserem Monarchen vorzüglich sein gutes, edles Herz in Anspruch zu nehmen ist, haben wir es uns auch zur Aufgabe gemacht, auf sein Herz zu wirken, ihm die Lage seiner bedrängten Haupt- und Residenzstadt zu schildern, ihm die Leiden, von denen sie heimgesucht wird, unverschuldet heimgesucht wird, getreu, offen und unverholen zu Gemüthe zu führen, und ihn aufmerksam zu machen, wie schmerzlich es für eine Stadt sein muß, die ihm selbst und allen seinen Vorfahren solche Beweise getreuer Gesinnung an den Tag gelegt und als Muster für alle Hauptstädte, für alle Länder gelten kann, und als solche auch anerkannt wird, Leiden und Drangsale zu erfahren, wie sie nur der Krieg in seinem Gefolge hat. Wir haben dem Monarchen zu Gemüthe geführt, daß es seine Geburtsstadt ist, jene Stadt, welche ihm von seiner ersten Lebensperiode an solche Beweise von Anhänglichkeit und Liebe gegeben hat, daß diese Beweise noch gesteigert wurden in dem Augenblicke, wo er der Stimme der Freiheit Gehör schenkte, und daß die Völker durch die Rechte und Freiheiten, in deren Besitz sie treten, bestimmt wurden, sich mit herzlichem Entgegenkommen noch fester an den Thron zu schließen. Wir haben die Beruhigung mitgenommen, daß das, was wir Seiner Majestät dem Kaiser vorgestellt haben, einen lebendigen Eindruck auf sein Gemüth machte, und ich kann hinzusetzen, in der Seite des Kaisers auch die Kaiserin war, welche noch tiefer erschüttert schien durch die Darstellung der Leiden, welche wir treu und unverholen und ohne Rückhalt dargestellt haben, durch die Darstellung der Ungerechtigkeit, welche darin liegt, eine Bevölkerung zu strafen, weil Einzelne sich an strafbaren Handlungen betheiligten, wovon der größere Theil, die gewiß überwiegende Mehrzahl sich stets losgesagt und nie daran Theil genommen hat, daß Strafen in dieser Art nie verhängt und Maßregeln der Gewalt nie auf solche Weise in Anwendung gebracht werden dürfen, wie jene in diesem Augenblicke mit militärischer Gewalt, mit militärischer Grausamkeit kann man sagen, gegen eine Bevölkerung angewendet werden, daß Handlungen und Zumuthungen, wie sie so eben gegen die Bevölkerung aufgeboten werden, nur die Gemüther aufreizen, nur das herbeiführen können, was zu beseitigen das Interesse der Krone, das Interesse der Menschlichkeit und aller Derjenigen ist, die es mit dem Staate wohl meinen. — Diese Darstellung mit aller Wärme, deren wir fähig sind, dem Kaiser vorgetragen, hat die Folge gehabt, daß der Kaiser uns eine schriftliche Erklärung ablas, worin er die Zusicherung ertheilte, er würde das ihm Dargestellte in reifliche Erwägung ziehen, sich darüber berathen, und seine Entscheidung nachträglich kundgeben. Daß diese Entscheidung für uns keine befriedigende, keine beruhigende war, daß wir nicht nur allein ein entscheidendes Wort, sondern auch eine entscheidende Handlung gewünscht hätten, daß wir gewünscht hätten, daß diese unmittelbar erfolgt und uns vorangeeilt wäre, damit wir Wien nicht mehr in dem bedrohten, nicht mehr in dem gefährdeten Zustande antreffen mögen, das brauche ich nicht zu versichern.

Nachdem wir diese Audienz bei Seiner Majestät dem Kaiser hatten, haben wir uns nochmal zu dem in Olmütz besindlichen Minister begeben. Wir haben ihm noch eindringlicher die Gefahr der Monarchie zu Gemüthe geführt, wir haben noch eindringlicher ihm seine Pflicht, seine schwere Verantwortlichkeit vorgestellt, wir haben nicht unterlassen, ihn darauf aufmerksam zu machen, daß gerade der Umstand, daß er jetzt der einzige verantwortliche Rathgeber der Krone ist, daß seinen Rathschlägen und Ansichten ausschließlich gefolgt wird, ihm einen noch höheren Grad von Verantwortlichkeit auferlegen, und er sich den schwersten Folgen aussetze, wenn er ein System verfolge, welches allgemein als zum Unheile nicht bloß dieser Residenz, sondern zum Unheile der ganzen Monarchie führend angesehen werden muß. Wir haben gesucht, auf den Menschen und auf den Staatsmann zu wirken, dem Menschen Menschlichkeit, dem Staatsmanne aber jene Politik und ihre rasche Durchführung zu empfehlen, welche allein geeignet ist, große Gefahren abzuwenden. — Ich bin hier neuerdings in der unangenehmen Nothwendigkeit, Ihnen nicht verhehlen zu dürfen, daß wir durch die Erklärungen, die wir hier erhielten, nicht befriediget sein konnten. Es waren Erklärungen, welche zeigten, daß es entweder an richtiger Auffassung oder entschiedenem Handeln und an jenem Tacte mangle, der in einer solchen Zeit unerläßlich erforderlich ist, — es waren größtentheils ausweichende, zögernde Erklärungen; man versuchte es, uns zu beruhigen, aber man vermochte es nicht, den Widerspruch aufzuklären, auf welchen wir vorzüglich hingewiesen haben, und welcher zwischen dem Manifeste des Kaisers und den Erlässen des Fürsten Windischgrätz besteht. Wir führten dem Minister zu Gemüthe, daß Seine Majestät im Manifeste vom 19. d. M. auf eine ehrende und beruhigende Weise dem Reichstage und seinen Handlungen Gerechtigkeit widerfahren ließ, die Beschlüsse desselben sanctionirte und denselben aufforderte, in demselben Sinne fortzufahren, und daß bald darauf eine Proklamation des Fürsten Windischgrätz von ungesetzlichen Handlungen spricht, welche der Reichstag begangen haben soll; daß in dem früheren Manifeste die ununterbrochene Thätigteit des Reichstages ausgesprochen wird, und ein spaterer Erlaß die Giltigkeit der Handlungen des Reichstages in Zweifel zieht, und es demselben unmöglich macht, in seiner Thätigteit auf entsprechende Weise fortzufahren. — Alles, was wir erwirken konnten, waren Erklärungen, daß die dem Fürsten Windischgrätz ertheilte Vollmacht eine allgemeine sei, die nicht specielle Handlungen bezeichne, welche als gehässig und aufreizend geschildert wurden, sondern daß ihm die Befugniß eingeräumt worden, nach Umständen zu handeln. Eine solche Vollmacht, in der Hand eines Generals, muß aber unter solchen Umständen als eine höchst unglückliche und inconstitutionelle angesehen werden; denn der Minister ist verantwortlich für alle Handlungen, welche auf sein Geheiß verübt werden, und darf nicht in die Hände eines Dritten eine Macht legen, welche er nicht genau bezeichnet hat, weil er dann selbst eine Verantwortung übernimmt, deren Gränzen und Folgen er nicht zu übersehen im Stande ist. — Wir konnten nur mit Bedauern wahrnehmen, daß der Minister Wessenberg sich der Gefahr aussehe, für Handlungen eine Verantwortlichkeit zu übernehmen, welche Diejenigen schwer treffen kann, die dabei betheiliget sind. Wir glaubten aber auch, daraus folgern zu müssen, daß Derjenige, der eine so allgemein ausgestellte und so wenig beschränkte Vollmacht übernimmt, und in der Anwendung derselben sich Handlungen zu Schulden kommen läßt, welche mit den constitutionellen Einrichtungen, mit dem Leben eines constitutionellen Staates unverträglich sind, auch die schwere Verantwortlichkeit seiner Handlungen selbst tragen muß. Man hat uns mit der Hoffnung entlassen, Milderungen eintreten zu lassen, auf den Fürsten Windischgrätz in diesem Sinne einzuwirken, und mit der Hoffnung, daß es nicht zu Extremen kommen werde, die leider schon eingetreten sind, und wie uns unsere Ahnungen sagten, daß sie eintreten mußten, denn wir wurden drei Stunden schon begleitet von dem schmetternden Schalle, der nicht nur unsere Ohren, sondern unsere Herzen tief erschütterte.

Wir haben dadurch, daß wir gewissermaßen Augenzeugen waren von den Gräueln und Gewaltthätigkeiten, dieses auf alle mögliche Weise benützt, um nicht nur eine abhelfende, sondern eine möglich schnelle Entscheidung zu erwirken. — Dieses ist leider das ganze Ergebniß, welches ich Ihnen in Beziehung auf unsere Mission über den ersten Gegenstand derselben mitzutheilen die Ehre habe. Wir haben eben so dem Kaiser die Vorstellung in Beziehung auf die Verlegung des Reichstages nach Kremsier überreicht, und wir haben einige Worte zur Unterstützung derselben beigefügt, aber ich läugne nicht, daß der erste Gegenstand uns so vorzüglich beschäftiget hatte und daß wir deßhalb zunächst für diesen auf das Herz des Monarchen einzuwirken bemühet waren, um eine die Bevölkerung beruhigende Entscheidung zu bewirken.

Ich habe den chronologischen Gang unserer Bemühungen unterbrochen, um Ihnen die einzelnen Gegenstände im Zusammenhange vorzuführen, und Sie so in die Kenntniß zu setzen, in welcher Richtung wir den verschiedenen Angelegenheiten unsere besonderen Bemühungen zugewendet haben.

Der zweite Gegenstand, den ich Ihnen zur Kenntniß zu bringen verpflichtet bin, und der mit dem ersten in naher Verbindung steht, ist, daß wir eine Besprechung mit den zwei Herren Deputaten von Frankfurt hatten, welche sich gegenwärtig im Hoflager zu Olmütz befinden. Nachdem sie unsere Ankunft in Erfahrung gebracht hatten, haben sie sich an uns gewendet und sich erkundiget, wann sie sich mit uns zu besprechen im Stande wären. Wir haben dieses Anerbieten sehr gerne angenommen und uns selbst zu ihnen verfügt, um zu vernehmen, welche Mittheilung sie uns zu machen hätten. Wir haben im vorhinein erklärt, daß sie uns nicht als Abgeordnete des Reichstages zur Verhandlung mit ihnen ansehen möchten, sondern daß wir eine höhere wichtigere Mission an den Monarchen hätten; allein wir wollen diese Gelegenheit nicht außer Acht lassen, ihnen Aufklärung über unsere Zustände zu geben, wenn sie welche wünschen oder sich mit uns über die Lage der Umstände besprechen wollen. — Sie haben dieses Anerbieten auch sehr gerne ergriffen, und insbesondere hat diese Unterredung dazu gedient, sie über den Stand der Dinge in Wien aufzuklären, so wie über das Verhältniß und die Stellung des Reichstages, und dadurch manchen Irrthum zu berichtigen, welchen die hohe Kammer schon bei einem früheren Anlasse wahrzunehmen die Gelegenheit hatte, und von dessen Bestand wir uns gleichfalls überzeugen mußten. Wir haben mit Offenheit dasjenige dargestellt, was gegenwärtig die größte Verlegenheit bildet, wir haben sie mit den Gesinnungen dieses Hauses vertraut gemacht, und in der Richtung, in den uns bekannten Gesinnungen auf ihre Ueberzeugung einzuwirken gesucht, um sie auch in den Stand zu setzen, so weit ihre Mission und ihre Stellung ihnen dazu die Gelegenheit gibt, im Einklange mit diesem Hause und nur in dieser Richtung, welche diese hohe Versammlung einschlägt, ihre Thätigkeit zu entwickeln, und auf die Meinung in ganz Deutschland einzuwirken. Sie haben das sehr gerne benutzt, und wir haben die angenehme Wahrnehmung gemacht, daß sie bei einer zweiten Unterredung, die sie mit uns hatten, schon ein viel richtigeres Urtheil über unsere Lage, ein viel vollständigeres und klareres Bild über das, was sie gesucht und sie sich aus eigenem Antriebe eutworfen haben, gestöpft haben, und ich glaube, wir sind mit der Ueberzeugung von ihnen geschieden, daß sie vollkommen den Gang billigen, welchen die hohe Versammlung eingeschlagen hat, und welchen wir bei dieser Gelegenheit zu vertreten berufen und verpflichtet waren, und daß ihre Thätigkeit die gleiche Achtung verfolgn wird. — Das war der zweite Gegenstand, der unsere Thätigkeit und unsere Bemühungen in Anspruch genommen hat, indem wir zugleich darauf hingewiesen haben, daß in der Richtung, in welcher er verfolgt wird, dasjenige liegt, was ihnen zunächst am Herzen liegen muß, nämlich eine feste Einigung mit Deutschland und ein gemeinschaftliches Zusammenwirken zwischen Oesterreich und Deutschland, damit Deutschlands Interessen mit denen Oesterreichs gleichmäßig gewahrt werden.

Ein dritter Gegenstand, auf den wir nicht vorbereitet waren, und der sich uns zufällig zur Mitwirkung darbot, war die Theilnahme an einer Besprechung, an welcher mehrere Deputirte des Reichstages, welche Wien aus verschiedenen Gründen verlassen hatten, sich betheiligten. Da sie uns dazu aufgefordert haben, an ihrer Besprechung Theil zu nehmen, glaubten wir diese Aufforderung nicht abzulehnen, um so mehr, als man uns mit der Erklärung entgegen kam, daß es sich dabei nicht um eine Handlung, die nur dem Reichstage zusteht, selbst auch nicht um eine Berathung darüber, oder um eine bindende Erklärung handelt, sondern bloß um einen Austausch von Ideen und Gesinnungen, die sich auf die gegenwärtigen Zeitverhältnisse und das Bestehen und die bevorstehende Stellung dieses Reichstages beziehen. — Ich brauche Ihnen wohl nicht zu erwähnen, daß das, was die nächste Veranlassung unserer Absendung war, dasjenige, was mit einem elektrischen Schlage auf eine so unangenehme Weise die hohe Versammlung berührt hat, daß die Uebertragung des hohen Reichstages nach Kremsier der Gegenstand dieser Besprechung war. Wir konnten nicht lange an der Besprechung über diesen Gegenstand Theil nehmen, weil die Zeit der Audienz bei Seiner Majestät heranrückte, wo wir unsere Mission zu erfüllen hatten. Wir hatten Gelegenheit, nur eine kleine Zahl der geäußerten Meinungen zu vernehmen, allein wir hatten die Beruhigung geschöpft, daß auch unter diesen Aeußerungen mehrere waren, welche mit aller Wärme, mit aller Einsicht und Entschiedenheit sich vollkommen und bestimmt für die Aufrechthaltung des Reichstages in Wien und nur in Wien, als den einzigen Punct wo der Reichstag seine Aufgabe erfüllen könne, ausgesprochen haben. — Es wird Sie auf eine angenehme Weise überraschen, wenn ich hinzufüge, daß es selbst mährische Deputirie waren, welche sich in diesem Sinne und mit Offenheit und Entschiedenheit ausgesprochen haben. (Bravo.)

Zu dem, was ich von jener Versammlung erwähnt habe, kann ich noch als Fortsetzung bestätigen, daß wir in Folge von Privatgesprächen, die wir mit mehreren Herren Abgeordneten und selbst Männern, die dieser Versammlung nicht angehören, später zu pflegen in der Lage gewesen sind, uns auf eine erfreuliche Weise von denselben Gesinnungen und Wünschen überzeugt haben. Ueberhaupt werden meine Herren Collegen es Ihnen bestätigen, daß man uns allgemein mit Vertrauen entgegengekommen ist. Man hat sich uns auf jede mögliche Weise zu nähern gesucht, und sein Vertrauen und seine Hoffnungen auf den Reichstag auf eine so entschiedene Weise ausgesprochen, daß wir in dieser Hinsicht in der Lage waren, die beruhigende Erfahrung zu machen, daß dieses Vertrauen nicht unseren persönlichen Verhältnissen, sondern unserer Stellung zum Reichstage zuzuschreiben ist, und wir können der hohen Versammlung die Versicherung ertheilen, daß sich die allgemeine Ueberzeugung dahin ausspricht, den Reichstag als den Hoffnungsanker festzuhalten, an welchen sich Jeder in dieser bedrängten Zeit fest anklammern muß, um die Hoffnung einer glücklichen Zukunft nicht zu verlieren.

Bei dieser Gelegenheit haben auch mehrere in Olmütz anwesende Abgeordnete ihre Bereitwilligkeit und ihren Wunsch ausgesprochen, mit uns zurückzukehren. Es haben uns mehrere von ihnen um Rath gefragt, und die Erklärung konnte natürlich nur diese sein, daß der Platz eines Abgeordneten nur in Wien am Reichstage sei, und daß es jetzt um so dringender sei, hier seinen Platz einzunehmen. — In Folge dessen haben sich, und sogleich vier der verehrten Collegen angeschlossen, und sind mit uns in Floridsdorf eingetroffen. Ich glaube es wird sie interessiren, die Namen dieser Herren kennen zu lernen. Es sind die Herren: Herzig, Kromer, Wagner, Dworzák. Wir haben sie in Floridsdorf verlassen. In dem Augenblicke, wo wir uns von ihnen trennten, haben sie eine Frage an uns gestellt, ihr Wunsch sei gewesen, und sie haben uns begleitet, um unmittelbar mit uns in den Reichstag zu kommen. Sie haben seither gehört, daß die Communication zwischen Wien und den Provinzen gestört und unterbrochen sei. Sie halten die Frage der Abhaltung und des Bestandes des künftigen Reichstages für so wichtig, daß sie sich in dieser Beziehung genau mit ihren Committenten ins Einvernehmen zu setzen, und nebenbei auch mit dem übrigen Theile der Bevölkerung, auf welche sie Einfluß nehmen könnn, in fortwährender Verbindung zu sein wünschen, und haben nur den Zweifel, ob sie diese Verbindung von Wien aus eben so sicher und geregelt unterhalten können, als wenn sie noch einige Tage vorübergehen lassen, ehe sie sich nach Wien begeben. Diese Betrachtung ist von solcher Wichtigkeit, daß wir es wohl nur dem Ermessen der Personen selbst überlassen konnten, und ich habe die Beruhigung, Ihnen die Erklärung geben zu können, daß mehrere von ihnen mir gesagt haben, daß sie eine unmittelbare Aufforderung an ihre Wähler, namentlich mährische Deputirte, zu richten gesonnen wären, um sie zu bestimmen, von Seiner Majestät das Festhalten an dem Reichstag, das Abgehen von jeder Veränderung, namentlich von der Uebertragung nach Kremsier bewirken zu wollen. Wenn Einer oder mehrere dieser Herren Abgeordneten nicht in den ersten Tagen hier erschienen sind, so haben sie einen vollkommenen Grund dazu nur in ihrer inneren Ueberzeugung, daß sie auf diesem Wege noch mehr zum Bestande des Reichstages wirken, als wenn sie sich um einige Tage früher hier befänden, und nur dieses hat sie davon abgehalten.

Ich habe, meine Herren, nachdem ich Sie in Kürze von diesen drei Gegenständen in Kenntniß gesetzt habe, noch einen letzten Gegenstand zu berühren, der vom minderen, untergeordneten Belange ist, und von dem ich in Zweifel war, ob ich ihn überhaupt zur Sprache bringen soll. — Die Zeit war so kurz, daß ich mich mit meinen verehrten Collegen über die Reihenfolge dessen, was wir zu Ihrer Kenntniß zu bringen haben, nicht mehr verständigen konnte, allein da wir von Ihnen abgeordnet waren, so sind wir Ihnen auch so zu sagen, über jeden Augenblick dieser 48 Stunden und über jeden kleinen Vorfall Anzeige zu erstatten schuldig, und ich halte mich für verpflichtet, auch diesen Umstand zu erwähnen. — Als wir die letzte Station Floridsdorf erreichten, wurden wir durch einen Officier plötzlich durch die Zumuthung oder Einladung überrascht, er sei beauftragt von dem Fürsten Windischgrätz, uns zu eröffnen, daß, da es schwierig und unsicher wäre, unmittelbar von hier in die Stadt zu kommen und ein sicherer Weg über Hetzendorf wäre, so würden wir vielleicht selbst wünschen, uns nach Hetzendorf zu ihm zu verfügen, um eine Besprechung mit ihm zu pflegen. Wir fragten ihn, ob dieses als eine Aufforderung anzusehen, oder ob es ganz in unseren freien Willen gestellt wäre, weil bei der letzten Voraussetzung, wir nicht geglaubt hätten, irgendwie unsere Route zu verlängern oder später an dem Orte unserer Bestimmung eintreffen zu dürfen, auch nicht irgend eine Veranlassung hätten zu einer Unterredung mit dem Feldmarschall Fürsten Windischgrätz. Eine weitere Erklärung erfolgte dahin, daß es ihm als eine Einladung des Fürsten Windischgrätz mitgetheilt worden sei, welcher wünsche, uns aber auch zugleich auf den Umstand aufmerksam gemacht habe, daß diese Route für uns die sicherste sei. Diese Bemerkung mußte uns um so auffallender sein, als wir eine andere Route bei der Reise eingeschlagen hatten, nämlich über die Mariahilfer Linie, welche Hetzendorf nicht zu berühren braucht, und daß wir ferner wußten, daß, wenn wir uns auch nach Hetzendorf verfügen, wir doch wieder denselben Weg machen müssen zur Mariahilfer Linie. Diese Betrachtung konnte uns nicht abhalten, und hat uns auch nicht abgehalten, einer Einladung Folge zu geben, und uns nach Hetzendorf zu begeben. — Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß es dabei den Ausschlag gab, die Möglichkeit, wenn auch nur entfernte Möglichkeit eröffnet zu sehen, in den Gesinnungen des Fürsten eine Aenderung hervorzubringen, und daß wir auch nicht das Geringste vernachlässigen wollten, und sich uns als keine Gelegenheit darbot, die Leiden und Gefahren abzukürzen, deren schweren Druck eine bedrängte Bevölkerung schon so lange empfindet. Wir haben uns also in das Hauptquartier des Fürsten Windischgrätz nach Hetzendorf begeben. — Hier stand uns aber eine zweite, und eine auffallendere Ueberraschung bevor. Statt unmittelbar den Fürsten selbst zu sehen, kam sein Generaladjutant und sagte, der Fürst habe uns das Anerbieten wegen unserer Sicherheit gemacht, und weil er glaube, da wir von Olmütz kommen, daß wir ihm etwas von dort her zu überbringen oder mitzutheilen hätten. Wir erklärten darauf, daß wir weder in dem einen noch in dem anderen Falle seien, daß wir Dasjenige, womit uns das hohe Haus betraut hat, Seiner Majestät vorgelegt, daß wir mit den Ministern darüber verhandelt und gesprochen haben, und daß übrigens Seine Majestät uns ihre Entscheidung zugesichert und uns keinen Auftrag an den Fürsten gegeben haben, und wir unsererseits uns auch nicht berufen fühlen, mit dem Fürsten in eine Unterhandlung einzugehen; wenn es aber in dem Wunsche des Fürsten läge, uns zu sehen, sei es um von uns eine Aufklärung zu erhalten, sei es ihn zu sprechen, über Dasjenige, was ihm seine Pflicht, was ihm die Lage der Umstände, was ihm die Menschlichkeit gebietet, so seien wir bereit, uns dem Fürsten vorzustellen. — Nach längerem Ausbleiben seines Adjutanten, kam die Erklärung, daß der Fürst uns nicht hätte auffordern wollen, uns zu ihm zu verfügen, daß er uns nichts mitzutheilen hätte; jedoch wenn wir mit ihm zu sprechn wünschen oder ihm irgend eine Mittheilung zu machen hätten, so würde es ihm angenehm sein, uns zu empfangen. Zugleich wurde uns eine Proclamation mitgetheilt, und wir wurden aufgefordert, diese Proclamation mit uns zu nehmen, und sie hier zu veröffentlichen. Wir fragten vor Allem um den Inhalt dieser Proclamation, indem wir erklärten, daß, wenn diese Proclamation irgend Etwas zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen könne, wir sie mit Vergnügen mitnehmen; wenn sie aber einen gleichgiltigen Inhalt enthält, wir uns nicht mit ihrem Inhalte befassen können, sondern sie rein als ein uns übergebenes Packet betrachten. — Als wir die Proclamation ansahen, mußten wir gleich beim ersten Blicke sagen, daß wir uns mit dieser Proclamation nicht nur nicht befassen, sondern daß wir unsere Mißbilligung und sogar unsern Abscheu gegen diese Proclamation auszusprechen gezwungen seien. Ich brauche Ihnen wohl nicht erst den Inhalt dieser Proclamation zu sagen; aus dieser Erklärung werden Sie den Inhalt, wenn er nicht schon zu Ihrer Kenntniß gelangt wäre, leicht errathen. Ich habe geglaubt, Ihnen diesen Zwischenfall mitzutheilen, und eine vollständige Erklärung desjenigen, was eingetreten ist, machen zu sollen, um Entstellungen oder irrigen Gerüchten vorzubeugen, und ich füge nur bei, daß durchaus kein Ansinnen von unserer Seite geschah, um Schritte, welche wir unserer Stellung, unserer Pflicht gegen dieses Haus, der Würde desselben nicht angemessen gefunden hätten, zu machen, oder uns eine Unterredung mit dem Fürsten Windischgrätz zu erbitten. Wohl würden wir kein Opfer gescheut haben, wenn sich die Gelegenheit zu einem Schritte dargeboten hätte, welcher sich mit der Ehre und dem guten Rechte der Bevölkerung verträgt und für unsere freien Institutionen nicht beeinträchtigend ist; leider aber wurde uns keine Gelegenheit geboten, die Gefahr abzuwenden, welche sich mit jedem Tage mehrt und immer drohender wird.

In diesem kurzen Abrisse war ich bemüht, Ihnen eine Uebersicht unseres Wirkens in den verschiedenen Stadien der Gegenstände, welche Sie uns anvertraut haben, vorzulegen. Als einen Umstand, den ich hier nicht übergehen zu können glaube, muß ich noch berühren, daß wir von dem Minister, der in Folge einer anderen Bestimmung uns begleitet hat, in demjenigen, in welchem wir uns an ihn gewendet haben, bestens unterstützt wurden, und in allen Erklärungen und Aeußerungen eine Uebereinstimmung seines Strebens mit dem unserigen gefunden haben, was uns zu der Hoffnung berechtiget, daß er auch ferner in diesem Sinne wirken wird, und dasjenige, was wir in kurzer Zeit nach Kräften zu unterstützen bemüht waren, zu einem gedeihlichen Erfolge fortführen wird. Wie waren bemüht, so viel als möglich unseren Aufenthalt abzukürzen, es hat uns gedrängt mit dieser bedrängten Stadt alle Gefahren und Schicksale zu theilen, welche sie auch immer fein mögen, und ihr nach unseren schwachen Kräften beizustehen. Wir konnten deßhalb in der letzten Stunde den Minister Krauß nicht mehr sehen; doch habe ich die Ueberzeugung, daß seine Verwendung in diesem Sinne geschehen werde, wie sich die hohe Versammlung ausgesprochen hat, und daß er die Wünsche unterstützen wird, auf deren Erfüllung wir schon lange harren. — Sie sehen also, meine Herren, daß das, was uns am meisten am Herzen gelegen war, unseren Mitbürgern die Beruhigung zu bringen, daß sie nicht mehr mit Gefahren auf ihr Eigenthum, Leben und ihre Sicherheit bedroht sind, daß sich dem nicht anarchische Zustände anschließen können, daß wir darüber nichts Beruhigendes Ihnen mittheilen können. Ich spreche auch nur eine individuelle Ansicht, die Hoffnung aus, die mich beseelt, daß doch noch in Kurzem ein entscheidendes Wort, ein beruhigendes Wort des Kaisers uns zukommen wird. Ich kann den Gedanken nicht fahren lassen, daß sein gutes Herz unter den Leiden der Stadt, die er zu lieben allen Grund hat, blutet, und daß, wenn Rathgeber, die es mit dem Throne und Volke redlich meinen, und mit der gehörigen Einsicht ausgerüstet sind. Seine Majestät über die wahre Sachlage aufgeklärt haben würden, der Monarch gewiß auch unsere Anwesenheit nicht hätte vorübergehen lassen, ohne durch ein entscheidendes, rettendes Wort ferneren Gefahren und Bedrängnissen dieser Stadt abzuhelfen. Ich will diese Hoffnung nicht aufgeben, so lange ich noch eine Aussicht dazu sehe, daß sie realisirt werden könne. So wie ich diese Hoffnung nicht aufgeben kann, eben so innig geht mein Wunsch dahin, daß dieser Hoffnungsschimmer in der Bevölkerung nicht erlöschen möge, und daß auch sie, so wie sie sich bisher durch Mäßigung, Ausdauer und Ordnungsliebe ausgezeichnet hat, sie darin auch ferner fortfahren möge, um unserem Feinde weder Anlaß, noch Vorwand zu geben, Gewaltthätigkeit mit Gewaltthätigkeit zu erwiedern. Ich wünsche eben so, daß ihr Vertrauen in die errungene Freiheit nicht erschüttert werden möge, welche weder Gewalt, noch Bajonnete ihr entreißen können, so lange sie in ihrer Brust und in ihrem Gemeingeiste feste Wurzel schlägt.

Abg. Potocki. Meine Herren, es ist ein Punct, den der Abg. Pillersdorff hat müssen unberüht lassen; aber ich halte es für meine Pflicht, dieß zur Kenntniß der hohen Kammer zu bringen, d. i. die vollste Anerkennung dessen, was der Abg. Pillersdorff während dieser zwei Tage gethan und geleistet hat. Alles, was Energie, was Kraft, und mehr als das, ein tieffühlendes Herz hat fühlen und sagen können, hat er gewiß in jeder Angelegenheit und namentlich Seiner Majestät gesagt. Wir sind alle bei ihm gestanden, meine Herren! wir wußten den Zweck unserer Mission, den Gegenstand unserer Mission, und wir waren alle, als er das Wort an Seine Majestät führte, bis zu Thränen gerührt. Ich konnte nicht umhin, es hier öffentlich vor der Kammer zu sagen, daß auch diese Kammer eine glänzende Anerkennung dem Herrn Abg. Pillersdorff zolle. (Großer Beifall.)

Abg. Pillersdorff. Meine Herren! man müßte jedes Gefühl unserer Lage, und jedes Menschengefühl verläugnen, wenn ich nach den Vorgängen, die hier stattfinden, bei dem Ernste des Augenblickes, unter den Männern der Deputation, mit denen zu wirken ich in der glücklichen Lage war, nicht Momente gefunden hätte, die mir vielleicht Kräfte gegeben haben, welche meine gewöhnlichen übersteigen. (Anhaltender Beifall.)

Abg. Potocki. Ich habe auch noch einen Punct gewissermaßen beleuchten wollen, welchen ich in der Rede des Herrn Abg. Pillersdorff nicht vernahm. Dieser Punct ist, daß, wenn wir auch wenig oder vielmehr gar nichts erzweckt haben, wir doch vollkommen als Deputation des Reichstages, als eine legale Deputation des legalen Reichstages von Seiner Majestät und überhaupt von allen Behörden und dem Minister in Olmütz empfangen wurden. Dieses ist, glaube ich, ein außerordentlich wichtiger Punct, denn wir wissen, daß in einem ganz anderen Sinne Proclamationen vorkommen, welche den jetzigen Reichstag als eine Fraction und als eine Faction betrachten. Diesen Punct müssen wir feststellen, weil er uns in der Zukunft hoffentlich einen sehr festen Boden geben wird, um unsere Rechte und vielleicht auch unsere Anklagen (Beifall) zu stellen. Wir sehen, daß in diesem Puncte die Proclamation des Feldmarschalls Fürsten Windischgrätz in einem offenen, frappanten Widerspruche ist, nicht nur mit den Worten, sondern auch mit den Thaten Seiner Majestät, welche unsere Deputation anerkannt und empfangen hat, wie die legale Deputation des legalen Reichstages. (Beifall.)

Präs. Wir sind nicht in der Anzahl versammelt, daß wir irgend welche Gegenstände zur Abstimmung bringen könnten, nachdem wir nach wiederholt vorgenommener Zählung bloß in der Anzahl von 180 anwesend sind. Demgemäß werde ich mir erlauben, die Sitzung zu unterbrechen, und zwar, wenn kein anderer Antrag gemacht wird, bis auf morgen 12 Uhr Mittags. Ich erkläre die Sitzung für unterbrochen bis morgen um 12 Uhr Mittags.

(Um 1 Uhr Nachmittags).


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